Abschreckende Wirkung erwünscht?

Darf eine Behörde die Bürger abschrecken, damit sie sich nicht mehr beschweren? Das frage ich mich, seit ich weiß, dass das Umweltamt des Enzkreises Gebührenbescheide -genauer Kostenanforderungen - verschickt an Enzberger, die sich wegen Erschütterungen durch Sprengungen im Steinbruch beschweren, dies dokumentiert haben wollen und bitten, ihnen die Werte dieser betreffenden Sprengung zu überlassen. Am Freitagabend wurde auf diese neue Praxis des Landratsamtes bei der öffentlichen Veranstaltung der Bürgerinitiative gegen die Steinbrucherweiterung hingewiesen. Einer der Sprecher bekam schon einen Bescheid über 27 Euro, legte aber Widerspruch ein. Es sei die vierte Beschwerde gewesen, für die es keine Begründung gegeben habe, argumentiert die Kreisverwaltung bzw. ein Mitarbeiter des Umweltamtes. Sehe ich das richtig, dass bei einer berechtigten (wobei diese Formulierung auch zu hinterfragen wäre) Beschwerde keine Gebühren anfallen würde, egal, wie oft solche Beschwerden vorgebracht werden? Woher soll ein Bürger vor Herausgabe der Daten wissen, ob seine Beschwerde „berechtigt“ ist oder nicht? Mein Eindruck verstärkt sich, dass das Landratsamt abschreckend wirken will. Bin gespannt, was der Landrat auf meine Anfrage antwortet. Oder verschanzt er sich hinter der Feststellung, das Umweltamt sei untere staatliche Verwaltungsbehörde und unterliege damit nicht der Kontrolle durch den Kreistag? Na, dann müsste bei der Landesregierung nachgefragt werden.

Die "Annäherung", zweiter Teil



"Schwarze Figur" von Karl Manfred Rennertz

Acht werden es einmal sein, heute kamen zwei weitere hinzu, drei stehen seit zwei Jahren: der Skulpturenweg "Annäherung" westlich des Klosters Maulbronn wächst. Heute Vormittag wurden die beiden neuesten Arbeiten der Öffentlichkeit vorgestellt: die "Schwarze Figur" von Karl Manfred Rennertz und der "Kopf" von Franz Bernhard. Rennertz Arbeit entstand aus einer afrikanischen Holzart - eine abstrakte, aufragende Fiigur hat er geschaffen, Bernhard wiederum hatte sich für Corten-Stahl als Material entschieden. Es ist ein gemeinsames Projekt von Stadt Maulbronn und Enzkreis, finanziert wird es teilweise von Sponsoren. An dem Weg von den Parkplätzen des Klosters zum Weltkulturerbe soll es den Besuchern Einblicke geben in zeitgenössische Kunst und gleichzeitig zur Auseinandersetzung mit den Arbeiten einladen, also ein Kulturgenuss sein. Ein ambitioniertes Vorhaben in der heimlichen Kulturhauptstadt des Enzkreises. Die Präsentation bei Sonnenschein heute war eine Freude, auch wenn der Wind teilweise doch arg kalt pfiff. Fast so wie vor zwei Jahren im November, auch damals hatte ich dazu gebloggt. Der Skulpturenweg soll noch durch die Werke von Ingrid Hartlieb, Max Schmitz und Axel Anklam ergänzt werden. Bleibende, hochkarätige Skulpturen im direkten Umfeld des Weltkulturerbes. Wieder in zwei Jahren?  "Die "Annäherung", zweiter Teil " vollständig lesen