Bin ich deshalb auch verdächtig?

Das ist Brunnenvergiftung, die Grünen-Gemeinderat Peter Pförsich aus Illingen mit seinem Leserbrief „Land braucht mündige Bürger“ (heutige Ausgabe des Mühlacker Tagblatt) betreibt. Er erweckt den Eindruck, als stünden die baden-württembergische Umweltministerin und „viele Abgeordnete der Stuttgart-21-Parteien“ auf der Gehaltsliste eines Unternehmens, „das im großen Stil mit ehemaligen Flächen der Bahn in Stuttgart gute Geschäfte macht“. Pförsich spricht von einer „Tätigkeit in diesem Unternehmen“. Er meint wohl die ECE Projektmanagement G.m.b.H. & Co. KG. Doch Pförsich verwechselt das mit der Stiftung „Lebendige Stadt“, diesich seit dem Jahr 2000 für die Zukunft unserer Städte engagiert. Diese wurde von der ECE gegründet, ist aber rechtlich eigenständig und unabhängig. Im Stiftungsrat sitzt kein Vertreter der ECE, in den anderen Gremien insgesamt drei. Es handelt sich also keineswegs um eine Tätigkeit für ein Unternehmen. So leichtfertig – wissentlich oder unwissentlich? - werden einfach Behauptungen aufgestellt. In der Hoffnung, dass es schon ein paar geben wird, die das glauben.

Im Kuratorium der Stiftung „Lebendige Stadt“ ist übrigens auch der frühere stellvertretende Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Dr. Michael Vesper, Mitglied der Grünen. Steht der nun auch im Sold von ECE? Doch wohl nicht. Genauso wenig die Politiker aus Baden-Württemberg. Die Stiftung „Lebendige Stadt“ veranstaltet regelmäßig Tagungen und Kongresse mit Themen zur Zukunft unserer Städte. Erst vor wenigen Tagen in München: Mit dabei waren zahlreiche Oberbürgermeister und Bürgermeister aus der Region Nordschwarzwald, auch aus dem Enzkreis (einer sogar aus Mühlacker). Übrigens: Ich bekomme die regelmäßigen Schriften der Stiftung. Bin ich deshalb auch verdächtig?