Sieben Fragen, sieben Antworten: Neue Hauptfeuerwache ein halbes Jahr später fertig

Daten, Fakten, Vorschriften: In einer Gemeinderatsanfrage sammelte ich Kritik und Unklarheiten aus Gesprächen mit Feuerwehrleuten zur neuen Feuerwache am Senderhang, für die im September 2018 der erste Spatenstich war. Ein Reizwort in der Öffentlichkeit wegen der Kostenexplosion, denn eigentlich sollte sie acht Millionen Euro kosten, bis jetzt sind es 12,4 Millionen Euro. Niemand kann verbindlich sagen, ob mit dieser Summe auch das Projekt abgerechnet wird. Und trotzdem sind manche Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr Mühlacker unzufrieden.

Am 11. Januar 2020 eingebracht, legte heute die Stadtverwaltung die Antworten auf meine sieben Fragen vor, ausgearbeitet von den zuständigen Fachämtern, unterschrieben von Oberbürgermeister Frank Schneider (S-20-005-23-32). Hier Fragen und Antworten im Original:

1. Sind die Bauarbeiten an der neuen Hauptfeuerwache Mühlacker im Verzug, wenn ja, um wieviel Wochen?

Die Bauarbeiten sind gegenüber dem ersten Terminplan aus dem Jahre 2018 um zirka ein halbes Jahr im Verzug. Aktuell gehen wir von einer Fertigstellung des Gebäudes und der zugehörigen Außenanlagen im Juli 2020 aus. 

2. Wie ist der Stand der Arbeiten zur Innenausstattung beziehungsweise zum Einbau der für die Feuerwehr notwendigen Technik?

Die Montageplanung für die Atemschutzwerkstatt wird gerade abgestimmt. Die Montage könnte im Februar/März abgeschlossen werden. Die Funk-Ausschreibung ist aktuell in der Abstimmung und wird voraussichtlich noch im Februar veröffentlicht und könnte frühestens im April vergeben werden. Die Möblierung für die Werkstätten, Büros, Küchen usw. werden derzeit durch die Verwaltung in Abstimmung mit der Feuerwehr zusammengestellt und müssen dann zum Teil  europaweit ausgeschrieben werden.  Die Planung für die umzuziehenden Apparate und Maschinen usw. steht noch aus.

3. Wie erfolgt die Kommunikation zwischen Stadtkommandant und Führung der Feuerwehr einerseits, der Arbeiten vor Ort in der neuen Feuerwache andererseits?

In der Regel erfolgt die Kommunikation über bzw. mit Herrn Saur (Amt 32) zum Kommandanten und umgekehrt. Die Kommunikation zwischen dem Hochbau und den Ehrenamtlichen erfolgt fast ausschließlich über Herrn Saur. 

4. Für wann ist der Bezug der neuen Feuerwache vorgesehen, erfolgt ein Probelauf, wie weit ist der Umzug mit der Feuerwehr bisher abgesprochen?

Es ist noch kein Umzugstermin fixiert. Es ist davon auszugehen, dass ein Probelauf stattfindet. Möglicherweise ziehen die Zentralwerkstätten vorab in das neue Gebäude. Die Umzugsplanung muss gemeinsam mit der Feuerwehr erfolgen und abgestimmt werden.

5. Warum brauchen die Männer in der Führung der Feuerwehr, wenn sie auf die Baustelle Neue Feuerwache wollen, eine Genehmigung, oder trifft dieses Gerücht nicht zu?  

Dies trifft zu und wurde auf Grund der Erfahrungen beim Bau der Feuerwache Enzberg durch die Verwaltung festgelegt. Neben dem unerwünschten „Baustellentourismus“ hat es auch etwas mit den geltenden Sicherheitsbestimmungen zum Schutz der „Besucher“ auf einer laufenden Großbaustelle zu tun. Die Baustelle war unter anderem außerhalb der Arbeitszeiten durch einen Bauzaun mit Schloss unzugänglich. Die Hauptamtlichen der Feuerwehr haben sich zu keinem Zeitraum an diese Vorgaben gehalten und haben die Baustelle unangekündigt begangen. Ein angemeldeter Besuch der Feuerwehr wurde niemals untersagt, höchstens auf Grund eines aktuellen Estricheinbaues verschoben und dann durch die Bauleitung zu einem späteren Zeitpunkt ermöglicht. Eine angefragte Führung der Altersabteilung hat im Oktober letzten Jahres stattgefunden.

6. Wie muss man sich die Kommunikation zwischen der Führung der Feuerwehr, dem Architekten  und den Fachplanern sowie der städtischen Hochbauabteilung im Alltag vorstellen vor allem hinsichtlich der Arbeiten für Innenausstattung beziehungsweise den Einbau der Technik in der Feuerwache?

Es gab Besprechungen, bei denen der Kommandant bzw. einzelne Hauptamtliche der Feuerwehr teilgenommen haben.  Die Abstimmung mit den Ehrenamtlichen hat in abendlichen Bauausschusssitzungen stattgefunden. Diese Sitzungen fanden anfangs im Rathaus statt und wurden dem Baufortschritt entsprechend dann im Baustellen-Besprechungscontainer mit anschließendem Baustellenrundgang abgehalten. Des Weiteren fand ein Ortstermin bei einem Funkausstatter in Ettlingen statt, um sich gemeinsam über den aktuell technischen Stand der zu beschaffenden Ausstattung zu informieren. Es gab aber auch immer wieder Ausnahmen, wo der Kommandant den direkten Kontakt mit dem Architekten gesucht hat.

7. Wie kann die Feuerwehr dazu beitragen, dass dieses Projekt an und für sich in der Öffentlichkeit positiv begleitet wird, nachdem die Kostensteigerungen unumkehrbar sind, aber gleichzeitig von manchen die Feuerwache schlecht geredet wird? Dann braucht man sich über das rundum negative Image des Projekts nicht zu wundern.  

Der Bauausschuss der Feuerwehr wird sich nach der Wiederbesetzung der Feuerwehrführung neu zusammensetzen. Dann wird diese Frage mit dem neuen Bauausschuss besprochen.

 

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