Fußgängerzone untere Bahnhofstraße: Eine halbherzige Lösung

Die Fußgängerzone in der unteren Bahnhofstraße in Mühlacker verdient immer weniger ihren Namen. Zu viele Fahrzeuge nehmen diesem Teil der Bahnhofstraße allmählich den Charakter, der ihm eigentlich vom Gemeinderat zugedacht war: Ein weitgehend autofreier Bereich zu sein. Kürzlich meinte eine Mutter, hier müsse man ständig auf seine Kinder acht geben, obwohl die Ausweisung als Fußgängerzone doch anderes verheiße und auch Spielflächen gebracht habe. Erstaunlich, wie die Stadtverwaltung es hinnimmt, dass ihre Anordnungen permanent unterlaufen werden. Oder soll durch die Hintertür die Verkehrsfreigabe erreicht werden? So jedenfalls verdient die Fußgängerzone kaum ihren Namen. Jedenfalls kann es bei dieser halbherzigen Lösung nicht bleiben. Zulange schon hat die Verwaltung immer wieder Verbesserungen angekündigt und letztlich nichts erreicht. Will sie eigentlich keinen autofreien Bereich mehr?

Auf eine frühere Anfrage hat der OB Anfang Juli geantwortet und eine Verbesserung in Aussicht gestellt. Jetzt habe ich erneut nachgefragt, was die Verwaltung wegen der Fußgängerzone zu tun gedenkt. Heute kam die Antwort des OB. Hier im Original:

Der zusätzliche Mitarbeiter beim Gemeindevollzugsdienst hat im Juli 2010 erfolgreich seine Ausbildung bei der Stadt Mühlacker abgeschlossen. Derzeit erfolgt die Einarbeitung in das Aufgabengebiet, zu der auch die Überwachung des Ruhenden Verkehrs gehört. Erst nach abgeschlossener Einarbeitung und entsprechender Bestellung zum Gemeindevollzugsbeamten, wird der neue Mitarbeiter eigenständig mit Kontrollen des Ruhenden Verkehrs betraut. Dann wird eine verstärkte Überwachung des Ruhenden Verkehrs erfolgen.

Leider wird kein Zeitpunkt genannt.

Einkaufsstadt: Projektentwickler und Investoren klopfen an




Mühlacker ist als Enzelhandelsstandort gefragter denn je

Mühlacker ist als Einkaufsstadt gefragt. Das sagt die Stadtverwaltung und verweist auf Anfragen von Investoren und Projektentwicklern nach Standorten in der Innenstadt. Eine gute Nachricht, nachdem mit dem leeren Einkaufszentrum Mühlehof nichts (mehr) geht. Gefragt ist demnach eine Fläche, auf der sich ein neues Vorhaben entwickeln lässt, ohne auf bauliche Zwangspunkte oder Statik-Vorgaben wie im Mühlehof Rücksicht nehmen zu müssen oder dadurch gar zu sehr eingeschränkt zu werden. Das heißt aber: Entweder wird der Mühlehof vom jetzigen Eigentümer, der Firma  Echo GmbH, abgerissen (wobei vorher eine Lösung für die Kultursäle notwendig wäre) oder aber die Suche nach einem neuen Platz ist erfolgreich. Das 2006 vom Fachbüro Acocella vorgelegte Einzelhandelsgutachten für Mühlacker gab erste Fingerzeige für Standorte, die entwicklungsfähig sind. Einer davon wäre nördlich der Goethestraße. Als ein zweiter ist immer wieder der ehemalige Busbahnhof, das Lienzinger Tor, im Gespräch. Um aber eine Revitalisierung des Mühlehofs, wie es der damalige OB Schütterle formulierte, nicht zu gefährden, waren alle diese Überlegungen ad acta gelegt worden, gleichzeitig verlor Mühlacker Potenzial. Inzwischen melden sich aber wieder Projektentwicklung mit konkreten Interessenten. Mühlacker hat in den vergangenen Jahren immer wieder Kaufkraft an andere Orte abgegeben. Nachdem das Interesse des Handels an den Innenstädten wieder zunimmt, sollten wir die Chancen nutzen. Mit einer Weichenstellung nach der Sommerpause des Gemeinderats kann gerechnet werden.


Letztlich wird die Innenstadt gestärkt. Ein Kaufland oder ein anderer Vollsortimenter zum Beispiel bindet mehr Kaufkraft als alle eventuellen Aktivitäten eines Citymanagers oder einer Citymanagerin, über den der Beirat des neuen Cityvereins "Mühlacker aktiv" (gemeinsamer Verein von Stadt sowie Gewerbe-, Handels- und Verkehrsverein, auch je hälftig finanziert) am 13. September entscheiden soll.  Inzwischen hat sich der Verein konstituiert, Vorsitzender ist der GHV-Vorsitzende. Allerdings hat der GHV im Vorstand ein Übergewicht, obwohl eigentlich eine je hälftige Besetzung vereinbart war. Aber noch viel wichtiger wäre, dass die Bestandsaufnahme als Projekt der Hochschule Pforzheim auch unter Einbeziehung des Gemeinderats erfolgt. Bisher herrscht Funkstille. Aber bis Oktober soll ja angeblich noch Zeit sein.


Ob wir mit der Weichenstellung für ein weiteres Einkaufszentrum in der Innenstadt und für einen Baumarkt am Rande des Zentrums schneller vorankommen als eventuell ein Citymanager mit einheitlichen Kernöffnungszeiten aller Innenstadt-Einzelhandelsgeschäfte?


Was mit dem Mühlehof geschieht, entscheidet sich leider nicht mehr in Mühlacker, sondern bei Echo in Berlin oder bei der Konzernzentrale in Wien. Und alles nur, weil eine Mehrheit im Gemeinderat 2005 meinte, den kulturellen Teil an Echo verkaufen zu müssen. Das rächt sich nun.




Sommerloch-Betrachtung: Von A.S., 09 - nicht 007! - und der Spielhalle

Ruhig ist es gerade in der Mühlacker Kommunalpolitik. Immer noch. Aber was wollen wir in der Halbzeit der Ferien anderes erwarten? Alles ist dem Urlaub geschuldet. Im Rathaus regiert Bürgermeister Winfried Abicht, der die pure Freude am Geschäft ausstrahlt. Der OB urlaubt auf Mallorca und von Stadträten ist auch wenig zu hören. Also: Still ruht die Stadt? So ganz doch nicht. Die Zeitungen fragen Sachstände ab. Was machen die Baumarktpläne an der B 10 (Stuttgarter Straße) auf Höhe Senderhang-Nord? Wie geht es auf dem Ziegelei-Gelände weiter, nachdem sich dort das bisherige Unternehmen ganz verabschieden will? Was tut sich am Krankenhaus Mühlacker? Alles wird abklopft. Derweilen versucht ein Spielhallenbesitzer in der mittleren Bahnhofstraße, eine Aufteilung seiner Spielhallenflächen in zwei Spielhallen zu erreichen und erklärt dazu den Nachbarn, dazu benötige die Stadtverwaltung eine Zustimmungserklärung für die nachträgliche Baugenehmigung (von wem eigentlich?). Ob da ein Zusammenhang besteht mit der Absicht der Stadt, die Spielhallenwelt in Mühlacker zu beschränken (Juristen sagen, zu steuern). Wer will hier wem ein Schnippchen schlagen?


So ganz still und heimlich meldet sich ein früherer Akteur der Mühlacker Kommunalpolitik im weltweiten Netz zu Wort, lässt sich quasi nur in die Augen blicken: A.S. zelebriert das, was er als seine Erfolge ansieht - lässt dazu aber wohlweislich keine Kommentare zu, obwohl er eine Blog-Software verwendet, die eigentlich auf Meinungsäußerungen angelegt ist. Ja und dann ist eine neue Internetadresse zu entdecken: Der Wahlkampf-Auftritt des Kandidaten mit dem Zusatz 09 (http://www.frank-schneider-09.de) - nein, nicht 0007, sondern nur 09! - ist inzwischen einer fast staatsmännischen Homepage unter einer neuen Adresse gewichen: Ansonsten blieb vieles gleich, vor allem die Twitter-Seite, die beim Schwenk weg von 09 offenbar vergessen wurde. Und bei YouTube findet sich noch das - mit bisher 1044 Aufrufen:


Mit ein bisschen Muße lassen sich doch manche Sommerloch-Spuren auch in unserer schönen Stadt Mühlacker freilegen. Ach ja, das Google-Street-View-Widerspruchsformular ist doch weiterhin von der städtischen Homepage verschwunden. Ob man im Rathaus die Hysterie nicht einfach mitmachen will? Schön  wäre es. Aber ich befürchte: Wenn es wieder Platz gibt, wird es wieder Aufnahme finden in die Liste der städtischen Wichtigkeiten.


Denken wir noch an die lokalen Stuttgart-21-Gegner, die diese nachrichtenarme Zeit geschickt nutzen. Wie wäre es mit einer globalen Betrachtung? Dann könnte doch auch gleich der Widerstand gegen die Hochmoselbrücke einbezogen werden. Ein bisschen Protest-Tourismus gefällig? Oder Retroperspektive? Bittschön:


Vaihingens Bürgermeister Gerhard Palm schrieb 1973 vor dem Hintergrund der Pläne, eine Schnellbahntrasse zwischen Mannheim und Stuttgart zu bauen, die auch Protest in unserer Raumschaft auslöste, ans Regierungspräsidium Stuttgart: Diese Maßnahme bedeute über Jahrzehnte hinaus ein Hemmnis für die Entwicklung der Stadt Vaihingen. Im August 1976 nahm die Aktionsgemeinschaft Schnellbahntrasse e. V. nach dem Start der Bauarbeiten an der Strecke in Mannheim – Rammschlag am 20. August 1976 – das gesamte Projekt aufs Korn: „Die Neubaustrecke ist überflüssig.“ Einzig und allein Milliarden Steuergelder würden vergeudet. Der erwartete Zuwachs beim Verkehrsaufkommen auf der Schiene seien irreale Wunschträume. Diese Bahn zerstöre in unverantwortlicher Weise ein weites Naherholungsgebiet und schädige zigtausend Menschen durch unerträglichen Lärm in ihrer Gesundheit, aber auch in ihrem Vermögen. Der Vorstand der Aktionsgemeinschaft ist deshalb, so die damalige Pressemitteilung, der Auffassung, dass es ein Skandal ist, mit dem Bau zu beginnen, ehe nochmals die Notwendigkeit und Wirtschaftlichkeit einer eingehenden Prüfung unterzogen wird und obwohl für über 90 Prozent der Strecke noch keine Baugenehmigung vorliegt. Es könne erwartet werden, dass im Rechtsweg diese Strecke noch durchaus verhindert werden kann.

Na, erinnert uns dies etwa an die aktuelle S-21-Diskussion? Manches hört sich diesmal ähnlich an. Wie sieht der heutige Alltag aus? In Vaihingen den Zug besteigen und auf schnellem (umweltfreundlichem) Weg rascher nach Norden und Süden zu fahren als dies vorher möglich war. Alle freuen sich. Und Vaihingen? Das boomte nach dem Bau von Schnellbahntrasse und Bahnhof.


Nun, man wird doch daran erinnern müssen dürfen?

Heute und nicht erst in der nächsten Sommerloch-Betrachtung.

Die neuen grünen Schilder: Radtouren und der Tagestourismus

Nicht nur in Lienzingen: Neue Radwegeschilder mit Zusatztafeln zu den einzelnen Touren.

Da sind sie: Die schönen neuen grünen Radwege-Hinweisschilder. Nicht die kleinen Tafeln, die zuvor wie eher zufällig aufgestellt am Wegesrand standen. Jetzt handelt es sich um Schilder, die auch auffallen und deshalb nicht zu übersehen sind: Inzwischen genormte Schildergrößen, ergänzt durch Routen-Zusatzschilder. Denn verbunden damit sind insgesamt 29 Radtouren, die die Kraichgau Stromberg Tourismus (KST) erarbeitet hat. Der Enzkreis hat sich finanziell nicht beteiligt, nachdem der Landkreis bereits in den Jahren 2001 bis 2006 eine umfassende Beschilderung der Radwege im Enzkreis vorgenommen hatte und damit eine ausreichende überörtliche Beschilderung vorhanden war. Die aktuellen touristischen Zusatzbeschilderungen waren daher Sache der Gemeinden mit einer namhaften Landesförderung, heißt es bei der Kreisverwaltung. Auch die Stadt Mühlacker steuerte ihren Teil dazu bei: Der städtische Bauhof half bei der Installation, die Stadt steuerte 2500 Euro für die Beschilderung bei. Wir lassen uns als Kommune den regionalen Tourismusverbund KST jährlich 12.900 Euro Mitgliedsbeitrag kosten.

Mit den 29 neuen Touren ist auch eine neue Radkarte für die Region aufgelegt worden, die Vorschläge für das 1200 Kilometer lange Radwegenetz macht: mit ausführlichen Wegebeschreibungen. Das Set, inklusive GPS-Daten, kostet 6.90 Euro.

Allein vier Touren berühren Mühlacker und seine Stadtteile: Kultur-Tour (Start: Maulbronn, 33 Kilometer), Waldenser-Tour (Start: Ötisheim-Schönenberg, 38 Kilometer), Enz-Metter-Tour (Start: Mühlacker, 50 Kilometer) und die Fachwerkdorf-Tour (Start: Illingen, 28 Kilometer).

Kraichgau und Stromberg setzen auf den sanften Tourismus. Dass eine klar ausgewiesene Strecke auch die Radler anlockt, zeigt das Beispiel des Enztalradweges von Enzklösterle bis Walheim.

Der Tourismus als Wirtschaftsfaktor muss weiter ausgebaut werden. Es sind weniger die Übernachtungsgäste, mehr die Tagesbesucher, die bei uns Einnahmen bringen können. Ein außergewöhnlich großes Potenzial liegt nach Einschätzung von Experten im Tagestourismus. Laut Studien des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts (DWIF) berechnet sich die Anzahl der Tagesgäste aus den Übernachtungen mal dem Faktor zehn. Durchschnittlich gibt dabei jeder Tagesbesucher 30 Euro aus. Gerade einer Stadt wie Mühlacker - vor allem in Verbindung mit dem Kloster Maulbronn - bieten sich hier weitere Chancen, die Wertschöpfung des produzierenden Gewerbes zu ergänzen.

Der Tagestourismus ist ein Milliardengeschäft – rund 3,4 Milliarden Tagesreisen unternehmen die Deutschen jedes Jahr, den überwiegenden Anteil davon im Inland. Tendenz steigend. Mit unserer Landschaft, unseren Sehenswürdigkeiten und natürlich auch mit dem Radwegenetz haben wir Pfunde, mit denen sich wuchern lässt. Die Stadt Mühlacker muss sich verstärkt dem Tourismusbereich zuwenden und ein entsprechendes Konzept entwickeln - zusammen mit dem KST.

Dass wir vieles zu bieten haben, beweist das SWR4-Sommererlebnis 2010: Am 20. August 2010 heißt es Die „Prachtmeile“ – Fachwerk wohin man schaut". Ein Haus schöner und älter als das andere – Lienzingen, der nördlichste Ortsteil von Mühlacker, ist ein wahres Paradies für Liebhaber von Fachwerkhäusern. Wenn wir gerade dabei sind: Hier der passende SWR-Rundfunkbeitrag.


Mühlacker verliert weiter Einwohner: Alles im Trend?

Beim Bevölkerungsverlust - 2009 gegenüber 2008 - ist Mühlacker Spitzenreiter im Enzkreis: 268 Einwohner weniger sind es in unserer Stadt, denn 216 Menschen zogen mehr weg als zu. Und bei den Geburten gibt es ein Defizit von 52. Zahlen, die das Statistische Landesamt Baden-Württemberg jetzt für die Stadt- und Landkreise, aber auch für alle Kommunen vorlegte. Baden-Württemberg verliert Einwohner, der Enzkreis auch, Mühlacker ebenfalls. Also alles im Trend? Acht Gemeinden im Enzkreis können sich diesem Trend (noch?) entziehen. Hauptträger des Wachstums sind Wanderungsgewinne.

Der Enzkreis selbst verlor 761 Einwohner. Doch nicht alle Kreise melden eine Abnahme. Zu den 15 Ausnahmen - von 44 - gehört der Nachbarkreis Ludwigsburg: Dort stieg die Einwohnerzahl um 976 auf knapp 517 000 an. Er hat davon profitiert, dass es sowohl einen Geburtenüberschuss, als auch mehr Zuwanderer gab.

Das Bild im Enzkreis ist uneinheitlich. Mühlacker befindet sich seit wenigen Jahren, was die Bevölkerungszahl angeht, auf der Verliererstraße. Eine Trendwende ist nicht ersichtlich.

Neun der 29 Kommunen des Enzkreises verzeichnen einen, wenn auch eher bescheidenen Geburtenüberschuss. Immerhin zehn Städte und Gemeinden meldeten mehr Zuzüge als Wegzüge: An der Spitze Heimsheim 225, Keltern 71, Straubenhardt 49 und Wurmberg 32. Allerdings ist Heimsheim ein Sonderfall: Durch neue melderechtliche Bestimmungen wirkt sich der "Umschlag" der Justizvollzugsanstalt aus.

Mühlacker steht allerdings nicht allein: Alle Kommunen seines Mittelbereiches haben Wanderungsverluste zu beklagen (Knittlingen -204, Maulbronn -106, selbst Wiernsheim mit -49). Die Gewinner sind auf die übrigen Kreisgebiete verteilt. Allerdings fielen inzwischen ebenfalls die Wanderungsgewinne Baden-Württembergs bescheiden aus, wohl auch eine Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise.

Wichtig ist, die Statistik genau zu analysieren und auch den Datenbestand im eigenen Rathaus hierbei heranzuziehen. Die Streitfrage wird sein, ob wir uns mit der Entwicklung abfinden oder versuchen, gegenzusteuern. Letzteres ist sicherlich notwendig, um wenigstens den Abschwung bei den Einwohnerzahlen zu bremsen. Das wäre inzwischen wohl schon ein erster Erfolg. Angebracht sind sowohl die Gesamtschau als auch die Betrachtung der längerfristigen Entwicklungen. Rückgang der Einwohnerzahl mit einem Rückgang des Wohnungsbedarfs gleichzusetzen, halten die Statistiker nicht für angebracht: einmal durch Ersatzwohnungsbau, aber vor allem durch mehr durchschnittlichen Wohnraum pro Person. Das Landesamt sieht einen Bedarf an zusätzlichem Wohnraum auch für den Enzkreis. Eher wird es notwendig sein, die kommunale Infrastruktur der Entwicklung der Bevölkerungszahl anzupassen.

Deshalb: Differenzierte Bewertungen auch der neuen Zahlen sind notwendig. Eine Aufgabe der Stadtverwaltung. Die Ergebnisse sollten bald im Gemeinderat beraten werden.

Erste Reaktionen und Bewertungen aus dem Enzkreis gibt es schon.

Hier zum Herunterladen die Zahlen für den Enzkreis und seine Kommunen nach
absoluten Zahlen Bevlkerungsdaten_2009_GSKR125_236_G09.pdf
und als Bilanz Bevlkerungsbilanzen_2009_GSKR125_236_G09.pdf


LED: Umbau lohnt sich erst nach über 60 Jahren

Web 2.0 in der Kommunalpolitik lässt grüßen: Aus dem Stöckach kam bei Twitter der Vorschlag, die Straßenbeleuchtung mit Bewegungssensoren und LED-Lampen auszustatten, damit nicht die ganze Nacht durch die Straßenlampen brennen. Ich habe das aufgegriffen und die Stadtverwaltung gefragt: Ist das denkbar? Wenn ja, mit welchen Kosten wäre zu rechnen? Schwäbisch Gmünd hat LEDs eingeführt für die Stadtbeleuchtung und die Kosten deutlich gesenkt. Jetzt ging die Antwort ein, die ernüchternd ausfiel.

In seiner Antwort schreibt Oberbürgermeister Frank Schneider, die Verwaltung habe sich zuletzt in jüngster Vergangenheit mit der Situation der Straßenbeleuchtung im Gesamtstadtgebiet und auch im Stöckach befasst. In Baugebieten stünden Leuchten mit relativ hoher Lichtpunkthöhe und dadurch größtmöglichstem Abstand. Die Leuchten seien im Wohngebiet in der Regel mit einer 50 W-Lampe ausgestattet. „Eine Umstellung auf LED-Lampen kann bei der jetzt schon recht sparsamen Bestückung keine wesentliche Einsparung erbringen.“ Es wären nach seinen Angaben bei dem zum Beispiel im Stöckach verwendeten Leuchtenmodell ein Austausch des gesamten Leuchtkörpers mit einem Aufwand von cirka 1000 Euro pro Leuchte einschließlich Bewegungsmelder erforderlich.“ Bewegungsmelder in die im Stöckach vorhandenen Leuchten anzubauen wäre auch nicht zweckmäßig, da die jetzigen Natriumdampflampen zum Hochfahren eine gewisse Zeit benötigen, um ihre Wirkung zu erreichen, so die Stadtverwaltung weiter. Durch ständiges Ein- und Ausschalten würde auch die Lebensdauer dieser Lampen erheblich reduziert.

Der 1000 Euro teure Umbau sei wirtschaftlich nicht zu vertreten, da die Amortisationszeit bei einer überlegenswerten Abschaltung zwischen 1 Uhr und 5 Uhr würde über 60 Jahre betragen.
Bei Neuanlagen, oder wenn Leuchtkörper ausgetauscht werden, wird seit einigen Monaten die LED-Technik gewählt, so der OB abschließend.

Hier Anfrage und Antwort im Original: S10-045-66IntelligenteStraenbeleuchtung.pdf