Nichts geworden

"Während Günter Bächles Rede sich stark auf die politischen Inhalte konzentrierte, warben Gegenheimer und Schmid auf persönlichere Art um die Stimmen der Mitglieder", schreibt pz-news.de zu den Bewerbungsreden auf der heutigen Nominierungsveranstaltung der CDU im Wahlkreis Enz zur Landtagswahl Ende März 2011. Nun, politische Inhalte zählen selbst in der CDU nicht mehr. Denn ich habe es heute nicht geschafft: Viktoria Schmid aus Niefern-Öschelbronn hat sich im dritten Wahlgang durchgesetzt. Auch der Kandidat der Jungen Union, Martin Gegenheimer aus Remchingen, blieb auf der Strecke; er hat sich zum Ersatzbewerber wählen lassen.


Die Ergebnisse: 1. Wahlgang Schmid 115, Gegenheimer 99, Bächle 80
2. Wahlgang Schmid 128, Gegenheimer 97, Bächle 67
3. Wahlgang (Stichwahl): Schmid 157, Gegenheimer 127

Mit knapp 300 Mitgliedern war der Besuch sehr gut. Gleichzeitig wird auch der Konflikt zwischen dem östlichen Enzkreis und dem nordwestlichen Kreis deutlich. Ein Mitglied aus Remchingen sagte mir, es sei nun an der Zeit, dass auch einmal ein Landtagsabgeordneter der CDU aus dem Westen kommt, womit er Gegenheimer meinte. Nun, das hat trotzdem nicht geklappt, denn Schmid wohnt in Niefern-Öschelbronn. Letztlich gab den Ausschlag: junge Frau. Das ist inzwischen in der Union Argument genug in einer Personalentscheidung. Erfahrung und Inhalte sind nicht mehr notwendig. Wer 59 ist, wird als zu alt abgestempelt - aber CDU wählen dürfen die 59-Jährigen schon noch. Oder?

Ich muss das Ergebnis akzeptieren, werde meine Schwerpunkte neu ordnen und meine Kraft für andere Aufgaben verwenden. Enttäuscht bin ich. Es ist auch die heute gewonnene Erkenntnis, dass jahrelanger Einsatz für die Union und ihre Fraktionen in den Kommunalparlamenten nicht schwer genug wiegt, um beim Kampf um ein Landtagsmandat zum Zuge zu kommen - da muss nur jemand jung und weiblich sein und schon ist man als Älterer weg vom Fenster. Viele haben sich gefragt, wie Viktoria Schmid zu ihren Stimmen kam, sie habe doch keine Inhalt zu bieten. Nun, gereicht hat es trotzdem. Und das ist traurig.

"Politik" koche ich künftig auf Sparflamme.