Für den Alltag der E-Mobilität - Bund muss nachbessern




E-Mobil vor dem Landratsamt Enzkreis in Pforzheim.

Etwa 140 elektrisch angetriebene Personenwagen sind im Enzkreis zugelassen (Stand 16.2.2016: 133, davon 21 in Mühlacker), zwei davon gehören den Mühlacker Taxiunternehmern Kurt Leutgeb und Athanasios Mylonas, die im Mittelpunkt eines Zeitungsberichts stehen, der am Wochenende erschien, der Stärken  und Schwächen gut beleuchtet. Zu dem darin erwähnten Forschungsprogramm gehöre auch ich mit meinem Stromer. Auch unser Landkreis geht mit gutem Beispiel voran; um sein Klimaziel zu erreichen, CO2-Emissionen bis 2020 um 25 Prozent zu vermindern und 2050 klimaneutral zu werden,  ersetzt der Enzkreis die konventionellen Dienstwagen nach und nach durch Fahrzeuge mit neuen Antriebstechniken. 2005 begann man bereits mit vier Erdgasfahrzeugen, 2011 kamen die E-Bikes und E-Roller dazu, 2012 dann der Opel Ampera und der E-UP von VW, jetzt einen Mercedes.  Mitarbeiter der Kreisverwaltung fahren bei acht von zehn dienstlichen Strecken mit dem E-Mobil, heißt es im Landratsamt. Auch die Stadt Mühlacker erstand ein E-Auto. Trotzdem: Die Stückzahl ist noch (zu) gering. Ob das neue Förderprogramm des Bundes hilft, eine Kombination aus Zuschuss zum Kauf eines E-Fahrzeugs und Mittel für den Ausbau  des Ladestellennetzes, wobei zwischen Schnell- und Normalladestationen unterschieden wird? Zweifel sind erlaubt. Zudem fehlen noch die Details des Ausbauprogramms der Stationen. Mühlacker kann eine Schnellladestation gut vertragen, notwendig sind sie entlang von Autobahnen und Bundesstraßen. Von 6 auf 97 Prozent in 40 Minuten mit dem Chademo-System wie bei Nissan Walter in Pforzheim - die restlichen drei Prozent hatte ich mir geschenkt. Die 97 Prozent reichten diesmal zwei Tage lang.



Vorgesehen ist, einen Betrag von 4.000 Euro für rein elektrische Fahrzeuge und von 3.000 Euro für Plug-in-Hybride zu gewähren - als Umweltbonus.  Doch die Bundesregierung ist nicht konsequent. Sie will mehr Elektroautos auf Deutschlands Straßen bringen, doch statt nur diese zu fördern, wird auch Kompromiss-Technik (Hybrid) unterstützt. 4000 Euro gleichen das Delta zwischen den Anschaffungspreisen von Autos mit Verbrennungsmotoren und E-Mobilen  (etwa 10.000 Euro) nur zu einem geringen Teil aus. Die "Hybrid-Gelder" in den Kauf von reinen Stromern zu stecken, hätte dem selbstgesteckten Ziel der Bundesregierung mehr gedient, ohne den Gesamtaufwand zu erhöhen. So aber drohen die Hilfen zu verpuffen. Weshalb werden vom Bund nicht flankierend Flottenrabatte mit den einzelnen Herstellern ausgearbeitet analog zum auslaufenden Forschungsprojekt des Bundesumweltministeriums mit dadurch möglichen attraktiven Konditionen? Nachbesserungen sind notwendig.


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