Nichtöffentlichkeit - die richtige Reaktion?

Schon einmal waren Übergriffe auf Passanten im Bereich des Bahnhofs Enzberg Thema in meinem Weblog. Zwischen dem 21.November 2008 und dem 10. Dezember 2008 kam es zu vier Körperverletzungen. Die Polizei Mühlacker reagierte sofort, Streifen fahren mehrmals täglich den Bahnhofsbereich an. Die Bundespolizei - für das Bahngelände zuständig - kontrolliert täglich. Außerdem hat der von der Stadt Mühlacker beauftragte Sicherheitsdienst den Bahnbereich Enzberg in den Einsatzplan aufgenommen. Das Ergebnis: Die Lage beruhigte sich.

Bis zum 4. Januar 2009. Ich erfuhr davon durch den Anruf einer besorgten Bürgerin und wandte mich gleich an die Stadtverwaltung. Der Vorfall: Junge Menschen mit Migrationshintergrund hatten einen 19-jährigen Deutschen verfolgt, der in Enzberg die Stadtbahn in Pforzheim verlassen hatte. Bis die alarmierte Polizei kam, waren die Angreifer verschwunden. Nur: Über den Vorfall stand nichts in der Zeitung, obwohl Zeugen gesucht werden. Die Antwort der Stadtverwaltung auf meine Anfrage wurde vom OB für nicht öffentlich erklärt. Warum nur? Sollen bestimmte Vorfälle verheimlicht werden, weil sie nicht ins Bild einer heilen Welt passen?

Dringend notwendig ist, über diese Themen im Gemeinderat zu sprechen. Und außerdem im Integrationsbeirat der Stadt - dort sitzen auch Vertreter der türkischen Vereine, die ein Interesse am guten Miteinander haben. Die Nagelprobe für Integration erfolgt im Alltag.