Win-win-Situation auch für den Klimaschutz




Die neue Heizzentrale im Lindach-Bildungszentrum


Wenn alle Beteiligten einen Vorteil aus einem Geschäft ziehen, heißt das Win-win-Situation. Nichts anderes bedeutet das Energieeinspar-Contracting, das die Stadt Mühlacker mit der Firma YIT im Jahr 2009 unterschrieben hatte. Heute nun wurde das Ergebnis in der neuen Heizzentrale der Mörike-Realschule vorgestellt. Sie ist das Kernstück der Vereinbarung, doch der Energiespar-Garantievertrag umfasst insgesamt 13 kommunale Objekte und mehr als 40 einzelne Maßnahmen zur Einsparung von Energie. Im vergangenen Frühjahr begonnen, sind inzwischen alle Teile realisiert. Die Landesenergieagentur KEA begleitete das Projekt. Für die Stadt heißt das: Sie bekommt eine hochmoderne und effiziente Anlage, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. YIT Germany investierte 2,25 Millionen Euro und garantiert der Stadt eine jährliche Einsparung von 170.000 Euro. Dieses Minus gibt ein Plus: Die Stadt bezahlt weiter die Energiekosten, aber an das Unternehmen, das wegen der neuen und effizienten Anlagen geringere Aufwendungen hat: Aus der Einsparung finanziert es seine Investitionen. Die Stadt berappt einmalig einen Investitionskostenzuschuss von 208.000 Euro.
Nach zwölf Jahren gehen die gesamten Anlagen ins Eigentum der Kommune über. Weil für das Unternehmen wichtig ist, dass diese Einrichtungen gut in Schuss gehalten werden, um eine höchst mögliche Rendite zu erzielen, wird die Stadt dann eine gepflegte Anlagen erhalten. Die Einsparungen an Energiekosten kommen ihr danach direkt zugute.


Eine pfiffige Lösung für Kommunen, die nicht das Geld haben, um neben ihren sonstigen Aufgaben auch die Millionen für neue Heizanlagen zu schultern, aber sich dieser wichtigen Aufgabe trotzdem nicht entziehen wollen. Der Einsatz privaten Kapitals ist eine gute Lösung, um den Sanierungsstau an solchen öffentlichen Aufgaben zu beseitigen. Dieses Lösung war politisch im Gemeinderat nie umstritten. Wir sollten gemeinsam nachdenken, bei welchen Objekten wir ähnlich verfahren können. Leider kommen wir mit dieser Diskussion über andere denkbare Maßnahmen nicht so recht voran, weil innerhalb der Stadtverwaltung das Thema etwas auf die lange Bank geschoben wird. 

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