Die Lösung

Vorbildlich reagierte auf meinen Blog-Text über meine negative Erfahrung beim Ladeversuch an der E-Tankstelle im Parkhaus der Staatsgalerie in Stuttgart die PBW Parkraumgesellschaft Baden-Württemberg mbH. Dipl.-Ing. Simon Schwarz, Geschäftsbereichsleiter - Betrieb, schrieb mir heute:

Wir prüfen derzeit, warum Sie den Ladevorgang nicht mit dem Kurzparkerticket starten konnten. Der Großteil unserer Ladesäulen ist mit einem Barcode-Leser ausgestattet, der das ganz normale Parkticket lesen kann und daraufhin den Ladevorgang startet. Der Aufpreis für das Laden kann dann gemeinsam mit dem Parkentgelt am Kassenautomat (bar, EC, Kreditkarte) gezahlt werden.   Des Weiteren sind wir derzeit gemeinsam mit der EnBW in der Umsetzung, dass EnBW-Backend an unser Ladesäulen-Backend anzuschließen. Damit können dann auch die EnBW-Kunden, sowie alle Hubject-Kunden, die Ladesäule nutzen. Sobald dies umgesetzt ist, werden wir dann auch die entsprechende Beschilderung veranlassen.   Wir nehmen aber gerne Ihre Anregungen auf und werden vorläufig zumindest die 24h-Hotline-Nummer unserer Leitstelle anbringen. Unsere Leitstelle kann dann per Remote die Ladesäule bei Problemen freischalten bzw. den Ladevorgang starten. Dies werden wir in den nächsten Tagen veranlassen. 

So kommen wir bei der E-Mobilität voran!

Das Rätsel um die Ladekarte

Die EnBW-Ladestation im Parkhaus der Stuttgarter Staatsgalerie
Vorwärts! Bald ist eine Fahrt Lienzingen-Bodensee drin, ohne befürchten zu müssen, stromlos stehen zu bleiben. Noch vor zehn Monaten scheiterten Pläne für eine solche Tour mit dem Elektromobil an fehlenden E-Zapfstellen an den "Tanken" entlang der Bodensee-Autobahn A81. Im Tagebuch eines E-Mobilisten beschrieb ich im April vorigen Jahres die Probleme. Doch das Ende der Wüste für E-Mobilisten ist in Sicht. "Ladenetz auf der Autobahn geknüpft" titelten aktuell die Stuttgarter Blätter:  An den Autobahnen in Baden-Württemberg entstehen an  41 Raststätten Ladestationen und dann gleich von der schnelleren Art. EnBW baut an 34 Rastanlagen ihre Säulen auf, der Tank-und-Rast-Partner Innogy an sieben. Insgesamt fehlen noch sechs Standorte, so Neckarburg West bei Rottweil oder Hegau West bei Engen, damit an der A81 Richtung Schwäbisches Meer. Diese sollen in den nächsten Wochen montiert werden. In der Raststätte Sindelfinger Wald an der A8 warten seit kurzem  zwei Säulen mit je 50 Kilowatt Spitzenleistung auf Kundschaft. 
Die Stromautos und die dazu notwendige Infrastruktur: Inzwischen sind vier Ladestationen mit je 22 Kilowatt Leistung in der Mühlacker Rathaus-Tiefgarage in Betrieb - einfach reinstecken! Im März trifft sich ein gemeinderätlicher Arbeitskreis, um mit Fachleuten zu schauen, was noch getan werden kann, um Mühlacker zur Stadt der E-Mobilität auszubauen. Da kommt eine gute Nachricht aus Brüssel zur rechten Zeit. Die EU-Kommission hat am 13. Februar 2017 das 300-Millionen-Euro-Förderprogramm des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) genehmigt. Vom 1. März 2017 an können private Investoren, Städte und Gemeinden Förderanträge stellen. Um Geld aus Berlin zu erhalten, sind Auflagen zu erfüllen - unter anderem müssen die Ladesäulen öffentlich zugänglich sein und mit Strom aus erneuerbaren Energien betrieben werden.
Die Stromer auf der Überholspur? Das Thema kommt in den Regionen an.  Heilbronn-Franken zu einer Modell-Region der Elektromobilität zu machen, das ist das Ziel des neuen Vereins, in dem sich jetzt alle dafür wichtigen Akteure zusammengefunden haben. Künftig sollen hier die elektromobilen Kompetenzen der Region aus Forschung, Entwicklung, Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Medien und Öffentlichkeit gebündelt werden, um einen wesentlichen Beitrag zu einem öffentlich breit akzeptierten System Elektromobilität zu leisten. 
Ein dichtes lokales Netz: Etwa 200 E-Tankstellen mit je 22 Kilowatt Leistung und 360 Ladepunkten gibt es in Stuttgart, in der Region darum herum sind es 50 weitere mit 100 Anschlüssen. Doch der Teufel steckt im Detail. Als wir vergangenen Sonntag die Schwaben-Ausstellung im Alten Schloss besuchten, bot sich das Parkhaus der Staatsgalerie als Abstellmöglichkeit für meinen Leaf an. Just an diesem Tag löste die Landeshauptstadt wieder Feinstaubalarm aus. Da mit dem E-Mobil in der Landeshauptstadt unterwegs zu sein, lässt das eigene Gewissen ruhig sein. Perfekt! Das Parkhaus schmücken - was ist zufällig entdecke - zwei Ladeplätze einer E-Tankstelle, sie sind auch ganz prominent platziert und bei meiner Ankunft frei. Also: Ladekabel stecken, zuerst am Auto, danach an der Zapfstation. Klappt auch vorzüglich. Dann fordert der blaue Kasten eine Ladekarte - und daran scheitert, den Strom in den Akku meines Leaf fließen zu lassen. Denn welcher Art Karte verrät der Kasten nicht, es fehlt  auch jegliches Hinweisschild. Und dies ausgerechnet in einer Garage, die von der Parkraumgesellschaft des Landes Baden-Württemberg mbH betrieben wird. 
Ich versuche es mit meiner Jahreskarte der Stadtwerke Ludwigsburg. Vergeblich. So sind es eben die kleinen Pannen des täglichen Stromer-Alltags, sozusagen die Rätsel, die ärgerlich sind und all die Zweifler an der Ausgereiftheit des aktuellen Systems bestärken. Eine Google-Suche fördert die Info zu Tage: Notwendig gewesen wäre eine EnBW-Ladekarte. Aber diese muss man in diesem Moment erst haben, was erneut belegt, dass ein bundeseinheitliches Zugangsverfahren notwendig ist. Weil meine Batterien noch zu 70 Prozent gefüllt waren, reicht die Energie locker für die Heimfahrt nach Lienzingen. Aber wenn der Akku fast leer gewesen wäre? 
An den Säulen an der Autobahn kann mit Kredit- oder EC-Karte bezahlt werden. Geht doch, wenn man will! 
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