Tag der Halbgenehmigung im Heckenstreit auf der Schanz

Heute, geblogggt um 9.41 Uhr:

Aufregung heute in den Morgenstunden: Arbeiter machten sich an der geschützten Feldhecke zwischen Ulmer Schanz und Ziegeleiareal zu schaffen. Die Anwohner schlugen Alarm. Die von ihnen befragten Arbeiter sagten, so meine Information, sie seien von der Stadt beauftragt worden, denn die Genehmigung der unteren Naturschutzbehörde komme heute.

Nach dem Einsatz heute Morgen

Offenbar sollte nach Vorgabe der Stadt der Zaun beseitigt werden, was aber nach Angaben der Nachbarn nicht ohne Eingriffe in die Hecke möglich sei. Der Rückruf der Ersten Landesbeamtin beim Enzkreis, Dr. Hilde Neidhardt, schuf Klarheit: Über den Antrag der Stadt auf Ausnahmegenehmigung zur Abholzung der Hecke sei noch nicht entschieden. Vorher dürfe auch nichts gemacht werden. Die Prüfung, auch der Argumente des BUND-Regionalverbandes, dauere noch an. Über die Entscheidung werde die Öffentlichkeit via Pressemitteilung unterrichtet.

Also, abregen! 

Hoffentlich lernt die Stadtverwaltung daraus, informiert endlich auch den Gemeinderat und spricht mit den Befürwortern des Hecken-Erhalts. Möglicherweise gelingt ein Kompromiss. Wem dieses Stadtquartier wichtig ist,  sollte die Lage befrieden, nicht Öl ins Feuer gießen, jedenfalls auf einen Konsens aus sein. Und sich aufs Steuern über den Bebauungsplan beschränken.

Update gebloggt heute 10.20 Uhr:

Der Leiter des Fachamts in der Stadtverwaltung stellt per Mail klar.

Ich habe KEINE Rodung angeordnet und ich habe auch nicht behauptet, heute die Genehmigung zu bekommen. Die Hoffnung habe ich zwar, aber die hatte ich schon mehrmals. Das von der Hofkammer beauftragte Unternehmen wollte den in der Hecke befindlichen Zaun entfernen – selbstverständlich ohne zugleich in die Hecke selbst einzugreifen. Sie wurde von erbosten Anwohnern daran gehindert und ist unverrichteter Dinge abgezogen, wie mir Herr Laustetter hinterher berichtet hat.

Um 18..22 Uhr:

Mail aus dem Rathaus mit zwei Pressemitteilungen

Landratsamt Enzkreis PM_Feldhecke_Alte_Ziegelei_Muehlacker.pdf

Stadt Mühlacker 2023-02-27_Presse_-_Rodung_einer_Feldhecke_in_der_alten_Ziegelei.pdf

dazu der Plan (Quelle: Stadtverwaltung Mühlacker)

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Kommentare

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Dietrich Ebeling am :

Zur Stellungnahme des Leiters des Fachamtes: Es stimmt nicht, dass die Arbeiter unverrichteter Dinge abgezogen sind. Als ich mich um 8.20 Uhr nach dem Grund der Arbeiten erkundigte, gab es einen sachlich-freundlichen Austausch mit dem Vorarbeiter. Allerdings waren zu diesem Zeitpunkt schon ca. 20 Meter Feldhecke auf der Südseite abgeholzt. Einge Bäume mit einem Stammumfang von 20 cm gefällt. Das kann jeder vor Ort überprüfen. Auf meinem Instagram-Account @feldhecke_ziegelei wurden von mir diverse Fotos eingestellt. Es ist doch unmöglich, dass man den Maschendrathzaun, der vollkommen eingewachsen ist, aus der Feldhecke entfernen kann, ohne die Feldhecke zu beseitigen.
Antwort

Dr. Martin Hasselmann am :

Die Art und Weise des Verfahrens lässt mich fassungslos zurück: Es rückt frühmorgens ein Unternehmen an, um einen Metallzaun zu entfernen - und arbeitet mit Kettensägen an einer geschützten Hecke. Nach Intervention will keiner etwas gewusst haben bzw. es soll ja "nur" einen Zaun entfernen - der wissentlich in einer Hecke eingewachsen ist. Und eine Ausnahmegenehmigung zur Rodung liegt auch noch nicht vor.
Um kurz nach 18 Uhr (!) twittert der Enzkreis, dass eine Teilrodung genehmigt wurde.
Wann endlich wird transparent kommuniziert und allen - inklusive den Gemeinderäten - die Chance gegeben, auch umfangreiches Material, dass zur Beschlussvorlage präsentiert wird, sorgfältig zu lesen?
So kann es nicht weitergehen, denn für ein gutes Miteinander ist dies definitiv nicht förderlich!
Antwort

Dietrich Ebeling am :

Danke für Ihren Kommentar. Ich hoffe, der Gemeinderat befasst sich mit diesen unbeschreiblichen Vorgängen des heutigen Tages in ihrer Sitzung morgen Abend. So kann man einfach nicht uns Bürgern umgehen. Das zerstört nicht nur den Lebensraum für Natur und Menschen, sondern vor allem das kostbarste Gut, was Entscheidungsträger haben: VERTRAUEN.
Antwort

Dietrich Ebeling am :

Heute Morgen (1. März) wurden die Rodungsarbeiten ohne "ökologische Baubegleitung" und ein "Monitoring" vorgesetzt. Wer dafür verantwortlich ist, weiß keiner der Personen vor Ort.
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