Offene Worte, klare Ankündigung: Lokaltermin auf der Baustelle neue Herrenwaagbrücke zeigt Konturen, Daten-Details im Netz

Gute Noten für die Straßenbauer im Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe, aber auch für die Vertreter der Baufirma Grötz GmbH in Gaggenau: Für Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder hätte es heute nicht besser laufen können bei ihrem Lokaltermin an der Baustelle Herrenwaagbrücke. Kaiserwetter, zunehmend entspannter und zufriedener dreinschauende Zuhörer, dafür sorgten genaue und verständliche Erläuterungen der Fachleute. Sie sprachen offen an, weshalb zunächst auch Sand im Getriebe war, der verhinderte, dass an der Baustelle nicht alles gleich rund und voll auf Touren lief. Und erläuterten, wie es zu dem inzwischen ausgemerzten Fehler an den Brückenfundamten kommen konnte. Inzwischen sind die Straßemnbauer auch einige Tage ihrem Bauzeitenplan voraus.

Stadtrat und Glasermeister Matthias Trück, mein Fraktionskollege, und die Baustelle für die neue Enzbrücke.

Bauabläufe, Bauphasen, Baupläne. Der Stoff ging nicht aus. Auch nicht beim Blick auf die ersten Teile der neuen Enzbrücke. Dass das fast ahct Millionen Euro kostende Projekt nicht leicht umzusetzen ist, war eigentlich allen klar. Dass es mit Unannehmlichkeiten verbunden sein wird, auch. Dafür steht am Ende eine neue Brücke über die Enz, die den Abfluss bei Hochwasser nicht mehr mindert. Der Engpass verschwindet. Gleichzeitig kann die Stadt den Marktplatz neugestalten, beidseits der Brückenköpfe je ein Kreisverkehr, frisch gerichtete Zufahrtsstraßen aus Kernstadt, Lomersheim und von der Platte.

Die Regierungspräsidentin sagte zur Entscheidung ihrer Behörde, dem kleinen Kreis den Vorzug zu geben, die Fraktionsvorsitzenden seien als Stadträte die Vertreter der Bürgerschaft. Tatsächlich wandte sich mehrmals die CDU-Fraktion an Sylvia Felder mit Anliegen zum Brückenbau, regte dieses Gespräch vor Ort mit Felder, ihren Mitverantwortlichen für das Projekt und der Kommunalpolitik an. Sie sagte gleich zu. Eine gute Kommunikation – heute leider aber nur im weitgehend geschlossenen Kreis auf der Baustelle am Marktplatz. Wenn schon gute Botschaften zu vermelden sind – weshalb ohne Medienvertreter? Muss man mir mal erzählen, ich verstehe das nicht.

Trotzdem: Der Termin hat sich gelohnt! Übrigens: Genauso wie ein Besuch auf der Webseite des RP Karlsruhe mit einer Vielzahl von Plänen, Daten, Fragen und Antworten. Neue Informationswege gegen das Meckern. 

Die Landtagsabgeordneten Stefanie Seemann (Grüne) und Eric Schweickert (FDP) informierten sich auch auf der Baustelle

Nicht vergessen die Begrüdnung zu diesem Millionen-Projekt des Landes: Die derzeit noch vorhandene alte Brücke, eine 3-fedrige, schlaff bewertete Stahlbetonbrücke aus dem Jahr 1946 mit zwei Mittelpfeilern, weist eine Vielzahl von Bauwerksschäden auf. Die Brückenunterkante liegt im Hochwasserabfluss der Enz. Das Bauwerk wird bei starken Hochwässern eingestaut. Der östliche Knotenpunkt wird derzeit von einer Lichtsignalanlage geregelt. Deshalb bilden sich Rückstaus mit langen Wartezeiten.

Seit Jahren kämpfen wir für die neue Brücke. Die Bauarbeiten führten naturgemäß auch dazu, dass die Bürgerinnen und Bürger sowie der Einzelhandel während des Baus Einschränkungen und Umwege in Kauf nehmen müssten, sagte Felder.

Deshalb war heute wichtig die Aussage des zuständigen Referatsleiters beim Regierungspräsidium, Michael Lumpp, der von Beginn an genannte Fertigstellungstermin im Frühjahr 2023 könne eingehalten werden. Hoffen wir, dass das Projekt einige Tage früher fertig sein wird – es wäre nicht das erste Vorhaben des RP, bei dem dies gelingt. Unter anderem den Dürrmenzer Geschäftsleuten, die bisher teilweise mehr als ein Drittel ihres Umsatzes in der Baustellen-Zeit eingebüßt haben, wäre dies zu wünschen. Zentrale Frage dann: Kann der Ausfall rechtlich vom Land entschädigt werden?

Regierungspräsidentin, Oberbürgermeister, Fraktionsvorsitzende, Landtagsabgeordnete, dazu weitere Mitarbeiter von RP, Stadtverwaltung, Baufirma, die Chefin der unter den baustellenbedingten Einschränkungen leidenden Metzgerei Jurende, Glasermeister und Stadtrat Matthias Trück. Letztlich war die Gruppe doch größer als zuerst geplant. Multiplikatoren allesamt.

Nach dem Termin lag schon die Pressemitteilung des RP im Posteingang.

Das Projekt hat eine zentrale Verbindungsfunktion für die Stadt, betonte Felder.

OB Frank Schneider, Regierungspräsidentin Sylvia Felder, die Stadträte Günter Bächle und Rolf Leo. Im Hintergrund die Burgruine Löffelstelz

Die Landesbehörde geht in ihrer Mitteilung kurz auf Vorgeschichte und Rahmen des Projekts ein. Mit dem Neubau der Herrenwaagbrücke in Mühlacker wurde im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe am 1. März 2021 begonnen. Zur Optimierung der Verkehrsverhältnisse werden außerdem zwei neue Kreisverkehrsplätze gebaut. Die Gesamtmaßnahme ist in sechs Bauphasen aufgeteilt. Aufgrund von Verzögerungen bei der Herstellung der neuen Brücke kam es zu Verschiebungen im Bauablauf. Zwischenzeitlich hat die Baufirma ein Sanierungskonzept für die Traggerüstgründung sowie ein Gesamtkonzept für die Einhaltung der Bauzeit vorgelegt, so dass das Gesamtbauende im Frühjahr 2023 eingehalten werden kann - so der Text aus dem RP.

Im Original hier nun die RP-Mitteilung zum aktuellen Stand der Bauarbeiten und Gesamtkonzept:

Bauphase drei:

Aktuell wird im Rahmen der dritten Bauphase die Enzstraße saniert und umgebaut. Die Trag- und Binderschichten wurden im ersten Abschnitt eingebaut, mit den Arbeiten am Kreisverkehr wurde begonnen. Nach Fertigstellung des Kreisverkehrs wird die Asphaltdeckschicht in der gesamten Enzstraße, einschließlich Kreisfahrbahn, eingebaut und der Kreisverkehr provisorisch an die alte Brücke angeschlossen. Im Bereich des Provisoriums wird der Verkehr in der anschließenden Bauphase mit einer Ampel geregelt.

Bauphase vier:

Ab Mitte Juli bis Ende Oktober 2022 finden die Arbeiten zur Sanierung der Straße Herrenwaag im Rahmen der vierten Bauphase statt. Der Bereich vom Götzentor bis zur Herrenwaagbrücke wird nacheinander in vier Abschnitten saniert. Der Anliegerverkehr wird innerörtlich umgeleitet. Für den überörtlichen Verkehr wird eine großräumige Umleitung eingerichtet. Bis Ende September dieses Jahres werden die Arbeiten an der neuen Herrenwaagbrücke abgeschlossen, so dass nach Fertigstellung der Arbeiten in der Straße Herrenwaag der Verkehr auf das neue Bauwerk umgelegt werden kann.

Bauphase fünf und sechs:

Im Anschluss beginnen die Straßenbauarbeiten in der Straße Unterm Berg im Rahmen der fünften Bauphase. Die Arbeiten werden unter Vollsperrung ausgeführt und für den Verkehr eine Umleitung über Lomersheim und die Bundesstraße 10 eingerichtet. Parallel wird im Rahmen der Phase sechs mit den Abbrucharbeiten an der alten Brücke und dem Bau der Stützwände im Anschlussbereich an das neue Bauwerk begonnen. Voraussichtlich ab Mitte Februar 2023 kann die Straße Unterm Berg wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Verkehrsteilnehmenden können dann die neue Brücke und die beiden neuen Kreisverkehre nutzen. Abseits der Straße werden bis März 2023 die alte Brücke und die Flusspfeiler zurückgebaut. Die genannten Zeiten stehen unter dem Vorbehalt, dass in den kommenden Monaten keine unvorhergesehenen Probleme auftreten.

Über den genauen Zeitpunkt der jeweils neuen Bauphasen und der zugehörigen Verkehrsführungen wird das Regierungspräsidium frühzeitig informieren.

Hier noch der Info-Block:

Festhalten für den Blog

Die aktualisierte Darstellung der Bauphasen und Umleitungen und weitere Informationen zum Projekt sind im Beteiligungsportal des Regierungspräsidiums Karlsruhe zu finden: unter www.rp-karlsruhe.de >> Service >> Beteiligungsportal >> Aktuelle Straßenbaumaßnahmen im Regierungsbezirk Karlsruhe >>L 1134, Neubau der Herrenwaagbrücke in Mühlacker.

Direkter Link: hier

Weitere Informationen unter VerkehrsInfo BW mit aktuellen Informationen zur Verkehrslage und zu Baustellen sowie in der VerkehrsInfo BW- App.

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