Neue Ideen für die alte Ziegelei

Heute tagte das Preisgericht des städtebaulichen Wettbewerbs für das Ziegeleigelände in Mühlacker zehn Stunden lang in der Feuerwache. Am Morgen schon las ich in den lokalen Zeitungen, dass heute die Entscheidung fällt und die Sieger gekürt werden. Die Jury bewies Standvermögen im wahrsten Sinne des Wortes. Acht Fach- und sieben Sachpreisrichter standen reihum vor jeweils einer der 20 Arbeiten, die eingereicht worden waren, teilweise mehrmals. 30 Büros durften mitmachen. Nachdem sich bundesweit mehr als 100 beworben hatten, mitmachen zu dürfen, beschränkte man die Zahl auf eben diese 30. Ein Drittel davon legte dann wider Erwarten doch keine Arbeit vor. Ob die Aufgabe zu schwer war? Immerhin soll ein attraktives Wohngebiet aud 18 Heltar entwickelt werden, garniert mit Handel und Dienstleistungen. Die Ideen-Sammlung von drei Büros kamen in die Preisgruppe, zwei erhielten Anerkennungen. Das Besondere: Der Wettbewerb ist von der Stadt weder ausgelobt noch bezahlt worden, sondern vom Eigentümer des Areals, der Südwest Immobilien GmbH (SWI). Um die Fläche neu nutzen zu können, braucht es aber eines Bebauungsplanes der Stadt. Hier soll eines der drei Sieger-Konzepte die Basis legen. Erfreulich ist, dass der Eigentümer den Weg des Wettbewerbs im Einklang mit der Kommune beschreitet. Es ist eine vorbildliche Kooperation. Die ausgezeichneten Arbeiten werden im Rathaus zu sehen sein. Eines der Büro schlägt vor, einen kleinen Teil der Ziegeleigebäude für gastronomische Zwecke zu verwenden. Das wird manche in Mühlacker freuen, die gerne ein Zeugnis der bisherigen Nutzung als Teil der Mühlacker Industriegeschichte  gerettet haben wollen. Zurecht.
Nun müssen die drei Preisträger nacharbeiten, um Schwachstellen ihrer Entwürfe auszumerzen. Dann wird entschieden, welches Büro den Planungsauftrag für den Bebauungsplan erhalten wird.