Müllorgie oder Fortsetzung folgt

Die ostersamstägliche Müllorgie auf dem Recyclinghof Mühlacker-Lomersheim führt zu einem positiven Ergebnis. Auf meine Anfrage schrieb mir Landrat Karl Röckinger:
"Ich habe das Amt für Umwelt und Abfallwirtschaft beauftragt, mit der Betreiberfirma eine Konzeption zu entwickeln, welche zusätzliche Öffnungszeiten an Samstagen bietet. Auch wenn man dafür unter der Woche einzelne Plätze weniger oft öffnet, dürfte dies trotzdem mit erhöhten Personalkosten bei der beauftragten Firma verbunden sein, da der bisherige Personalbestand nicht für eine solche Regelung ausgelegt ist.
Sobald wir nähere Erkenntnisse haben, werde ich entscheiden, wie wir weiter vorangehen."


Mein Hinweis an ihn, auf den er nun antwortete:

"Die Tatsache, dass - durch wen auch immer zu verantworten - in dem offiziellen Terminkalender die Ostersamstags-Öffnung beinhaltet war und die Leute das nicht nur lasen, sondern auch davon Gebrauch machten, zeigt eindeutig, dass ein Bedarf besteht. Nachdem der Enzkreis in den vergangenen Jahren sich zunehmend als Dienstleister versteht (oder das zumindest sagt), muss man darauf reagieren. Egal, was vor 15 Jahren der Fall war.
Halten wir desweitern fest:
Es gibt eben Berufe und Tätigkeiten, die müssen sich an der Dienstleistungsaufgabe orientieren. Und da kann es sein, dass man über die Kar- und Osterzeit nicht unbedingt 4 Tage am Stück frei hat. Ich habe zum Beispiel am Karfreitag gearbeitet, zwei Kolleginnen am Ostermontag. Das ist eben so. Und das sollte den Enzkreis veranlassen, die Öffnungszeiten der Recyclinghöfe auch an einem Ostersamstag bürgerfreundlich zu gestalten. Diese Lehre aus der Müllorgie vom Ostersamstag zu ziehen, wäre der richtige Weg."



Müllorgie oder Wie ein Bürger die Sache sieht

Die Müllorgie vor dem Lomersheimer Recyclinghof ist Thema. Nicht nur für die Zeitung, sondern auch für Bürger. Einer schrieb mir heute Interessantes:

Es geht um die "wilde Müllablagerung" am Recyclinghof in Lomersheim am Samstag, 7. April.

Der Bericht (im allgemeinen; nicht Zitate von Ihnen) erwähnt zwar auch als Ursache die falsche Veröffentlichung der Öffnungszeiten, stellt aber für mein Empfinden zu sehr die Bürger negativ in den Vordergrund, die den Müll abgeladen haben.
Bitte nicht falsch verstehen; ich will das Verhalten in keiner Weise rechtfertigen, aber irgendwie verstehen kann ich es.

Auch wir hatten - auf den gedruckten Müllplan vertrauend, der in der Küche hängt - eine Auto voll geladen und mussten es wieder ausladen.
Wenn ich mir das Foto im MT anschaue, dann waren es auch viele große Gegenstände, für die man oft sogar ein Fahrzeug ausleiht oder mietet (Kosten!), und das hätte man nun wieder alles mit nach Hause nehmen müssen, wieder abladen und zu gegebener Zeit erneut ein Fahrzeug mieten (nochmals Kosten!), neu aufladen usw.

Dieses Jahr ist in den veröffentlichten Müllplänen der Wurm drin; es war ja nicht der erste Fehler.

Und wenn man schon merkt, dass der Plan falsch ist, dann darf man seitens des LRA nicht einfach mit einer kleinen Notiz im redaktionellen Teil reagieren, sondern hätte dafür sorgen müssen, dass am Samstag eben doch jemand den Recyclinghof betreut. Das wäre Bürgerservice.

Die falsche Info erschien ja nicht nur einmal an einer Stelle, sondern falsch waren/sind:
- der gedruckte und an alle Haushalte verteilte Plan
- die amtlichen Bekanntmachungen in den Tageszeitungen
- die Infos im Internet (sind auch heute noch falsch! - vgl. Anlage)

Darauf mit einer kleinen Pressenotiz für den redaktionellen Teil zu reagieren ist zu wenig, zumal nicht alle Menschen eine Tageszeitung lesen.
Nicht mal im Internet stand auf der Startseite des LRA etwas.
Überhaupt muss man auf den Seiten des LRA lange suchen, bis man den Link zur Entsorgungsplattform und dort dann die Termine findet. Das könnte man besser machen.


Mal sehen , was der Landrat dazu sagt.

Schwäbische Mentalität oder Wie zu Sperrmüll-Zeiten

Ostersamstag vor dem Recyclinghof in Mühlacker-Lomersheim



Ja, das kommt davon, wenn die Badener im Pforzheimer Landratsamt die schwäbische Mentalität missachten! Denn der Schwabe schafft bekanntlich samstags im und ums Häusle. Er tut dies selbst an einem Samstag, der zwischen einem Feiertag (Karfreitag) und einem Sonntag (Ostern) liegt. Da hat er so richtig geräumt und will den Kruscht, der nix mehr wert ist, natürlich schnell entsorgen. Als nicht nur schaffiger, sondern auch ordentlicher Mensch karrt er alles auf den Recyclinghof - steht aber, zu seinem eigenen großen Ärger, wie am Samstag in Mühlacker-Lomersheim geschehen, vor verschlossenen Toren. Ein Stau aus Traktoren und Personenwagen bildete sich vor der Tür, hat mein Gemeinderatskollege Wolfgang Schreiber beobachtet und gleich die Ergebnisse schwäbischer Entsorgungsfreude fotografiert. Denn was muss, das muss. Also landeten die diversen Gegenstände aus Haus und Hof vor dem Recyclinghof. Ganz so wie in besten Sperrmüll-Zeiten. Selbst heute lagerte noch ein Teil "vom Sach" am Wegesrand. Und eben alles nur, weil die Badener auf dem Abfallwirtschaftsamt des Enzkreises die Schwaben verkannt haben. Ihre Lust am Räumen, am Wegschaffen, eben an ordentlichen Verhältnissen. Schon gar vor einem Feiertag. Dass das einer Kreisverwaltung passiert, die von einem schwäbischen Landrat (aus Mühlacker) geleitet wird!? Aber den henn die Badenser wohl au scho verdorba! Aber er kann sich ja wieder bessern und dafür sorgen, dass dann der Recyclinghof geöffnet ist, wenn die Leut' auch Zeit haben, ihre Sachen dorthin zu karren. Gell?
Wie hat mein Kollege Wolfgang Schreiber mir geschrieben? "...wo bekanntlich
an solchen Samstagen der Arbeitsgeist und Drang (der Schwaben) zum Aufräumen besonders hoch hängt." Richtig!