Ironie? oder Ich befürchte, der Mann meint das ernst

Was halten Sie davon? Wir reißen vier Schulgebäude ab (eines erst vor wenigen Jahren errichtet, ein anderes ebenfalls erst vor nicht allzu langer Zeit erweitert, die anderen saniert), bauen an anderer Stelle in der Stadt - beim Gymnasium - Ersatz in Form neuer Schulen, verkaufen das bisherige Schulareal für den Wohnungsbau und ziehen zudem im neuen Schulzentrum eine richtig schöne und große Sporthalle in die Höhe. Nein, kein Witz. Diesen Vorschlag brachte Frank Ulrich Seemann zu Papier, Vorsitzender der Grünen in Mühlacker und Ex-Landtagskandidat seiner Partei. Nachzulesen war dies alles heute in einem Leserbrief im Mühlacker Tagblatt.
Also: Seemann will den Schulbereich im Lindach auflösen, gleichzeitig die dort fehlende Sporthalle einsparen und statt dessen die stadteigenen Flächen für den Wohnungsbau frei geben. Gleichzeitig sollen Firmengelände zwischen Gymnasium und Käppele-Stadion aufgekauft werden, um Platz zu haben für den Ersatzbau der Schulen sowie für eine große Sporthalle anstelle der maroden Käppele-Halle. So lasse sich auch aufs Baugebiet Aischbühl verzichten. Friede herrsche dann wieder in der Stadt.
Und die totale Pleite in der Rathaus-Kasse, will man hinzufügen.
Eigentlich dachte ich, der Vorschlag sei ironisch gemeint. Doch ich befürchte, der Mann meint das ernst. Und das ist dann doch erschreckend.

Bloggen oder Kommentare ausdrücklich erwünscht

Jetzt griff Katja Galbavy in einem Leserbrief im Mühlacker Tagblatt einen Aischbühl-Beitrag aus meinem Weblog auf und kommentierte ihn. Auch wenn sie meine Meinung nicht teilte: Ich finde das toll.
Das Bloggen als Teil kommunalpolitischer Kommunikation ist ja nun nicht gerade alltäglich - zumal in Städten unserer Größenordnung. Ob weitere Stadträte folgen und sich die Zeit für einen eigenen Blog nehmen? Könnte ja zu einem Wettbewerb der neuen Art führen.
Ich will frühzeitig informieren (zu Stadt-, Kreis- und Regionalpolitik), gelegentlich provozieren, Hintergründiges liefern, meine Meinung zu aktuellen Themen schreiben, auch schon mal interessierten Bürgern den Zugriff zu wichtigen Gemeinderatsvorlagen vor Sitzungen ermöglichen (zumindest so lange, bis die Stadtverwaltung ihr Ratsinformationssystem auf die Reihe bringt – das 15.000 Euro gekostet hat und seit zwei Jahren laufen soll).
Gefreut hat mich eine positive Anmerkung zum Weblog in sendertown.de.

Der Nebeneffekt des Weblogs: Auch manche Ex-Lienzinger und -Mühlackerer schau'n rein, um zu erfahren, was es Neues gibt in der alten Heimat (herzliche Grüße!).

Übrigens: Kommentare sind ausdrücklich erwünscht. Aber daran müssen sich manche erst gewöhnen – so wie an das Weblog. Ach ja, auch Kollegen im Gemeinderat schauen rein, was der Bächle wieder in die Tasten gehauen hat. Dank Web 2.0.

Wie groß ist in Deutschland das Weblog-Interesse? Inzwischen liegt dazu eine Untersuchung vor.

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