Westtangente: Bindende Zusagen wären besser

Das wird langsam Mode bei den Grünen: Fertige und schon begonnene Projekte einfach in Frage zu stellen. Nicht nur bei Stuttgart 21, sondern auch bei der Westtangente in Pforzheim. Heute hat's mich fast vom Stuhl gehauen, als der Grünen-Vertreter im Verwaltungs-, Wirtschafts- und Verkehrsausschuss des Regionalverbandes Nordschwarzwald im Schömberger Rathaus die Pläne für die Entlastungsstrecke unseres Oberzentrums am liebsten in den Papierkorb befördert hätte. Dabei wird am Anschluss an die B 10 auf der Wilferdinger Höhe und an der Verknüpfung mit der A 8 schon kräftig gebuddelt. Dass allerdings der Bund bisher immer noch keine feste Zusage über die Finanzierung des gesamten ersten Bauabschnitts gemacht hat, spielt den Grünen in die Hände. Ich bin optimistisch, dass Berlin kein Anfangsbauwerk allein in der Landschaft stehen lässt, doch bindende Aussagen des Bundesverkehrsministeriums wären mir auch lieber. Wir haben im Ausschuss heute jedenfalls erneut an den Bund appelliert, endlich klar Schiff zu machen. Seit 20 Jahren wartet Pforzheim auf eine Entlastung. Die Westtangente ist von regionalpolitischer Bedeutung (Punkt 4.1.7, Regionalplan 2015), schafft bessere Anbindungen auch für die Kommunen im Nagoldtal, bringt den Menschen deutliche Vorteile - den einen rollen weniger Autos vor der Haustür vorbei, die anderen sind schneller und spritsparender am Ziel.