E wie entspannt

Seit fast zwei Jahren besteht die Wohnraum-Allianz Baden-Württemberg. Ihre Botschaft: Wohnungen fehlen! Ergo müssten die Bauvorschriften gelockert, die öffentliche Förderung des Wohnungsbaus deutlich ausgebaut werden. Im vergangenen Oktober legte sie erste Zahlen vor. Baden-Württemberg befinde sich in einem Ungleichgewicht von Angebot und Nachfrage. Zwischen 2011 und 2015 stieg demnach die Nachfrage nach Wohnungen um 4,6 Prozent (215.000 Wohnhaushalte), während das Angebot um 2,5 Prozent (128.000 Wohnungen) anwuchs. So entstand eine „aufgelaufene Baulücke“ von 88.000 fehlenden Wohnungen. Zu diesem Ergebnis kam eine Prognos-Studie für die L-Bank. Und was sagt die Studie über den Enzkreis aus? Prognos stuft ihn als Kreis des Typs E ein. Das heißt (im Oiginaltext):

Typ E: Entspannte Wohnungsmärkte (1.080 Whg. je 1.000 Haushalte) mit unterdurchschnittlicher Arbeitsplatzdichte (310 SV-Beschäftigte je 1.000 Einwohner). Zu dem Typ D gehören acht Landkreise (u.a. Waldshut, Sigmaringen, Enzkreis). Mit rund 7.000 fehlenden Wohnungen bzw. rund 8 % fällt der Anteil der 2011 bis 2015 im Land aufgelaufenen Wohnungsbaulücke in der Gruppe relativ überschaubar aus. Ähnlich wie die Kreise des Typs D verzeichneten die Kreise des Typs E in den letzten Jahren eine unterdurchschnittliche Dynamik der Wohnungsnachfrage (3,5 %) sowie Beschäftigungsdynamik (6,3 %).

Das neue Förderprogramm „Wohnungsbau BW 2018/2019“ ist zum 1. April in Kraft getreten und löst damit das erfolgreiche Förderkonzept des Jahres 2017 ab. Für die Jahre 2018 und 2019 stehen Fördermittel in Höhe von 500 Millionen Euro zur Verfügung. Den Regionalräten in der Region Stuttgart stellte jetzt der Ministerialdirektor im Wirtschaftsministerium, Michael Kleiner, zentrale Ergebnisse der bisherigen Arbeit der Wohnraum-Allianz vor. Dazu zählt neben der Studie zum Wohnraumbedarf die Optimierung des Landes-Förderprogramms „Wohnungsbau BW 2018/2019“. In diesem Rahmen sollen Städte und Gemeinden beispielsweise eine deutschlandweit einmalige Prämie erhalten, wenn sie mit Fördermitteln Sozialmietraum schaffen. Um Investoren zu entlasten und die Bautätigkeit anzuregen werde auch die bisherige Grenze der berücksichtigungsfähigen Gesamtkosten erhöht. Weitere Ergebnisse seien unter anderem eine Empfehlung, das Zweckentfremdungsverbot aus dem Jahr 2013 ebenso zu evaluieren wie eventuelle zeitliche Verzögerungen bei Bauleitplanungen infolge von erweiterten Möglichkeiten für Bürgerbegehren. Kleiner wies auf die Flächenkonkurrenz von Gewerbe- und Wohnungsbau in der Region hin, die den Wohnungsmangel verschärfe: „Ohne verdichteten Wohnungsbau auch im regionalen Umland ist der wachsende Bedarf nicht zu stillen.“ Die Intensivierung des Wohnungsbaus sei ein „dickes Brett, aber es gibt viele Stellschrauben, mit denen wir arbeiten können. Es geht um verdichteten Geschosswohnungsbau, aber wir wollen keine Pariser Banlieus.“

Und de Enzkreis? Das ist kreispolitisch ein Thema bezahlbarer Wohnraum, von CDU und SPD im Kreistag gepuscht. Fahrplan.pdf

Spätestens im Herbst wird sich zeigen, ob unser Landkreis einer vom Typ E ist.

"E wie entspannt" vollständig lesen

Lienzinger Maibaum 2018

Der Maibaum 2018
A schees Fescht, war's wieder: Das Lienzinger Maibaumstellen am Vorabend des 1. Mai. Die vom Männergesangverein (MGV) "Freundschaft" Lienzingen begründete Tradition lebt. Zum 17. Mal wuchteten Männer die zuvor von Kindern mit farbigen Bändeln geschmückte Birke in die Höhe, zum zweiten Mal auf dem neuen Ortsplatz. Diesmal der wohl schönste Baum der vergangenen Jahre. Bei sonnigem Wetter und trotz später kühleren Temperaturen strömten die Besucher auf den Platz vor der 1789 errichteten Kelter an der Zaisersweiherstraße - zu diesem Dorffest der Lienzinger für die alten, neuen und ehemaligen Lienzinger. Der Maibaum der Lienzinger oberhalb des in diesem Bereich renaturierten Scherbentalbachs zieht die Blicke auf sich. Wer sich durch meinen Blog klickt, findet ein Dokumentation dieser Gemeinschaftsaktion, zum Beispiel 2014 und 2015, aber auch von 2016 und aus anderen Jahren, erstmals 2009. Nennen wir es auch Fleckenfest: Lienzingen trifft sich zu Wurst, Weck, Käse, Bier, Wein und Limo einen Abend lang. Es ist die heimelige Atmosphäre, das Miteinander aller Generationen, das Schwätzen, die Hocketse. Doch es braucht auch Menschen, die bereit sind, das alles zu organisieren, zuzupacken, stundenlang auf den Beinen zu sein. Sonst kann  es passieren wie diesmal in Enzberg - das Maibaumstellen fiel aus, weil sich niemand fand, der es in die Hände nahm. Deshalb ein herzlicher Dank dem MGV Lienzingen, hoffend, dass es ihm noch lange gelingt, diese Tradition zu pflegen. "Lienzinger Maibaum 2018" vollständig lesen