Dritter Advent: Lienzingen mit Rundum-Weihnachtsmarkt-Wochenende
Die Lienzinger halten ihn für den schönsten, vor allem aber den stimmungsvollsten Weihnachtsmarkt in der Gegend: Ihre Weihnachts-Gaden, die am Wochenende 14./15. Dezember zum 15. Mal in dem Etterdorf stattfinden. „Wir freuen wir uns wieder auf 55 Mitstreiter und damit mehr als im Jahr 2023“, sagt Ursula Stierle, Vorsitzende des Vereines „Lienzinger Gaden e.V.
Die frühere Stadträtin hatte vor Jahren die Idee zu diesem Markt, der inzwischen ein Highlight im Jahresablauf des Stadtteiles und zum Besuchermagneten geworden ist. Die Veranstalter bemühen sich, jedes Jahr das Programm des mittelalterlichen Weihnachtsmarktes rund um die Dorfkirche durch neue Angebote zu bereichern und zu erweitern. Erstmals dabei sind diesmal zum Beispiel die Bogenschützen aus Flehingen sowie ein Stand, an dem original Lienzinger Flaschenweine verkauft werden.
Zu den weihnachtlichen Erlebnissen im mittelalterlichen Flair trägt die Kulisse bei: Die historische Kirchenburg, die einzelnen Gaden, der Burggraben inmitten von einzigartigen Fachwerkhäusern. Sie verleihen diesem Markt eine besondere Atmosphäre. Eröffnet wird der Markt in dem 2100-Einwohner-Dorf am Samstag, 14. Dezember und damit wie jedes Mal am dritten Advent, von Mühlackers Oberbürgermeister Frank Schneider.
Der Fanfarenzug zieht mit klingendem Spiel durch die Gassen rund um die Kirchenburg. Um 18 Uhr erwartet die Besucher eine Feuershow, Zeit-Ansagen steuert der Nachtwächter von Bretten bei. Das Flickerlweib sorgt für Marktgeschrei. Ruhiger zu geht es um 19 Uhr mit Worship gate in der Peterskirche. Am Sonntag beginnt der Markt um 11 Uhr. Wieder dabei sind unter anderem die Merklinger mit ihren staufischen Darstellungen.
Doch weihnachtliche Erlebnisse garantiert der Verein auch durch Stände in den Gaden, Gassen und vor dem Pfarrhaus in der Kirchenburggasse. Schmuck, Stick- und Bastelarbeiten, Keramik, Holzsterne, aus Weiden geflochtene Körbe, Wolle, Seifen, somit ein buntes Angebot von handwerklicher Kunst. Jedes Gewerk gibt es nur einmal. Das ist bei weitem nicht alles. Ess- und Trinkbares wird in Gaden auch geboten: Heißer Aperol- und Maultaschenburger beim „Homo Politicus“, Glühwein und selbstgemachte Gulaschsuppe in der Schnecklengade, Spiral-Kartoffeln beim Posaunenchor, Steaks beim Nachtwächter, Kartoffelsuppe bei Leni – das ist nur ein Auszug aus dem Angebot an Ständen in den Gassen, im Gässle und im Buggraben.
Die Parkmöglichkeiten in Lienzingen sind begrenzt, auch wenn die Stadtwerke Mühlacker die Tiefbauarbeiten in der Knittlinger Straße rechtzeitig zu der Veranstaltung abgeschlossen haben, was ihnen Lob einbrachte. Appell der Veranstalter: „Lassen Sie ihr Auto zuhause.“ Es bestehe ein gutes ÖPNV-Angebot, das von den regionalen Besuchern der „Weihnachtsgaden“ genutzt werden könne.
Mit Bus und Bahn
Der ÖPNV: Mit den beiden Regionalbuslinien 700 (Mühlacker-Lienzingen-Schmie-Maulbronn-Knittlingen-Bretten) und 702 (Mühlacker-Lienzingen-Zaisersweiher-Diefenbach-Sternenfels-Oberderdingen) besteht für Besucher ab Mühlacker ein Halbstundentakt. Für Besucher aus Richtung Bretten, Knittlingen, Maulbronn, Schmie oder Oberderdingen, Sternenfels-Diefenbach und Zaisersweiher mit diesen Buslinien ein Stundentakt, sowohl am Samstag als auch am Sonntag. Diese Buslinien können auch Besucher nutzen, die mit dem Zug am Bahnhof Mühlacker ankommen. Besucher, die mit dem PKW anreisen, sollten am Bahnhof Mühlacker parken und ebenfalls mit diesen Bussen weiterfahren. Das attraktive Tarifangebot des Verkehrsverbundes Pforzheim/Enzkreis (VPE): Mit einem 3-Zonen-Tagesticket können Besucher aus Richtung Bretten, Oberderdingen und Mühlacker günstig zu den Weihnachtsgaden fahren. Für fünf Personen kostet das 3-Zonen-Tagesticket 11,80 Euro, das sind für die Hin- und Rückfahrt 2,36 Euro pro Person (5x2Fahrten).
Christbaumständermuseum geöffnet
Lienzingen bietet ein Weihnachtsmarkt-Wochenende rundum. Denn eine weitere Attraktion erwartet Besucher: Das weltweit wohl erste und einzige Christbaumständer-Museum im alten Rathaus von Lienzingen, Friedenstraße 10. Auf zwei Stockwerke des historischen Fachwerkgebäudes sind ausgewählte Stücke aus der Sammlung von Heidi Schwarz, Mannheim, zu bestaunen. Als in einigen mitteleuropäischen Ländern um 1800 die Tradition aufkam, einen Weihnachtsbaum für dekorative Zwecke zu nutzen, entstanden auch die ersten Ständer zum Aufstellen der Bäume. 1866 gab es die ersten aus Gusseisen, Nutzung und Formenvielfalt nahmen zu. Gusseisen dominiert die Sammlung, aber auch Blech, Schmiedeeisen, Holz, Keramik und Stein sind vertreten. Sie sind meist verziert. Die Arbeiten sind in vielen geometrischen Formen ausgeführt.
Die Öffnungszeiten:
Gaden-Weihnacht Samstag 15 bis 22 Uhr, Sonntag 11 bis 20 Uhr.
Christbaumständermuseum: Samstag und Sonntag jeweils
von 14.00 bis 17.00 Uhr.
Weitere und aktuelle Informationen im Internet:
https://www.lienzinger-gaden.de/
https://www.facebook.com/Weihnachtsgaden/?locale=de_DE
https://www.muehlacker.de/stadt/bildung-freizeit/kulturelles-leben/christbaumstaendermuseum.php
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