Jugendtreff Enzberg startet mit Elan

Container im Grünen können auch eine gute Lösung sein: der Jugendtreff Enzberg.

Matthias Trück, Vorsitzender des Jugendhaus-Trägervereins und Stadtrat (CDU).

Geschenke: OB Frank Schneider (rechts) mit Sprechern der Jugendlichen und der Betreuerin Nathalie Pavan. Bilder: Johannes Bächle

Die offene Jugendarbeit in Mühlacker wird zunehmend dezentral. Heute wurde der Jugendtreff Enzberg offiziell eröffnet. Er ist quasi Zweigstelle des zentralen Jugendhauses Pro Zwo in Mühlacker.

Von 2001 bis 2008 betreuten ehrenamtliche Mitarbeiter des Fördervereins Hartfeldschule einen Jugendtreffpunkt in einem Privathaus, bis die Kündigung kam. 2008/09 suchten Stadtverwaltung und Gemeinderat nach einer Alternative. Gefunden wurde sie, auf Anregung des Fußballvereins Viktoria Enzberg, im Sportgebiet unseres größten Stadtteils. Der Gemeinderat entschied sich für eine Container-Lösung, die unterm Strich maximal 80.000 Euro kosten durfte. Die Suche nach einem Standort hatte sich schwierig gestaltet, weil offene Jugendarbeit leider nicht überall erwünscht ist. Dass aber auch ein Container eine gute Lösung sein kann, zeigte sich heute bei der Einweihung. Beeindruckend war, wie die Jugendlichen sich aktiv an der Inneneinrichtung beteiligt hatten. Sie revanchierten sich mit Geschenken auch an Stadtverwaltung und Gemeinderat. Allerdings wird der Treffpunkt nicht mehr ehrenamtlich betrieben: Es ist eine Teilzeitkraft angestellt worden, im Auftrag der Stadt vom Verein "Miteinander leben".

Der Gemeinderat hat sich für diese Lösung entschieden, obwohl sich die städtische Finanzlage verschlechtert hat. Es war für uns klar, dass sich dieses offene Angebot an alle Jugendlichen Enzbergs richtet - als Ergänzung zur Jugendarbeit in den Vereinen. OB Frank Schneider schilderte heute die Vorgeschichte, Stadtrat Matthias Trück sprach als Vorsitzender des Jugendhaus-Trägervereins von einem steinigen Weg, Kreisjugendpfleger Florian Hennig lobte das Bekenntnis des Gemeinderats zur offenen Jugendarbeit, Sprecher der Jugendlichen fanden freundliche Worte zu dieser Einrichtung. Während die Segelflieger vom nahen Hangenstein hörbar ihre Bahnen am Himmel auch über Enzberg zogen, wurde das Ereignis im Sportgebiet Enzberg gebührend gefeiert.

Mein Sohn Johannes, der mit dabei war, fragte übrigens, weshalb es einen solchen Jugendtreff in Lienzingen nicht gibt. Und auch Jugendliche aus Lomersheim werden das wissen wollen. Ja, wenn nur die Finanzlage besser wäre . . .

Dezentrale Jugendarbeit liegt im Trend. Dort sich treffen, wo man daheim ist. Eine gute Sache.