Stimmungsbild über Mühlacker 2011



Das neue Mühlacker-Logo.

Studierende der Hochschule Pforzheim stellten heute Abend im Ratssaal Mühlacker die ersten Ergebnise von Befragungen vor. Zuerst waren es die Resultate der Gruppe der 14- bis 45-Jährigen aus unserer Stadt, dann die der über 45-Jährigen. Bei den 14- bis 45-Jährigen (175 Befragte) punktet Mühlacker vor allem durch Gesundheitsbereich, Schulen, öffentlicher Personennahverkehr und Sport, negativ werden bewertet Sauberkeit und Sicherheit - vor allem an der Drehscheibe und am Bahnhof - sowie mangelnde Einkaufserlebnisse. Hoch im Kurs steht der Wunsch nach einem schönen Stadtbild. Knapp 61 Prozent ist ihre Stadt sympathisch bzw. eher sympathisch, 39 Prozent sehen sie eher oder ganz negativ - ein Wert, der alarmiert. Auf dem jetzigen Mühlehof-Areal gewünscht wird ein Einkaufszentrum, ein großes Kaufhaus, Freizeiteinrichtungen oder - auf dem vierten Rang von zwölf Plätzen - ein Kulturzentrum.
 

Bei den über 45-Jährigen (126 Befragte) gehen die Werte hoch: 34 Prozent sind stolz auf ihre Stadt, 70 Prozent fühlen sich mit ihr verbunden und 86 Prozent wohnen gerne hier. Je älter die Menschen, um so stolzer sind sie auf Mühlacker. Frauen sind eher stolz als Männer. Wessen Freundeskreis überwiegend in Mühlacker lebt, ist mit der Stadt besonders verbunden. Wir präsentieren uns als eine engagierte Stadt: 46 Prozent der über 45-Jährigen sind in Vereinen aktiv, 20 Prozent in Kirchen, 38 Prozent bezeichnen sich als ehrenamtlich tätig. Es herrscht ein ausgeprägtes Interesse an lokalen Themen. Und was entscheidet über das Gefühl, in einer Stadt mit Lebensqualität zu wohnen? Grünflächen, Sicherheit, Medien und Verkehr. Die älteren Bürger legen großen Wert auf ein schönes Stadtbild. An was scheiden sich die Geister? An der umgestalteten Bahnhofstraße mit dem Zweirichtungsverkehr: Die einen geben unter anderem dies als Grund an, dass sich nach ihrer Meinung etwas in Mühlacker verbessert hat, die anderen als Beleg, dass sich etws verschlechtert hat.
Überhaupt: Hilfreich wäre ein Vergleich mit Umfragen in ähnlich großen Städten. Ist der Bruddel-Faktor überall gleich oder fällt Mühlacker in die eine oder andere Richtung aus dem Rahmen?  

Eine Strategie schlagen die Studierenden vor. Unter dem noch zu unbekannten Slogan "gesund und munter! Mühlacker" (mit ihm konnten Befragte wenig anfangen) regen sie Aktionen an: für eine schönere Stadt (darunter werden äußere Attraktivität, Sauberheit und Sicherheit gleichzeitig subsumiert), für die Verbesserung des Wohlfühlfaktors und einen Treff für Senioren als Ort informeller Zusammenkünfte.
 

Aber auch die jungen Menschen sollen stärker erreicht werden - über soziale Netzwerke. Für Mühlacker 2.0 schlagen die Studenten eine Mühlacker-Seite auf Facebook vor und eine Kampagne, damit möglichst viele Menschen den Button "Gefällt mir" anklicken. Zielgruppe sollen die 15- bis 36-Jährigen in der Stadt und im Umland sein. Das wären theoretisch - so rechneten sie aus - fast 16.000 Menschen, davon 30 Prozent mit Smartphone.

Wichtig ist nun, die Ergebnisse auszuwerten und auch Vorschläge umzusetzen - gerade jenen mit Facebook. Heute Abend gab es nur einen Einblick, weil die Vorstellung aller Einzelergebnisse den Zeitrahmen gesprengt hätte. Wir müssen uns auch im Gemeinderat mit dem Meinungsbild beschäftigen.

Genauso wichtig ist aber, dass die Mühlackerer mitmachen beim Bevölkerungspanel. Über drei Jahre werden die immer gleichen Personen mit gleichen Fragen zur Entwicklung in der Stadt befragt, um zu erheben, ob die Bürger zufriedener oder unzufriedener geworden sind. Das ist eine demoskopisch erhobenes Stimmungsbild - eine moderne Art der Bürgerbeteiligung. Um sich für die Zusendung der Fragebogen anzumelden, reicht ein Anruf unter 07231 286085 oder eine Mail an muehlackerpanel@googlemail.com. Mitmachen!