Welche Beläge hätten's denn gern?

Gartenschau Enzgärten 2015: Welche Beläge passen optisch und funktionell am besten für die Wege durch das Gartenschaugelände und die Daueranlagen mitsamt dem Dammweg? Antworten auf diese Frage suchte heute der Gartenschauausschuss des Gemeinderats von Mühlacker. Stationen der mehr als fünfstündigen Fahrt waren der Killesberg in Stuttgart, Neckarsulm und Obereisesheim. Der Augenschein ist besser als jeder Plan am grünen Tisch. In Obereisesheim ging es auch noch um Beispiele für Sitzquader. Übrigens: Dort stehen auch witzige Stahlfiguren. Abschluss war in Bad Rappenau wegen Informationen zur Gartenschau-Gastronomie, nachdem 2008 dort die Landesgartenschau stattgefunden hatte. Also: Welche Beläge hätten's gern?

 

Hier zur Auswahl.  Und hier nochmals.

Der holprige Weg zur Windkraft in der Region



Windmühlen - wieviel werden letztlich in der Region stehen? Foto: VKU/regentaucher.com

Mehrmals schon habe ich über die Schwierigkeiten des Regionalverbandes gebloggt, Windkraftstandorte auszuweisen. Denn Windkraft und Arten- bzw. Landschaftsschutzgebiete vertragen sich nicht. Der Konflikt ließ sich bisher nicht auflösen. Das hat nun Konsequenzen: Wegen Artenschutz und Schutzgebieten werden in der Region Nordschwarzwald 36.700 Hektar als Standorte ausgeschieden. Dabei handelt es sich ausgerechnet um jene Areale, über die der Wind am kräftigsten pfeift und die Ausbeute mit am höchsten wäre. Es bleiben 4250 Hektar mit 53 Suchräumen. Auch der 25 Hektar große Standort Lomersheim/Großglattbach ist weiterhin im Rennen. Nun folgt für alle 53 Suchräume eine Umweltprüfung, für die mindestens sechs Monate Zeit gebraucht wird. Dann wird man sehen, mit wieviel Standorten wir am Ende heimgehen. Sicherlich mit weniger als mit 53. Und mit diesem Rest geht der Regionalverband in die öffentliche Anhörung. Ob da weitere herausfallen?
Politische Zielvorstellungen und ambitionierte Prognosen der Landesregierung und Realität widersprechen sich. Leider. Und alles braucht viel mehr Zeit als gedacht. Zumal auch das Stimmungsbild durch die bisher eingeholten Stellungnahmen zu den Potenzialflächen (mindestens 20 Hektar große Flächen, bei denen der Wind mindestens 5,5 Meter pro Sekunde bläst) durchaus kontrovers ist, wie sich einer Vorlage des Regionalverbandes für den Planungsausschuss entnehmen lässt. Das Gremium tagte jetzt in Egenhausen im Kreis Calw. Das war zwar in einer landschaftlich herrlichen Kulisse, doch der Rest der möglichen Windkraft-Standorte war weniger herrlich und schon garnicht paradiesisch. Der Regionalverband stützt sich bei seiner Suche auf den Windenergieatlas des Landes Baden-Württemberg sowie auf dessen Empfehlungen zum Umgang mit Schutzgebieten und Abwägungskriterien. Wir pflegen also keine selbstgestrickten Lösungen. 
Bei der Umweltprüfung geht es um Eingriffe in die Landschaftsschutzgebiete und Naturparke sowie in Auerhuhnschutzgebiete und in Fauna-Flora-Habitat-Gebiete. Zudem sind mögliche Ausschlusswirkungen durch Zugkonzentrationskorridore von Vögeln oder Fledermäusen sowie auf Grund von Rast- und Überwinterungsgebieten von Zugvögeln von internationaler und nationaler Bedeutung aufzuarbeiten und zu bewerten. Parallel zur Umweltprüfung wird – soweit möglich – den städtebaulichen Aspekten und wirtschaftlichen Erwägungen, die als Ausschlusstatbestände seitens der Städte und Gemeinden bezüglich einzelner Standorte genannt wurden, nachgegangen und auf ihre Relevanz geprüft. Reine kommunalpolitische Erwägungen, die seitens einzelner Kommunen gegen die Ausweisung von Standorten vorgebracht wurden, können allein aus rechtlichen Erwägungen nicht ausschlaggebend sein, heißt es eindeutig in der Sitzungsvorlage für den Planungsausschuss, der dem Verfahren einmütig zugestimmt hat.
Ein holpriger Weg, den wir beschreiten. Offenbar so schwierig wie die ganze Energiewende. Der ganze Prozess ist langwierig. Die Apostel der Schnelligkeit, die behaupten, alles könne doch reibungslos vonstatten gehen, sollten sich zurücknehmen.


Hier die Liste der 53 Standorte zum Herunterladen: 042_B_TRP_Wind_Anlage1Stellungnahmen.pdf


Und hier die Kriterien  zur Windkraft: 121101KriterienWind.pdf


Den Anfang macht der Dürrmenzer Hof




Grundsteinlegung mit OB und BM

Der Kern von Dürrmenz verändert sein Gesicht
, bloggte ich im März vorigen Jahres. Damals war noch der Abbruch von Gebäuden wie der früheren Traditionsgaststätte Kanne der Grund. Heute lässt sich das erweitern: Der Aufbau der neuen Mitte beginnt. Die Grundsteinlegung für den "Dürrmenzer Hof" - 28 altengerechte Wohnungen und eine Arztpraxis - belegt, dass es endlich vorwärts geht. Im Sommer 2014 sollen sie bezugsfertig sein. Das Projekt kostet rund 6,4 Millionen Euro. Es ermöglicht auch neue Ein- und Aussichten, ungewohnte Blickwinkel und auch reizvolle Perspektiven. Manchmal ging uns im Gemeinderat die Bebauung des Kanne-Schuler-Areals nicht schnell genug. Nicht nur die Dürrmenzer hatten den Eindruck, dass sich nichts tut. Doch die Stadt musste zuerst den Grunderwerb erledigen und Investoren suchen. Ein städtebaulicher Wettbewerb brachte gute Ergebnisse, die in einer Bürgerversammlung auf Zustimmung stießen. In der Jury wollten wir eine realisierbare, städtebaulich trotzdem hochwertige Lösung. Heute nun konnte der Grundstein gelegt werden für den Komplex mit 28 altengerechten Wohnungen, die von der Firma FWD (bekannt vom ähnlichen Projekt am Katzenbuckel) errichtet wird. Es folgen noch Eigentumswohnungen, die die Firma SAX baut. Das frühere Gebäude von Eisen-Schuler wird von FWD saniert. Der Kern von Dürrmenz erhält ein neues Gesicht, auch wenn manche der Kanne-Fasssade verständlicherweise noch nachtrauern. Innenentwicklung, die ein ruhiges Wohnen garantieren soll - mit Blick auf die Ruine Löffelstelz als eines der Wahrzeichen unserer Stadt. "Den Anfang macht der Dürrmenzer Hof " vollständig lesen

Ein kleiner Dorfplatz für Lienzingen?



Station bei der Kelter.

Von der Gemeindehalle bis zum neuen Domizil der Abteilung Lienzingen der Freiwilligen Feuerwehr führte der Rundgang der CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker im Stadtteil Lienzingen. Mein Kollege Matthias Trück und ich informierten als die beiden örtlichen Mitglieder der Fraktion über anstehende und erledigte Aufgaben. Während der Tour durch Lienzingen gab es immer wieder Gespräche mit Bürgern. 

Gemeindehalle: Wichtig ist der CDU-Fraktion, dass die Modernisierung der Gemeindehalle zum Abschluss gebracht wird, damit das Projekt als erledigt abgehakt werden kann. Bei den Beratungen des Haushaltsplanes 2013 haben wir die Frage nach den weiteren Arbeiten an der Gemeindehalle gestellt, zumal noch Haushaltsreste bereitstehen. Halbfertige Sachen sind nicht gut. Doch bis jetzt ist nicht zu erkennen, was nun die Verwaltung zu tun gedenkt und vorschlagen wird. Geklärt werden sollte, welche Installationen noch erneuert werden müsse, ob ein Ersatz für die Beschallungsanlage notwendig ist und was mit der Küche geschieht, nachdem einige Geräte defekt sind. Weitere Themen waren die teilweise lappenweise herunterhängenden Vorhänge sowie der seitliche Prallschutz für Sport in der Halle.

Kelter: Wir nahmen auch das Innere der Kelter in Augenschein, die vom Bauhof, für den Mostbetrieb und von Vereinen genutzt wird. Im Rahmen der Ortskernsanierung soll sie einen neuen Anstrich erhalten und der Vorplatz gerichtet werden. Nachdem das Gebäude Zaiersweiherstraße 3 abgebrochen werden soll, wofür Haushaltsmittel bereitstehen, kann sich die Fraktion dort gut einen kleinen Dorfplatz vorstellen, als reine Parkfläche ist das Gelände zu schade. Matthias Trück sagte, man könne sich auch einen Spielpunkt für Kinder denken. Zusammen mit dem überdachten Vorplatz der Kelter kann eine Fläche entstehen, die siuch zudem von Vereinen für Feste nutzen lässt. In diesem Zusammenhang unterstütze ich auch Pläne, den Fußweg entlang des Scherbentalbaches zu sichern und zu vernetzen. Ebenfalls wurde angeregt, den Scherbentalbach zu renaturieren, wodurch die Stadt Punkte für ihr Öko-Konto sammeln könnte.

Sanierungsgebiet: Weiterer Haltepunkt war bei der Kirchenburganlage. Die Mittel aus dem Sanierungsprogramm werden von Privatleuten für Gebäudemodernisierungen gut in Anspruch genommen, so dass die Stadt beim Land einen Aufstockungsantrag stellen wird. Viel Lob gab es für gelungene Sanierungsvorhaben, die unterwegs in Augenschein genommen wurden. Damit wird zur Erhaltung des historischen Ortskernes beigetragen, der Lienzingen in den Rang eines Etterdorfes gebracht hat. Lob ebenfalls für die private Initiative zur Erhaltung und Sanierung des alten Schulhauses, das mit der Kirchenburg ein Ensemble bildet. Doch in einigen anderen Fällen bleibt noch einiges zu tun. Eigentümer sollten das Sanierungsprogramm möglichst nutzen, solange es noch besteht. 2014 läuft es aus, kann aber möglicherweise um bis zu zwei Jahre verlängert werden.

Feuerwehrunterkunft: Abschluss des Rundgangs war die neue Unterkunft der Feuerwehr. Abteilungskommandant Michael Schwab und seine Mitstreiter erläuterten bei einer Begehung, was gemacht worden ist. Die Abteilung bestehe derzeit aus 19 Männern und zwei Frauen sowie einer 15-köpfigen Jugendfeuerwehr. Kreisrat Dr. Peter Napiwotzky brachte das Lob der Fraktion auf den Punkt: „Es ist toll geworden.“ Hier sei ein altes Problem, nämlich die ausreichende Unterbringung der Feuerwehr, gut gelöst worden.

Zufrieden ist die Fraktion mit den Betreuungsangeboten der Grundschule. Die Kindergärten hätten ausreichend Platz. Einen wichtigen Fortschritt für Lienzingen sei der Ausbau der Breitbandversorgung durch die Stadtwerke Mühlacker. Die Fraktion anerkennt hier den vollen Einsatz der Stadtwerke. "Ein kleiner Dorfplatz für Lienzingen?" vollständig lesen

Umleitungsstrecke für die Fische



Alle zehn Zentimeter Höhendifferenz eine Treppe.

Das erste Projekt der Gartenschau Enzgärten 2015 ist fertig: Das Umgehungsgerinne, das Flusslebewesen als Ab- und Aufstieg dient, allerdings nicht im Zweirichtungsverkehr. Landläufig als Fischtreppe bezeichnet. Dabei sind Ab- und Aufstieg getrennt, quasi zwei Einbahnstraßen, die eine Höhendifferenz von 4,50 Meter überwinden. Denn das Wehr des Wasserkraftwerkes, aus dem die Stadtwerke Mühlacker seit 1964 einen großen Teil ihres ökologisch erzeugten Stroms gewinnen, blockiert die Schwimmwege der Fische: Das Wehr als Barriere, die beiden Turbinen des Wasserkraftwerks als Todesfalle. Also brauchen sie eine Umleitung, die sie stressfrei bewältigen können. Und diese bieten ihnen die Stadtwerke jetzt an - für 1,2 Millionen Euro, wobei der Betrag sich innerhalb von zehn Jahren durch die erhöhte Einspeisevergütung nach dem Erneuerbare-Energie-Gesetz amortisiert. Auf einer Länge von 120 Metern gibt es 45 Stufen, je eine alle zehn Zentimeter Höhendifferenz.
Eine ökologiosche Großtat, über die sich Forelle, Aal, Barbe und Co. freuen können und die im Aufsichtsrat des städtischen Tochterunternehmens nie umstritten war. Heute nun wurde die Inbetriebnahme offiziell vollzogen, auch wenn die Fische schon seit einigen Tagen den neuen Weg erkunden können. Das Projekt entspricht den Forderungen der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union und dem Landeswassergesetz, da es Lebewesen im Wasser ermöglicht, Hindernisse wie ein Kraftwerkswehr zu überwinden. Dadurch lässt sich die Enz ökologisch aufwerten, da die Fischtreppe den Lebensraum für Fische und andere Wasserlebewesen verbessert. Und damit passt es auch zur Renaturierung der Enz, die Teil des Gartenschauprojekts ist. Seit 1874 wird an dieser Stelle Elektrizität aus Wasserkraft gewonnen, zuerst von der Bauer AG, dann von den Stadtwerken. In den nächsten Monaten soll für gut 700.000 Euro am zweiten Wasserkraftwerk der SWM, dem in Lomersheim, ebenfalls ein Umgehungsgerinne gebaut werden.
Dass ein solches Projekt auf ein positives Echo in der Bevölkerung stößt, zeigte sich heute, als OB Frank Schneider und Geschäftsführer Jürgen Meeh vor den Mitgliedern des Aufsichtsrats, Stadträten und zahlreichen anderen interessierten Besuchern das Projekt in Betrieb nahmen. Dass vor allem eine Nachricht das Herz des Planers erfreut, sagte Diplom-Ingenieur Johann Senner vom Büro Planstatt Senner in Überlingen und diese Nachricht heißt: "Es sind schon die ersten Fisch gesichtet worden." Genauen Aufschluss wird eine Kamera dienen, die im Aufstiegskanal noch eingebaut wird.  "Umleitungsstrecke für die Fische " vollständig lesen