Öffentliches WLAN: Zeichen der Zeit erkennen
Die Mühe mit der Realität
Martialisch: der Mühlehof mit seiner Seite zur Bundesstraße 10 und zur Gartenschau hin
Vollends abstrus wird es, wenn beide Kollegen so tun, als solle als Ersatz für den Gottlob-Frick-Saal eine Mehrzweckhalle gebaut werden (Knapp: Morgens turnen, abends Theater). Es war nur eine Kollegin, die von so etwas sprach. Klar ist: Sonst will niemand eine Mehrzweckhalle, die große Mehrheit ist für eine Kulturhalle (der Gemeinderat hat das Raumprogramm als Basis des ersten Wettbewers schon beschlossen). Also, was soll's? Weshalb wird eine Chimäre aufgebaut? Um sich als Erhalter besser darzustellen! Dann wird das Klagelied nachgeschoben, jahrelang habe man am Mühlehof nichts gemacht - man fragt sich, wo blieben die Anträge aus dem Gemeinderat, mehr Gelder bereitzustellen? Die gab es nämlich nicht. Fehlanzeige auf der ganzen Bank! Dann bitte jetzt nicht jammern, weil es so schön reinpasst.
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Echter Genuss
Rarität in der Enz: Wasserfloristik
Es sind aber auch die kleinen, mit viel Liebe gestalteten Beiträge, die der Gartenschau eine zusätzliche (eigene) Note verleihen. Zum Beispiel die Schöpfungsgeschichte, dargestellt von den Mädchen und Jungen der Kindergärten der Stadt Mühlacker. Zu sehen auf der Dürrmenzer Seite. Oder auf Höhe Gymnasium die Nischengärten der Schulen. Seit wenigen Tagen läuft an der Fischtreppe im Stadtwerke-Fernseher der Lienzingen-Film von Roland Straub - knapp 15 Minuten, musikalisch untermalt, in dem die Aufnahmen für Lienzingen sprechen, ganz und gar ohne Text auskommend.
Eine Kunst der besonderen Art ist das Gaumenkonzert des Lembergerpapstes Bertram Haak, der Vaihinger Weinkenner mit Bratsche, der mit seinem Spiel und Gaumenschmeichlern auf der PZ-Bühne begeistert und dies noch an weiteren Terminen tun wird.
Szenenwechsel: Reizvoll ist der bei schönem Wetter tagsüber von den Kindern mächtig frequentierte Fontänenplatz auch nach Einbruch der Dunkelheit mit den blauen und gelben Ballonleuchten, die darüber schweben. Überhaupt: Burg Löffelstelz und die Häuserpartien auf der anderen Seite der Enzstraße mitsamt dem Felsen glänzen im Licht der Abendsonne, wirken vom Dammweg wie ein Bilderbuch, dank des etwas ausgelichteten Baumbestandes rücken sie erst recht ins Blickfeld. Der abendliche Gang über die Schaugärten ist der Geheimtip, wenn sich das Gelände geleert hat, die Mühlackerer weitgehend unter sich sind. Da bleibt viel mehr Zeit fürs Stehenbleiben, Schauen und Bewundern, weil nicht die Nächsten schon warten.
Vierter Poetry Slam diese Woche auf der Leseinsel des Mühlacker Tagblatt bei der Gartenschau Mühlacker. Jeden Dienstag um sechs gibts Cooles. Vorbild für das städtische Kulturprogramm? Viele Zuschauer und als Gage kräftigen Applaus und eine Flasche Wasser! Unsere Bürger machen sich Gedanken über die Zeit nach der Gartenschau. Aus einer Mail, die ich heute erhielt: "Ach, wenn es nur gelänge, diesen Schwung von der Gartenschau mitzunehmen. Könnte der Jugendclub oder irgend jemand regelmäßig einen Poetryslam für jung und alt machen. Mühlacker, die Poetrycity! … und dann machen wir noch aus den Röhren des gefällten Senders einen Aussichsturm. Das wäre doch auch ein Anziehungspunkt für Mühlacker, ein echter Genuss!"
Es darf weitergedacht werden! Auch über die Zeit nach diesem Sommermärchen, das so vieles möglich machte, was wir auch künftig nicht missen wollen (von einer Tiefgarage, die plötzlich aufgefrischt wurde, über gepflegte Blumenrabatten in der Innenstadt bis zum einmalig gewordenen Gelände beidseits der Enz). Aber zunächst bleiben aber auch die kleinen Dinge zu klären - zum Beispiel der fehlende Münzwechsler neben dem Parkscheinautomaten auf den Enzwiesen, wie ein Facebook-User auf meiner Seite beklagte. Feinjusteirung nennt man solches Nacharbeiten.
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MEX auch für Mühlacker
Bahnhof (Bild), Enzberg und Rösslesweg - drei Haltepunkte für den MEX in Mühlacker.
Das im Rahmen des ÖPNV-Pakts in der Region Stuttgart verankerte Metropolexpresskonzept sieht ein halbstündlich vertaktetes Zugsystem von Stuttgart nach Pforzheim, Heilbronn, Schwäbisch Hall, Aalen, Geislingen, Tübingen und Horb vor.
Die Metropolexpresszüge halten innerhalb des S-Bahn-Bereichs nur an den großen Stationen, außerhalb dann an allen Stationen und bieten so schnelle Verbindungen in die Landeshauptstadt. Zwischen Pforzheim und Stuttgart wären dies - wie aktuell bei den Regionalzügen - Eutingen, Niefern, Mühlacker (Enzberg, Bahnhof, Rösslesweg), Illingen, Vaihingen, Sersheim, Sachsenheim, Ellental, Bietigheim und Ludwigsburg.
In der nun ausgeschriebenen Vorstufe soll der 30-Minuten Takt zunächst auf den nachfragestärkeren Strecken bis Pforzheim, Heilbronn, Gaildorf, Schwäbsich Gmünd, Süßen und Tübingen umgesetzt werden
Es soll im Korridor Pforzheim – Stuttgart zwei MEX-Linien geben:
- Eine Linie Pforzheim-Stuttgart, die täglich stündlich von ca. 6 bis 24 Uhr fährt.
- Dann eine Linie Pforzheim – Bietigheim-Bissingen, die nur von Montag bis Samstag von ca. 6 bis 20 Uhr verkehrt.
Beide Linien überlagern sich - so das Verkehrsministerium Baden-Württemberg - während der Betriebszeit der zweiten Linie zwischen Pforzheim und Bietigheim-Bissingen zu einem Halbstundentakt und halten an allen Stationen zwischen diesen Bahnhöfen. Damit wird von Juni 2019 an (nicht 2017 wie zunächst geplant) die erste Stufe des MEX-Systems mit einem Halbstundentakt monatgs bis samstags von ca. 6 bis 20 Uhr umgesetzt. Die zweite Linie hat in Bietigheim-Bissingen Anschluss in und aus Richtung Stuttgart mit dem IRE Stuttgart – Würzburg.
Auf dem Ast Heilbronn-Stuttgart fährt der MEX ab Dezember 2019 ca. 6 bis 24 Uhr stündlich, von Montag bis Samstag ca. 6 bis 20 Uhr halbstündlich durchgehend.
Perspektivisch wäre es bei entsprechenden Investitionen im Bahnhof Bietigheim (Bahnsteigverlängerung) möglich, so das Ministerium, die erste Linie mit der ebenfalls täglich verkehrenden MEX-Linie Heilbronn-Stuttgart, die bis Tübingen fährt, zu kuppeln. Dadurch würde sich eine umsteigefreie Verbindung Pforzheim-Tübingen ergeben.
Für den Enzkreis und damit auch für Mühlacker ist es wichtig, dass eine Korrektur erfolgt: Die Linie Pforzheim-Bietigheim muss - auch nach 20 Uhr - umsteigefrei bis Stuttgart fahren. Über den Kampf um Minuten beim Umsteigen im Bietigheimer Bahnhof habe ich kürzlich erst gebloggt. Dazu auch Mattthias Lieb aus Mühlacker, Landesvorsitzender des Verkehrsclubs Deutschland (VCD); "Derzeit sind für den Metropolexpress nur stündliche Verbindungen von Vaihingen/Enz nach Ludwigsburg und Stuttgart vorgesehen. Versetzt um 30 Minuten müsste wie heute in Bietigheim-Bissingen umgestiegen werden. Hier muss noch nachgebessert werden, dass zukünftig alle 30 Minuten von Stuttgart aus Direktverbindungen bestehen. Außerdem muss sichergestellt werden, dass abends ebenfalls Direktverbindungen angeboten werden - kostengünstig könnte dies durch ein Flügelzugkonzept mit den Zügen Richtung Heilbronn realisiert werden. Außerdem sollte für den Metropolexpress ein Halt in Suttgart-Feuerbach eingerichtet werden, um die Fahrzeit in den Nordwesten Stuttgarts zu verkürzen."