COVID-19-Patienten: Zwischen 687 und 227 auf der Werteskala - Kliniken schlagen Alarm

Die Daten im 7-Tage-Schritt. Jeden Freitag liefert das Landratsamt Enzkreis die nackten Zahlen der in den jeweils zurück liegenden 7 und 14 Tagen gemeldeten Corona-Neuinfizierten. Basis, um die 7-Tage-Inzidenz-Werte selbst zu errechnen. Heute liegt Wurmberg an der Spitze, gefolgt von Ötisheim und Mühlacker. Der niedrigste Wert wird für Maulbronn gemeldet - der Vergleich beschränkt sich auf die Gemeinden im östlichen Enzkreis, dem Landkreis-Durchschnitt sowie dem Landes- und Bundeswert.

Die Zahl der COVID-19-Patienten in den Kliniken, so auch in den RKH Kliniken, steigt weiter. So waren gestern noch insgesamt 62 COVID-19-Patienten in den RKH KLiniken, 14 davon in den RKH-Enzkreis-Kliniken. Heute sind es bereits 72, 15 davon in den Enzkreis-Kliniken. Situationsbeschreibung von Alexander Tsongas, Sprecher der Regionalen Kliniken Holding (RKH) in der Mitte der Woche. Von den in Mühlacker betreibbaren 7 Intensiv- und Überwachungsbetten sind alle 7 Betten belegt. 4 davon durch COVID-19-Patienten.

Die Situation ist in den RKH Kliniken wie auch in anderen Kliniken in Deutschland schon heute sehr angespannt.
Und es ja noch in den kommenden Wochen mit einem weiteren Anstieg der stationären COVID-19-Patienten zu rechnen.
Und weiter im Lagebericht der Holding:

Es wird dadurch mit großer Sicherheit zu Versorgungsengpässen kommen. Einzelne, geplante Behandlungen und Operationen wurden bereits verschoben. Diese werden sicherlich bald vermehrt verschoben oder abgesagt werden.

Bei der zurückliegenden Pandemie-Welle konnten intensivpflichtige Patienten auf Basis des Cluster-Modells, gemäß dem Baden-Württemberg in verschiedene Versorgungsregionen unterteilt ist, zunächst innerhalb des jeweiligen Clusters und dann bei Bedarf auch zwischen den Clustern verlegt werden.Mühlacker gehört dem Cluster Karlsruhe an. Da die Intensivkapazitäten in Baden-Württemberg und fast ganz Deutschland allmählich ausgeschöpft sind, wird es dieses Mal fast keine Möglichkeit für Verlegungen geben.

Durch die zurückliegenden, inzwischen - mit kurzen Phasen des Aufatmens seit März 2020 anhaltenden Pandemie-Wellen ist das Klinikpersonal inzwischen physisch und psychisch ausgebrannt. Die Dauerbelastung hat dazu geführt, dass fast 20-30% des Personals, primär des Pflegepersonals auf Intensiv, durch Kündigungen, Reduzierungen, Krankheit, u.a. nicht mehr zur Verfügung steht. Und das wird sich womöglich bei weiteren Wellen fortsetzen. Deshalb sind nur noch deutlich weniger Betten betreibbar."

Heute überraschte die Kreiverwaltung mit folgender Mitteilung:

Die Corona-Lage ist mehr als ernst. In den Kliniken ist sie angespannt wie noch nie seit Beginn der Pandemie. „Die Ausrufung der Alarmstufe durch das Land steht kurz bevor“, weiß Landrat Bastian Rosenau: „Sich schützen und vernünftig sein ist daher das Gebot der Stunde“, mahnt er. Bei einer digitalen Sitzung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mit dem Kreischef und der Ersten Landesbeamtin Dr. Hilde Neidhardt verabredeten die anwesenden Rathauschefs auf eigene, nicht notwendige Veranstaltungen in den kommenden Wochen zu verzichten. Insbesondere werden die von den Städten und Gemeinden selbst veranstalteten Weihnachtsmärkte und ähnliche Veranstaltung abgesagt.

„Privaten Anbietern, Initiatoren und Vereinen legen wir dies angesichts der dramatischen Situation ebenfalls nahe“, erklärt Neulingens Schultes Michael Schmidt, Sprecher der Enzkreis-Bürgermeisterinnen und -Bürgermeister. „Mehr als eine Empfehlung können wir jedoch nicht aussprechen, rechtlich bindend ist das nicht“, ergänzt Juristin Neidhardt.

Kreisspitze und Gemeindeoberhäupter verständigten sich einhellig auch darauf, weitere individuelle Impfangebote und Sonderaktionen mit Ärzten in einzelnen Kommunen zu unterstützen – ähnlich der Pop-up-Impfungen im Frühjahr, um die dringend benötigte Steigerung der Impfquote in der Region zu beschleunigen. In der großen Kreisstadt Mühlacker ist sogar bereits eine „kleine Impfambulanz“ in Kooperation von Enzkreis-Kliniken und der Stadt in Planung. Sie werde so schnell als möglich in Betrieb gehen, kündigt Rosenau an.

„Schützen Sie sich, indem Sie die bekannten Abstands- und Hygieneregeln einhalten – und lassen Sie sich impfen, falls Sie das noch nicht getan haben“, appellieren Rosenau und Schmidt an die Bürgerschaft: „Nur durch konsequentes Impfen können wir das Virus überwinden!“ (enz)

 

 

 

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