MühlackerCard - Interesse daran im Freistaat Bayern

Dass die MühlackerCard des Gewerbe-, Handels- und Verkehrsvereins Mühlacker eine Erfolgsgeschichte ist, wissen wir. Kann sie auch zum Exportschlager werden? Sogar jenseits der weiß-blauen Grenzpfähle? Fast lässt sich dies vermuten, denn Adam Schubert, der als Administrator die „MühlackerCard“ betreut, sprach jetzt über seine Erfahrungen im Freistaat Bayern: vor der Werbegemeinschaft Oettingen. Darüber berichtete die Augsburger Allgemeine. Dass die Redaktionskollegen vom "badischen" Mühlacker schreiben - wie andere vor ihnen auch - lässt zwar dreimal schlucken, aber wir sprechen dann eben vom bayrischen Augsburg, obwohl die Stadt in Schwaben liegt.

Scherz beiseite, schön ist es doch, wie groß das Interesse an einer Kundenkarte ist, die auch von städtischen Einrichtungen wie den Stadtwerken und der Volkshochschule mitgetragen wird. „Wir hatten im Startjahr 8000 Karten im Umlauf, heute sind es schon 15 000 und die Kunden fragen mittlerweile gezielt in den Geschäften nach, ob die Karte akzeptiert wird, das spricht eine deutliche Sprache“, so Adam Schubert, der als Pensionär sein Amt mehr oder weniger ehrenamtlich ausübt, so heißt es in dem Bericht.

Ein Projekt, mit nachhaltigem Erfolg - und dies ganz und gar ohne hauptamtlich betriebenes und von der Kommune gesponsertes Citymanagement? Ist doch ein Erfolg. Der GHV kann's auch ohne. Das ist die zweite gute Nachricht. Und die verdient viel Lob aus der Kommunalpolitik. Weil dadurch Mühlacker als Einkaufsstadt gestärkt wird.


Alle schreiben schwarze Zahlen

Der Sender-Cup startete im Jahr 2006 als Pilotprojekt mit großem Erfolg, wird inzwischen auch vom Land, dem Enzkreis und der Wirtschaftsförderungs-GmbH Zukunftsregion Nordschwarzwald (WFG) mitgetragen. Inzwischen gibt es den Cup jährlich, die beiden Besten dürfen ihr Geschick beim Regionalwettbewerb mit den Siegern aus den anderen Landkreisen messen. Das Wirtschaftsplanspiel bietet Schülern und Auszubildenden die Gelegenheit, einen Tag lang in die Rolle eines Unternehmers zu schlüpfen. Inzwischen machte der Sender-Cup sogar bis nach Brandenburg von sich reden.

Heute war es wieder soweit. Diesmal richtete die Uhlandschule in Mühlacker den Kreiswettbewerb aus. Insgesamt 48 Auszubildende und Schüler hatten sich angemeldet, ein Dutzend weniger als im Herbst 2009. Nach dem Zufallsprinzip waren morgens die zehn Mannschaften gebildet worden. Die bunt zusammengewürfelten Teams produzierten und verkauften den ganzen Tag lang Mountainbikes. Ein Unternehmen sollte sich erfolgreich gegen die Konkurrenz am Markt positionieren und durch vier Geschäftsjahre leiten - alles virtuell natürlich.

Maßstab für den Erfolg sind die Endzahlen, das so genannte kumulierte Betriebsergebnis. Ganz wie in der realen Wirtschaft. Immerhin: Heute schnitt keine Firma im Minus ab. Alle schrieben schwarze Zahlen, die Ergebnisse in der Spitzengruppe lagen dicht beieinander. Auf den ersten Platz kam die Firma "La bicicleta" von Auszubildenden der Firmen FBW GmbH (Remchingen) und Dentaurum (Ispringen) sowie Schülern der Johann-Christoph-Blumhardt-Schule in Mühlacker-Lomersheim. Den zweiten Rang belegte "Black-County-Cycles", das Team aus Azubis von Härter Werkzeugbau GmbH (2), Königsbach-Stein, sowie der vierten Schülermannschaft des Theodor-Heuss-Gymnasiums Mühlacker. Bronze ging an "Bike-4-You": Azubis von Stratec Biomedical Systems AG und dem Lise-Meitner-Gymnasium in Königsbach-Stein.

Übrigens: Die Firmen hatten teilweise originelle Namen wie "Butterfly Bike" und "Joker-Choice" oder nannten sich ganz unzweideutig "Pro Bike" und "2-Rad".

Landrat Karl Röckinger, Mühlackers Oberbürgermeister Frank Schneider und WFG-Geschäftsführerin Claudia Stöhrle überreichten die Preise in eine Projekt, das für Optimismus sorgt. Die jungen Menschen sind mit Begeisterung bei der Sache, was sich auch zeigte, als sie in einer Minuten ihre Firmen präsentierten: flott, originell und teilweise richtig professionell.



Dem strengen Winter folgt bald die Freibad-Saison

Kaum ist der Schnee verschwunden und das Klima hat sich gewandelt, steht die neue Freibad-Saison als Thema im Gemeinderat an. Am kommenden Dienstag sollen die Eckdaten beschlossen werden. Und die versprechen doch weitgehende Übereinstimmung: Die Wassertemperatur wird wieder bei 24 Grad Celsius liegen ("Absenkungsdebatten" wie im vorigen Jahr wird es also nicht geben, was für die zügige Abwicklung des Tagesordnungspunktes garantiert) und die Eintrittspreise bleiben unverändert. Bei guter Witterung beginnt die Open-Air-Bad-Saison am 1. Mai, ansonsten erst am 15. Mai (wenn vorher das Wetter nicht mitspielt). Kontroversen sind zu erwarten um einen Punkt: das Rauchverbot soll nach dem Antrag der Stadtverwaltung teilweise aufgehoben werden. Tenor der Vorlage: Wir seien zu streng, wenn wir das Rauchverbot erneut - wie 2009 - auf fast alle Bereiche des Freibades ausdehnen, belassen werden soll es nur bei den Planschbecken-, Umkleide- und Sanitärbereichen.

Hier die Vorlage der Verwaltung: 062-2010.pdf

Zum Energieverbrauch einige Daten hier: Anlage1062-2010.pdf

Noch etwas Statistik zum vorigen Jahr für die Freunde vieler Zahlen: Anlage2062-2010.pdf

Die Liste der Eintrittspreise: Anlage3062-2010.pdf


Wahlsystem: Eine breite Mehrheit suchen

Keine Entscheidung, aber auch keine reine Kenntnisnahme, sondern Einstieg in die öffentliche Debatte über die Zukunft der unechten Teilortswahl in den Stadtteilen von Mühlacker: Der Gemeinderat hat sich heute Abend auf den Vorschlag der CDU-Fraktion verständigt, in Bürgerversammlungen in allen Stadtteilen über das Pro und Contra zur unechten Teilortswahl zu informieren und Meinungen zu hören. Das soll im Laufe dieses Jahres noch geschehen, um dann zu entscheiden, ob das bisherige System bleibt oder abgeschafft wird. Ziel ist eine Verkleinerung des Gemeinderats - mit oder ohne unechte Teilortswahl, das muss sich zuerst zeigen. Der scheidende Ordnungsamtsleiter Teply hat das Für und Wider gut aufgearbeitet, auch wenn über Details variantenreich diskutiert werden kann. OB Schneider sagte, er wolle für eine Entscheidung eine breite Mehrheit. Eine Auffassung, die die CDU-Fraktion teilt. Ich denke, niemand will einen Beschluss mit knapper Mehrheit und anschließendem öffentlichen Streit.

Deshalb ist der nun eingeschlagene Weg richtig, im Gespräch mit den Bürgern die Argumente abzuwägen. Hoffentlich interessiert sich nicht nur eine Handvoll Leute dafür.

Ganztagesschule braucht die Jugendbegleiter

Eine lustige Arbeit aus der AG Kunst, geleitet von Jugendbegleiterin Sigrid Baumgärtner-Förschler

Bei einem Besuch der Schiller-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule informierten sich Mitglieder der CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker vor allem über den Einsatz der Jugendbegleiter im Rahmen der Ganztages-Hauptschule. Im Gespräch mit Rektorin Waltraud Schellenberger-Hagenlocher und ihrem Konrektor Barth ließen wir uns erläutern, in welchen Bereichen die Jugendbegleiter wirken. Insgesamt neun seien, so Barth, derzeit an der Schillerschule tätig und würden den Schülern an den Mittwochnachmittagen ein interessantes Programm bieten. Ohne die Jugendleiter wäre es, so die Vertreter der Schule, nicht möglich, an vier Nachmittagen einen Ganztagesbetrieb zu sichern, da dazu die Zahl der zusätzlich vom Land für Ganztagesschulen genehmigten Lehrerstunden nicht ausreicht. Entscheidend sei, dass die Kommune die Landeszuschüsse für Jugendbegleiter finanziell aufstockt.

Bei einem Rundgang informierten sich wir uns konkret bei den Arbeitsgemeinschaften Kunst, Gewaltprävention, Schach und Schneidern. In Gesprächen mit Jugendbegleitern und Schülern gewannen wir einen positiven Eindruck. Besonders wichtig ist es, dass den jungen Menschen auch ein Alternativprogramm zum herkömmlichen Unterricht geboten wird, der ihren Interessen stärker entspricht. Der wichtige spielerische Teil sei für die Schüler wichtig, sagte Stadträtin Erika Gerlach.

Auf Anfragen von Wolfgang Schreiber und Wolfgang Buchtala berichtete Waltraud Schellenberger-Hagenbucher, das Kleinspielfeld werde gerne und gut angenommen. Positiv nahmen wir unter anderem auch auf, dass derzeit eine Schülerbücherei aufgebaut wird. Wie die Rektorin sagte, biete die Hauptschule in jeder Klassenstufe ein Ganztagesprogramm. Interesse gebe es bei Eltern an einem Ganztageszug der Grundschule, mit dem zum neuen Schuljahr gestartet werden soll. Hier steht noch die formelle Genehmigung durchs Kultusministerium Baden-Württemberg aus.

Ein Punkt des Schulbesuchs der CDU-Fraktion war auch die Einrichtung der neuen Werkrealschule. Wie die Rektorin sagte, sei die Nachfrage gut. Anmeldungen lägen unter anderem auch aus Illingen, Sternenfels und Maulbronn vor. Die Zweizügigkeit dieser neuen Schulform sei gut gesichert.


In den Bonner Querschnitten

Lange Jahre Augen verschlossen vor Integrationsproblemen - das war kürzlich Tenor eines Vortrags der Islamwissenschaftlerin Professor Dr. Christine Schirrmacher vom Institut für Islamfragen der Deutschen Evangelischen Allianz in einer Veranstaltung der Blumhardt-Schule in Mühlacker-Lomersheim. Mein Beitrag dazu hier im Blog findet sich jetzt in den Bonner Querschnitten des Martin Bucer Seminars als Ausgabe 131.

Hinweis für alle, die sich über Integrationsfragen vertieft informieren wollen.

Drei Euro für ein gutes Mittagessen in der Ganztagesschule

Bisher subventioniert die Stadt Mühlacker das Mittagessen an zwei Ganztagesschulen (Schiller-Hauptschule und Uhlandschule) mit knapp 18.000 Euro im Jahr 2010. Das war das Ergebnis einer Entscheidung des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats vom Herbst 2007, der wir alle zugestimmt hatten. Nun, es war das Jahr reichlich sprudelnder Steuerquellen, die zu manchen Wohltaten verführten, die uns jetzt im Nachhinein schwer im Magen liegen. Denn inzwischen brauchen wir Darlehen, um die laufenden Ausgaben mitzufinanzieren. Ein Zustand, der nicht zum Dauerzustand werden darf, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, vom Regierungspräsidium eine saftige Ermahnung zu Einsparungen zu kassieren. Nachdem die Regelungen für die Mittagsessen - 2,60 Euro als Höchstbetrag, 1.30 Euro für Hartz-IV-Empfänger pro Essen - für alle Ganztagesschulen gelten und wir in den kommenden beiden Jahren drei zusätzliche Ganztagesschulen erhalten sollen (Gymnasium, Realschule und Schiller-Grundschule) droht der Betrag, mit dem der städtische Haushalt belastet wird, zu explodieren.

Essen die Kinder daheim, erhält die Familie zurecht auch keine städtische Subvention.

Die CDU-Gemeinderatsfraktion ist heute Abend dafür eingetreten, die Essenskosten an die Familien weiterzugeben, also 2,90 Euro (Schillerschule) und 3,40 Euro (Uhlandschule), aber weiterhin für Kinder aus Hartz-IV-Familien und Härtefälle nur 1,30 Euro zu verlangen.

Erstaunlich ist, wie schnell manche im Gemeinderat die schlechte Finanzlage ausblenden, wenn es gerade ins Konzept passt. LMU und SPD wollten den Betrag für Kinder aus Hartz-IV-Familien auf einen Euro senken (ohne sich Gedanken zu machen, wie das finanziert wird), wollten ansonsten dem Antrag der Verwaltung folgen, das Essensgeld für die anderen Kinder von 2,60 auf 2,80 Euro anzuheben. Dadurch wäre der Gesamtbetrag an Subventionen halbiert worden. Der CDU-Antrag, analog zur Stadt Maulbronn die Essenskosten voll von den Eltern erstatten zu lassen, fand zwar keine Mehrheit, aber der Kompromiss des OB, auf drei Euro pro Essen anzuheben und diesen Betrag dann aber einheitlich an allen Ganztagesschulen zu verlangen, fand auch mit unserer Unterstützung eine Mehrheit - gegen SPD und LMU.

Übrigens: Die Eltern von Kindern, die die Nachmittagsbetreuung in unseren Grundschulen besuchen, kommen schon jetzt für die gesamten Kosten eines Essens (3,19 Euro) auf, ohne jemals daran gedacht zu haben, einen städtischen Zuschuss zu beantragen.

Wir werden die Kinderbetreuung und die Ganztagesangebote weiter ausbauen. Um dies finanzieren zu können, müssen wir unterscheiden zwischen Leistungen, die der Steuerzahler übernehmen muss, und jenen, in denen wir einen Spielraum haben. Der Spielraum muss sich an der finanziellen Leistungsfähigkeit der Stadt orientieren. Das ist soziale Politik. Oder wollen wir unseren Kindern nur Schulden hinterlassen?