Enzkreis: Fahreinengung hat sich bewährt



Wegen des Schnees ist die verengte Stelle nur schwer zu entdecken - allein drei Bäumchen beidseits erinnern daran.

Hat sich die Einengung der Pinacher Straße im Stadtteil Lomersheim aus Richtung Großglattbach/Pinache gelohnt? Die Meinungen unter den Lomersheimern gehen darüber auseinander. Weil ich immer wieder angesprochen wurde, wollte ich eine Bewertung des Enzkreises. Diese liegt inzwischen vor. Das Landratsamt geht davon aus, dass diese Maßnahme ein wirksamer Beitrag zu mehr Verkehrssicherheit ist. Das hat mir der stellvertretende Landrat Wolfgang Herz jetzt geschrieben.

Im Mai 2008 habe die Mühlacker CDU-Gemeinderatsfraktion beim Landratsamt Enzkreis und der Stadt Mühlacker beantragt, die Einrichtung einer Geschwindigkeitsbremse - etwa durch Einbau einer Verkehrsinsel mit Straßenverschwenkung - am Ortseingang von Lomersheim/Pinacher Straße (K4504) zu untersuchen, schreibt Herz. Bei einem Lokaltermin der CDU-Gemeinderatsfraktion in Lomersheim hatten sich Bürger beklagt, Autofahrer würden nicht rechtzeitig auf die Bremse treten, wenn sie nach Lomersheim herein fahren. Die Frage der Bürger: Lässt sich da nichts einbauen, das die Fahrer dazu bringt, rechtzeitig den Fuß vom Gaspedal zu nehmen? Wir gaben das Anliegen an die Kreisverwaltung weiter.

Von der Polizeidirektion Pforzheim sei damals die Auffassung vertreten worden, dass wegen der unauffälligen Unfallentwicklung kein Handlungsbedarf für den Bau einer Verkehrsinsel bestehe, erinnerte jetzt Herz. „Nach eingehender Prüfung durch die Polizeidirektion Pforzheim, das Landratsamt Enzkreis und die Stadt Mühlacker vor Ort wurde letztlich der Einbau einer Fahrbahnverengung befürwortet.“ Die Maßnahme, bei welcher die Fahrbahn von 7,50  auf sechs Meter verschmälert wurde, sei dann bereits Anfang 2009 vom Enzkreis und der Stadt Mühlacker umgesetzt worden.

In diesem Fall, so Herz weiter, war bei der reduzierten Fahrbahnbreite auch berücksichtigt worden, dass ein Begegnungsverkehr von Lastkraftwagen möglich bleibt. Eine stärkere Einengung sei hingegen aufgrund der zu befürchtenden Unfallgefahr nicht befürwortet worden. „Darüber hinaus konnten vor Ort auch die Sichtverhältnisse merklich verbessert werden“, schreibt Herz.

Die Stadt Mühlacker habe ihre Geschwindigkeitskontrollen auf der Pinacher Straße intensiviert. Seit dem Einbau der Engstelle im Jahr 2009 fanden laut Herz dort zwölf mobile Geschwindigkeitskontrollen statt, wobei die Beanstandungsquote mit aktuell 3,2 Prozent  im Kreisvergleich weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau liege. Prinzipiell erhöhe eine bauliche Einengung auf jeden Fall die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmer mit der Folge, dass vorsichtiger gefahren wird. Demgegenüber seien die subjektiven Wahrnehmungen von Dritten zu gefahrenen Geschwindigkeiten erfahrungsgemäß sehr unterschiedlich, so die Antwort des Enzkreises.