Wieder mit leeren Händen beim Mühlehof oder Angeblich ist alles nicht so schlimm

Muss man die Auftritte von Frank Witte, Projektleiter der Firma Echo GmbH in Berlin für den Mühlehof in Mühlacker, vor dem Gemeinderat noch ernst nehmen? Eine Frage, die nicht nur ich stelle. Seit dem Kauf der Immobilie, in der sich immerhin die städtischen Kultursäle befinden, Mitte 2005 hat sich kaum etwas Sichtbares getan. Wenn Witte vor den Stadträten berichtete, stand er mit leeren Händen da und vertröstete auf das nächste Mal. Auch jetzt wieder. Am 22. April wolle er ein Konzept und einen Terminplan für die Nutzung des gewerblichen Teils sowie die Sanierung des Gebäudes und der Tiefgarage präsentieren. Doch garantieren könne er dies nicht. Also warten wir wieder. Anfang Oktober 2007 hatte er angekündigt, in vier Wochen wieder zu kommen - tatsächlich hat es fünf Monate gedauert, bis die Zusage eingehalten wurde.

Nachdem inzwischen die Stadt wegen ausbleibender Sanierungen der Firma Echo ein Anwaltsschreiben geschickt und eine Frist gesetzt hat, gab sich der Firmen-Vertreter am Dienstagabend im Gemeinderat ganz zerknirscht und versprach, sich gleich anderntags die Mängel anzuschauen. Doch heute morgen las ich in der Lokalpresse, wie er wohl gestern versuchte, die Probleme wieder herunter zu spielen. Es macht schon wütend, wenn eine Unternehmen ein Gebäude mehr als drei Jahre so herunterkommen lässt und dann fordert, man solle die Probleme nicht so hoch hängen. Die Probleme sollen wohl weggeredet werden. Das ist ein beliebtes Strickmuster. Dies lässt für den nächsten Auftritt von Witte im Gemeinderat am 22. April wenig Gutes erwarten.

Wenn unter anderem häufig die Heizung gestört ist, die Besucher von Veranstaltungen entweder frieren oder schwitzen, die Auf- und Abgänge verdreckt sind, Wasser durch Dächer eindringt, der Kamin nicht mehr ausreichend funktionsfähig ist, lockere Betonplatten an den Treppen zur Stolperfalle werden, dann sind dies gravierende Mängel, die man nicht einfach wegreden kann. Deshalb hat der Gemeinderat Druck gemacht und am 22. Januar auf Antrag der CDU-Fraktion einstimmig beschlossen, nun Echo über einen Anwalt eine Mängelliste zukommen zu lassen und verbindliche Fristen zur Erledigung zu setzen. Das zehnseitige Anwaltschreiben umfasst 36 Einzelpunkte. Wenn Witte so tut, als sei dies alles zu hoch gehängt, so hat er wohl immer noch nicht erkannt, was die Stunde geschlagen hat. Die Stadtverwaltung hat die Sache auch zu lange schleifen lassen und war zu nachsichtig mit Echo, weshalb nun der Gemeinderat hat tätig werden müssen. Wir lassen uns durch die Untätigkeit von Echo nicht das Image der Stadt beschädigen. Die Stadt bezahlt 300.000 Euro Miete pro Jahr für den kulturellen Teil und kann erwarten, dass das Gebäude auch in Schuss gehalten wird.

Ich will aus dem Ratsbeschlusses vom 22. Januar zitieren, in dem es heißt: „Der Firma Echo gegenüber wird dargelegt, dass die negative Berichterstattung über den Mühlehof nicht durch die Stadt zu verantworten ist, sondern durch das Nichthandeln der Firma Echo sowie die Kluft zwischen ihren Ankündigungen vom Juni/Juli 2005 und dem Ist-Zustand jetzt.“

Das Thema Mühlehof beschäftigt die Menschen in Mühlacker und im Umland. Sie hatten mit dem Einstieg von Echo Hoffnung, dass sich etwas tut im gewerblichen Bereich des Gebäudes. Doch immer weniger Leute glauben daran. Am 22. April kommt es zum Schwur. Ob aus dem Cap-Markt was wird - der OB soll dabei ja als Immobilien-Vermittler für Echo tätig sein. Weshalb haben wir dann unseren Anteil am Mühlehof überhaupt verkauft?

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