Nur Biberach ist billiger

Wie in Stein gemeißelt: Der Enzkreis soll nicht mehr Geld von seinen 28 Städten und Kommunen per Umlage holen als er unbedingt braucht Diese Position gehört zu den Grundüberzeugungen der großen Mehrheit des Kreistags. 27,15 Prozentpunkte sind es 2019. Der gleiche Satz wie im Jahr zuvor. Wieder liegt er deutlich unter dem Mittelwert (30,12 Punkte) aller 35 baden-württembergischen Landkreise. 72,67 Millionen Euro beschert die Umlage 2019 der Kreiskasse. Das sind 366 Euro je Einwohner (2018: 70 Millionen Euro/352 Euro). Der Enzkreis ist Vizemeister, nur der Landkreis Biberach liegt mit seinem Umlagesatz von 25,5 Punkten noch günstiger als wir.

 

Die Umlagedebatte ist der harte Kern der Haushaltsberatungen, nicht nur im Enzkreis. Für 2019 gab es eine rasche Einigung, weil die Kreisverwaltung einerseits finanzielle Risiken belegen konnte, andererseits den Hebesatz nicht verändern wollte (der ihr, da die Steuereinnahmen höher ausgefallen waren, unterm Strich trotzdem ein Plus von 2,67 Millionen Euro bescherte). Nun stehen wir vor den neuen Etatberatungen. Einen ersten Vorgeschmack wird es noch im September bei einer Sitzung des Verwaltungs- und Wirtschaftsausschusses des Kreistages geben, allerdings nichtöffentlich. Wie zu hören ist, stiegen die Steuereinnahmen der Kreiskommunen um zehn Prozent, was zumindest einen Verteilungskampf nicht ausschließt: Teilen sich die Kommunen und der Kreis das Mehr je hälftig auf oder bleibt es voll beim Landkreis wie 2019 oder voll bei den Städten und Gemeinden wie 2018? 27,15 Prozent aus 72,6 Millionen sind mehr als aus 70 Millionen Euro. Und diese Differenz liefert den Stoff, aus dem Finanzdebatten im Kreistag sind.

Mühlacker bezahlt immerhin 2011 rund 9,6 Millionen Euro an das Landratsamt in Pforzheim.

Über die Sommermonate lieferte das Statistische Landesamt Baden-Württemberg eine Gesamtschau auf 2019.

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Dreimal so schnell laden

Schnellladestation mit Speicher aus Nürtingen: Wirklich schnell

Was es in Zukunft braucht sind mehr Schnellladesäulen (>150 KW), schrieb Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) am Samstag unter meinen Link auf meiner Facebook-Seite, der zu meinem Blog-Beitrag führte über die Welt der kleinen Zahlen mit den aktuellen Daten über die zugelassenen Stromautos im Enzkreis. Der Minister lud auch einen Artikel aus der Nürtinger Zeitung hoch, der belegt, dass mittelständische Firmen erfolgreich an der Problemlösung arbeiten.  

Die Zahl der Ladesäulen und die Ladezeit sind zwei der wichtigsten Punkte für die Akzeptanz der Elektromobilität, wird Untersteller darin zitiert, der mit seinem Dienstfahrzeug, einem Audi e-tron, die Nürtinger Firma ads-tec besuchte und sich von der Leistungsfähigkeit des dort entwickelten Schnellladesystems mit Batteriespeicher überzeugte. Durch den Speicher seien diese Ladesäulen für den Einsatz in Niederspannungsnetzen geeignet und würden diese nicht zusätzlich belasten. Der Speicher lädt mit der verfügbaren Netzleistung auf und gibt sie bei Bedarf „geballt“ ab. Bis zu 320 Kilowatt Leistung sind möglich, womit die gesamte Ladezeit auf unter 15 Minuten verkürzt werden kann, erläuterte Tim Krecklow, Leiter Produktmanagement bei ads-tec. Der Nürtinger Speicherspezialist steht eigenen Angaben zufolge mit dem System in den Startlöchern und bringt es mit Partnern aus Energiewirtschaft und E-Mobilität in den Markt.

Das ist der richtige Weg. Noch keine Technik war bei ihrem Start bis in die letzte Verästelung total ausgereift. Technik entwickelt sich am Besten bei der Anwendung. Das sollte auch von jenen akzeptiert werden, die zum Beispiel bei der Elektromobilität nur die Schwachstellen sehen und damit gleich das ganze System madig machen wollen. Wohlfeile Polemik unter dem Gejohle der Zuschauer statt optimistischem Blick in die Leistungsfähigkeit und Innovationskraft auch unserer Wirtschaft. 

Natürlich fühlen sich manche ganz pfiffig, wenn sie bei einer Verspätung des E-Mobilisten spitz fragen, ob einem unterwegs der Strom ausgegangen sei. Ich nehme das als liebevoll gemeinte Neckerei.

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