Fernkontrolle kostenlos

Weihnachtsgaden 2018

Manchmal kommt alles anders als man denkt und dies zur Freude der Betroffenen. Noch im April 2018 bekannte sich die Stadtverwaltung Mühlacker in der Antwort auf meine Anfrage zur Forderung der Stadt Mühlacker nach Brandwachen auf den Lienzinger Weihnachtsgaden in der Kirchenburg. Aufgrund den besonderen örtlichen Gegebenheiten imInteresse der Sicherheit der Besucher müsse eine Feuersicherheitswache mit drei Feuerwehrkräfteneingerichtet werden, schrieb damals Bürgermeister Winfried Abicht. In den Weihnachtsgaden würden Gasflaschen sowie offenes Feuer vorgehalten. Es müsse sichergestellt werden, dass der einzige Zugangsweg freigehalten wird. Die Kosten für die Brandsicherheitswache gab er für die Öffnungszeiten der Weihnachtsgaden mit  576 Euro an. Der Kostenanteil für diese Sicherheitsmaßnahme sei das mildeste Mittel zur Aufrechterhaltung der Sicherheit.

Jetzt ergab meine erneute Anfrage: „Die Kosten wurden dem Veranstalter für 2018 nicht in Rechnung gestellt“, so OB Frank Schneider. Zumal auf den Weihnachtsgaden keine Feuersicherheitswache mit drei Feuerwehrkräften gesichtet worden war. Die Antwort aus dem Rathaus schafft Klarheit: „Die vom Bürger- und Ordnungsamt angeordnete Brandsicherheitswache wurde durch einen Bereitschaftsdienst auf der Feuerwache und durch das Vorhalten technischer Ausrüstung vor Ort kompensiert.“ Die drei Feuerwehkräfte waren nicht auf der Gadenweihnacht, sondern in der Feuerwache.  Fernkontrolle sozusagen.

Das Baurechtsamt legte indessen Wert auf die Feststellung, von ihm gebe es keine Auflage des Baurechtsamtes, denn mangels Baumaßnahme oder gedeckter Versammlungsstätte sei es nicht zuständig. Auflagen für Veranstaltungen unter freiem Himmel kämen vom Ordnungsamt.

Nachschlag möglich - Sanierungsgebiet Ortskern Lienzingen

Die Peterskirche dominiert

Es könnte eine geringfügige Verlängerung des Sanierungsprogramms für den historischen Ortskern von Lienzingen in Betracht kommen, wenn vor Ablauf des Bewilligungszeitraums konkret weitere Modernisierungsvereinbarungen mit Eigentümern abgeschlossen werden können. Diese Zusage gab die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut mir als Vorsitzendem der CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker und Lienzinger Stadtrat. Auch stehe der Stadt die Möglichkeit offen, zu gegebener Zeit bei weiterhin bestehenden städtebaulichen Missständen und konkretem Bedarf erneut ein Sanierungsgebiet für Lienzingen zu beantragen - ein durchaus ungewöhnlicher, aber interessanter Vorschlag.
Grundsätzlich ist, so die für die Städtebauförderung zuständige Ministerin, auch die Unterstützung von Projekten aus Mitteln des Denkmalförderprogrammes  des Landes möglich, mit dem das Ministerium den Eigentümern von Kulturdenkmalen finanziell zur Seite springt. Bis zu einem Höchstbetrag von 500.000 Euro pro Projekt und Programmjahr würden Ausgaben zur Sicherungs-, Instandsetzungs- und Erhaltungsmaßnahmen im Rahmen der zur Verfügung stehenden Mittel bezuschusst, die allein oder überwiegend aus Gründen der Denkmalpflege erforderlich seien. Darüber hinaus fördere die Denkmalstiftung Baden-Württemberg, weitere Stiftungen sowie der Bund (Denkmalpflegeprogramm „Nationale wertvolle Kulturdenkmäler“ und Denkmalschutz-Sonderprogramm") den Erhalt von Kulturdenkmalen.
In meinem Schreiben an die Ministerin hatte ich auf den hohen Stellenwert des Ortskerns Lienzingen im Denkmalschutz hingewiesen. Durch die Gestaltungssatzung „Etterdorf Lienzingen“ sei der Lienzinger Ortskern 2012 auf eine Stufe mit den historischen Stadtkernen von Heidelberg, Freiburg, Ravensburg und Konstanz gestellt worden. Der Dorfkern gelte als einzigartig. Experten ermittelten nicht nur eine Vielzahl von denkmalgeschützten Häusern und Scheunen, sondern auch den einzigartigen Konservierungsgrad. Es habe den prägnanten Ortsrand (Etter). Das Gebiet der Gesamtanlage umfasse den historisch belegten und auch heute noch ablesbaren Ortskern wie im Primärkatasterplan von 1835. Diese Urkarte aus dem 19. Jahrhundert und der heutige Ortsplan übereinander gelegt, belege, dass die Struktur erhalten geblieben sei.

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Lienzinger Störche

Heute Nachmittag: Störche im Hart, südlich der B35 in Lienzingen

Auch uns erfreuen sie. Heute vormittag sind sei scharenweise hoch am Himmel über uns gekreist, nachdem sie selbst bei dem starken Regen heute Nacht auf den Flutlichtmasten gestanden sind. Gestern Nacht waren alle Leuchten besetzt, 8 Störche an der Zahl. Im Blick auf angedachte "Storchenräder" auf Dächern kam uns der folgende Gedanke: Der Strommast zwischen unserem Garten und dem Sportplatz soll m.W. nach den neuerlichen Veränderung der Stromversorgung ja entfernt werden. Könnte man den nicht stehen lassen und oben eine geeignete Niststelle für Störche anbringen? 
Das schrieb mir heute ein Lienzinger, nachdem er gestern im MT die Notiz über die Lienzinger Störche gelesen hatte. Und er schickte gleich ein Foto mit von Störchen am Ausweichsportplatz beim Mühlweg. Als die Besucher des Treffens von Herzenssache Lienzingen am Donnerstagabend gegen 20.30 Uhr die Gemeindehalle verließen, staunten sie nicht schlecht: Ein halbes Dutzend Störche kreiste über dem Sport- und Schulgelände. Die meisten der gefiederten Gäste ließen sich auf den Flutmasten des Sportplatzes nieder. Lienzingen als neues Storchenland? Ein Teilnehmer bot spontan sein Scheunendach an,  um ein Storchennest zu bauen, damit solche Schnabeltiere immer wieder nach Lienzingen zurückkehren.
Was meint der Fachmann dazu? Da mailte ich auf die Schnelle meinem Gemeinderatskollegen Klemens Köberle. Er meinte: Das sind wahrscheinlich die Jungstörche von diesem Jahr, die sich noch in der Gegend herumtreiben, bevor sie nach Afrika fliegen. Die kommen meistens vom Rhein zu uns herüber. Natürlich würden diese jetzt auch schon nach Nistmöglichkeiten fürs nächste Jahr suchen. Aber so auf die Schnelle lasse sich kein Storchenrad bauen. Aber für die nächsten Jahre wäre es sicher sinnvoll. Und schon hatte „Herzenssache Lienzingen“ ein neues Projekt – die Lienzinger zeigen Herz für Störche. Übrigens: Bis in die sechziger Jahre hinein gab es dort, wo heute der Fußballplatz ist, einen See mit Schilf und allerhand Getier, das Leckerbissen für Meister Adebar ist. So als hätten es die kurzzeitigen Gäste gewusst…
Einträgen auf der Facebookseite 1250 Jahre Lienzingen war zu entnehmen, dass noch mehr Störche in unserem Ort gelandet waren. Aktuell sind die Störche auf der gegenüber liegenden Seite der B35 vom Tennisplatz, so eine der Nachrichten am Freitag. Fotos stellte ein User ein von Jungstörchen im Illlinger Tal beim Schmiebach. Schelmisch fragte schon einer aus Mühlacker: Demnach also Störch statt Lienzinger Schnecka? Jedenfalls stolzierten etwa zwei Dutzend Jungstörche heute am späten Nachmittag in der Hart und ließen sich auch vom Verkehr auf de B35 nicht stören. Aber wer ihnen zu nahe zu kommen drohte, löste eines aus - einen schnellen Umzug der gefiederten Gäste einige Wiesen weiter. Dort pickten sie  dann in aller Ruhe weiter.
Indessen: Gerätselt werden darf, ob es immer wieder neue Störche waren oder ob es die gleichen vom Donnerstag sind, denen es in Lienzingen so gefällt, dass sie mehrere Tage Rast einlegten. Vielleicht wähnten sie sich bei der Hitze temperaturmäßig fast schon in Afrika...

 

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