Klezmer auf der Burg

Farbbahnen in der Burg.

Nein, die Burgruine Löffelstelz hat keine Farbbahnen auf dem historischen Gemäuer. Niemand verewigte sich mit Farbe oder Kreide, auch wenn es im ersten Moment so aussehen mag. Es sind Lichteffekte des Beleuchters während der letzten Veranstaltung in der Reihe "Kultur auf der Burg" - der Open-Air-Saison 2010. Klezmer mit Colalaila Classic - auch wenn manche auf einen lauen Sommerabend hofften und dann zuerst an einen Herbstabend erinnert wurden. Kühl war der Wind, aber irgendwie erwärmte er sich im Verlauf des Abends. Durch Klezmer, Klassik, Jazz und eigene Kompositionen von Peter Przystaniak? Kann sein. Irith Gabriely erzählte chassidische Geschichten. Das Publikum begeistert, die Stimmung toll.

Die Stadt erlaubt sich dieses Kulturprogramm auf der Burg als besonderen Akzent im Angebot Mühlackers. Wer kann damit konkurrieren? Wer hat dieses Ambiente, wer schafft so viel Atmosphäre? Vor allem aber: Weshalb reden wir im Rathaus immer nur von den Schwächen (und setzen dann auf Citymanagement) und betonen nicht nachhaltiger unsere Stärken? Mühlacker steht für Kultur, in vielfältiger Weise. Auch durch die Burg.

Ach ja, ich habe mich heute Abend trotzdem geärgert - dass ich die anderen vier Veranstaltungen der Reihe versäumt habe. 2011 bietet die Chance, das gesamte Programm zu genießen. Wenn nicht der Gemeinderat aus finanzieller Not die Angebote auf der Löffelstelz reduziert. Aber das wird hoffentlich nicht geschehen. Unverwechselbares macht eine Stadt aus. Kultur und Löffelstelz gehören dazu, auch als Alleinstellungsmerkmal. Ich finde, dazu hat unser OB beim Neujahrskonzert 2010 die richtigen Worte gefunden.