Nicht einmal 20.000 reine Elektromobile waren zum
1. Januar 2015 in Deutschland zugelassen. Von
Januar bis Oktober 2015 kamen 10.000 dazu. Habe ich nicht einmal gelesen, nach dem Willen der Bundesregierung sollen auf Deutschlands Straßen bis 2020 rund eine Million "Stromer" rollen? Vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele eine gute Vorgabe. Doch die Entwicklung stockt. Matthias Wissmann, Präsident des Verbands der Automobilindustrie (VDA), forderte jetzt in einem
Interview, die Rahmenbedingungen für die Elektromobilität zu verbessern, etwa bei der Ladeinfrastruktur. Der VDA schlägt ein 10?000-Ladesäulen-Programm vor, das zur Hälfte von der Wirtschaft und zur Hälfte von der öffentlichen Hand finanziert wird. "Derzeit sind wir gerade einmal bei etwa 5600 öffentlichen Ladesäulen." Mindestens genauso wichtig sei eine Beschaffungsoffensive der öffentlichen Hand in Sachen E-Auto: Keineswegs alle Länder, Städte und Gemeinden würden hier vorbildlich vorangehen. Da erhofft sich Wissmann einen deutlich größeren Schub in den nächsten Monaten. Außerdem benötige der Verbraucher Vorteile, wenn er sich für den Kauf eines Elektroautos entscheidet. In allen Ländern, wo der Staat den Kauf fördert, wachse diese Zukunftstechnologie schneller als bei uns. Er nannte als Beispiele Norwegen, die Niederlande, die USA und Großbritannien. Dieser Rückstand müsse dringend aufgeholt werden. Schließlich sei das Angebot an E-Fahrzeugen nirgends so groß wie in Deutschland.
Dabei fehlt es nicht an (Werbe-)Plattformen des Staates im Netz. Zum Beispiel das
Schaufenster Elektromobilität der Bundesregierung und
BW E-mobil. Doch die Grenzen werden in der Diskussion schnell erreicht. Es sind Themen wie Reichweiten, Ladesäulen, Zugang zu eben diesen. Ich habe zwei Elektroautos probeweise gefahren (
Nissan Leaf und
BMW i3) und bin von den Fahrzeugen begeistert (bei BMW aber nicht über den Preis). Die Nissan E-Mobile, die bei der Gartenschau Mühlacker 2015 als Shuttle zwischen Gartenschau und Burg Löffelstelz eingesetzt waren, erwiesen sich als Erfolgsgeschichte. Es ist ein angenehmes Fahren, leise, spritzig und umweltfreundlich. Wer dann bekennt, sich ein Stromauto (keinen Hybrid) bestellt zu haben und an einem Forschungsprojekt teilzunehmen, löst ungläubiges Staunen aus. Die erste Frage: Wie weit kommt man damit? Und dann: Nur als Zweitwagen? Ein Exot? Ist das
E-Fahren teurer?
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