Kliniken-Holding, die Erfolgsgeschichte

Kommunale Krankenhausverbünde wie die Regionale Kliniken-Holding GmbH sichern den Fortbestand auch kleinerer Hospitäler. Auf sich allein gestellt würden diese kleinen Einheiten nicht überleben. Zu diesem Ergebnis kamen die CDU-Kreistagsfraktionen Ludwigsburg und Enzkreis bei einem gemeinsamen Treffen in der Klinik Markgröningen.

Vor Kreisräten aus beiden Landkreisen berichteten die Geschäftsführer der Holding, Edwin Beckert und Dr. Andrea Grebe, über die Entwicklung der Holding, die getragen wird von den Landkreisen Ludwigsburg, Enz und Karlsruhe sowie der Stadt Bietigheim-Bissingen und die derzeit das größte kommunale Krankenhaus-Unternehmen in Südwestdeutschland ist. Grebe: „Wir wollen nicht nur der größte, sondern auch der erfolgreichste Verbund sein.“

Die Erhaltung kleinerer Krankenhäuser sei auch wichtig wegen des sich vom Jahr 2020 an aufbauenden Altersbergs als Folge der demografischen Veränderungen mit einem höheren Anteil älterer Menschen. Beckert sagte, gerade Häuser der Grund- und Regelversorgung wie Marbach, Vaihingen, Mühlacker und Neuenbürg müssten überwiegend die stationäre Versorgung der Betagten übernehmen. Doch momentan laufe die Krankenhausfinanzierung gegen kleinere Einrichtungen, weshalb für diese ein kommunaler Verbund stabilisierend wirke.

Beckert sagte, die Einbeziehung der Krankenhäuser Bruchsal und Bretten im Landkreis Karlsruhe bringe weitere wirtschaftliche Vorteile für alle Beteiligten allein schon durch gemeinsame Einkäufe und wegen der größeren Bestellmengen damit verbundene höhere Rabatte. Die Holding erlebe ein beachtliches Wachstum. Andrea Grebe stellte die medizinische Zentrenbildung innerhalb des Verbundes vor. Da würden keine Zentralen entstehen, sondern gemeinsam Aktionen, bei denen alle Beteiligten sich auf gleicher Augenhöhe begegnen. Solche Zentren gebe es für die Labors, für die Altersmedizin und die Anästhesie. Weil es zum Beispiel schwierig sei, für die Anästhesie kleinerer Häuser wie Bretten, Marbach und Neuenbürg geeignete Ärzte zu finden, könne im Rahmen der Holding angeboten werden, dass Ärzte zwischen den kleineren und großen Häusern rotieren können und ihnen so auch bessere Weiterbildungsmöglichkeiten geboten werden.

Regionaldirektor Olaf Sporys stellte die Klinik Markgröningen vor, erläuterte die laufenden Baumaßnahmen und führte durch das Haus. Die Arbeiten am neuen Betten- und Funktionstrakt würden im Dezember 2009 beginnen und sollen bis September 2011 abgeschlossen sein. Die Kosten lägen bei 18,5 Millionen Euro. Für 2011 bis 2013 sei die Generalsanierung der Bettenhäuser dieser orthopädischen Klinik vorgesehen, die auch zur Regionalen Kliniken-Holding gehört.

Es handelt sich um eine Erfolgsgeschichte bei dem Kliniken-Verbund. Nachdem dieses Jahr auch der Landkreis Karlsruhe mit seinen Häusern Bretten und Bruchsal dazu gekommen ist, steht die Konsolidierung des Unternehmens im Vordergrund. Weitere Partner in die Holding aufzunehmen, ist zumindest derzeit nicht vorgesehen. Momentan stellt sich diese Frage auch nicht.

Alfons-Kern-Schule heute eingeweiht

Wer wollte, konnte den rasanten Baufortschritt per Webcam verfolgen: In nur 13 Monaten stand die neue Alfons-Kern-Schule in der Pforzheimer Innenstadt. Ein Projekt öffentlich-privater Partnerschaft (ÖPP). Heute war Einweihung. Weil auch viele Schüler aus dem Enzkreis diese Bildungseinrichtung, die früher Gewerbliche Schule II hieß, besuchen, beteiligt sich der Landkreis mit neun Millionen Euro. Als Fraktionsvorsitzender der CDU im Kreistag nahm ich an der Einweihungsfeier teil. Eineinhalb Stunden Reden für ein städtebaulich ausgesprochen interessantes Projekt, das ist akzeptabel. Enzkreis-Landrat Karl Röckinger verwies auf den hohen Stellenwert, die das berufliche Schulwesen für unseren Landkreis hat. Deshalb engagieren wir uns derzeit auch in Mühlacker und sanieren die Berufsschulgebäude an der Lienzinger Straße. Wir nennen das Werterhaltungsmaßnahme.

Ehrlich, in einem schönen Schulgebäude lernt sich es auch leichter als in abgewirtschafteten Räumen.

Kinderzentrum Maulbronn: ein Besuch

Über das Kinderzentrum Maulbronn informierte sich die CDU-Kreistagsfraktion Enzkreis am heute Abend, nachdem der Landkreis einer der Gesellschafter dieser Einrichtung ist. Bei einem Rundgang durch das Gebäude erläuterten der Leitende Arzt Privatdozent Dr. Rainer Blank sowie der Vorsitzende des Trägervereins, Klaus Kaiser, die Abteilungen und die Angebote zu Diagnose und Therapie.

Die Klinik für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie, einzige ihrer Art in Baden-Württemberg, behandelt und untersucht Kinder aus medizinischer, psychologischer und sozialer Sicht fachgebietsübergreifend und umfassend mit unterschiedlichen Erkrankungen und Entwicklungsstörungen. Ihre besondere Aufgabe ist die Abklärung, Behandlung und Beratung bei Kindern mit schwierigen Fragen, erläuterte Blank. „Wir wollen die Sozialmedizin für Kinder weiter ausbauen.“ Mit der Ambulanz, der Eltern-Kind- sowie der Kinderstation, der hauseigenen Sonderschule und dem Sonderschulkindergarten biete die Einrichtung ein breites Angebot für Diagnose und Therapie. Die Patienten im Alter von null bis zu 17 Jahren werden von insgesamt 130 Mitarbeiter betreut. Ein wichtiger Bereich sei auch vorbeugende Arbeit. Die Patienten kämen aus ganz Süddeutschland.

Nachdem das Kinderzentrum seit 30 Jahren bestehe und sich einer ungebrochenen Nachfrage erfreue, gehe es in einzelnen Bereichen des früheren Kreiskrankenhaus eng zu, weshalb bauliche Maßnahmen gerade bei der Eltern-Kind-Station geplant seien, sagten Blank und Kaiser. Über Umbau und Erweiterung sei man mit dem Sozialministerium Baden-Württemberg in Gesprächen. Die Klinik ist mit 36 stationären Betten als besondere Einrichtung im Krankenhausbedarfsplan des Landes ausgewiesen. Einer der Gesellschafter der gemeinnützigen Kinderzentrums-GmbH ist der Enzkreis, die anderen sind die Stadt Maulbronn sowie zwei Einrichtungen der Diakonie Württemberg.

Zusammen mit der Universität Karlsruhe arbeite das Kinderzentrum am Konzept für einen Bewegungspark, der in Maulbronn entstehen könne, sagte Blank bei dem Rundgang der CDU-Kreisräte weiter. So lasse sich langfristig ein Schulungszentrum für Lehrer und Erzieherinnen entwickeln. Neben der stationären Unterbringung ließ sich die Fraktion einzelne Angebote erläutern, so Physiotherapie mit Geräten und die computergestützte Registrierung von Schreib- und Malbewegungen bei behinderten Kindern.

Trägervereinsvorsitzender Kaiser erläuterte die Organisation der Einrichtung und verwies auf den Verein Christopherushilfe, der Spenden sammelt und so auch das Budget des Kinderzentrums stützt. Bürgermeister Andreas Felchle gab einen Abriss über die Geschichte des Gebäudes, das zu Beginn der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts als Bezirkskrankenhaus erbaut und bis zur Einweihung des neuen Krankenhauses in Mühlacker vor mehr als 30 Jahren als Kreisklinik genutzt wurde. Es sei entscheidend dem Maulbronner Landarzt Dr. Dieter Spieth zu verdanken gewesen, dass das Kinderzentrum geschaffen werden konnte.

Anschließend bereitete die Fraktion anstehende Sitzungen vor. Darüber bloggt auch mein Kreistagskollege Michael Seiß.

DSL-Schwächen - Thema auch im Kreistag

Langsam wird sie zur unendlichen Geschichte, die Verbesserung der Breitbandversorgung in Mühlacker und in anderen Gemeinden des Enzkreises. Die Schwachpunkte des DSL-Netzes sind bekannt, auch häufig beklagt, aber die konkreten Gegenmaßnahmen dauern für meinen Geschmack zu lange. Deshalb braucht es des Einsatzes unterschiedlicher Stellen, um schneller ans Ziel zu gelangen. Am Montag, 26. Oktober, beschäftigt sich der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss des Kreistags mit dem Thema. Hier die Beratungsvorlage für die Kreisräte aufgrund eines CDU-Antrags: 96_2009.pdf