Biogasanlagen oder Der Stromkunde bezahlt mit

Sie sprießen derzeit wie Pilze auf dem Boden, die Biogasanlagen. Immer in der stillen Hoffnung, dass sich mit der daraus gewonnenen Energie der Ausstieg aus der Atomkraft abfedern lässt. Gleichzeitig beschweren sich Politiker über explodierende Strompreise. Dabei ist erneuerbare Energie nur mit Hilfe von Subventionen wirtschaftlich zu betreiben. Dank der so genannten Einspeisevergütungen nach dem Gesetz über erneuerbare Energien (EEG), die die Betreiber auch dieser Anlagen erhalten. Nicht vom Staat, sondern von uns Stromkunden. Denn wir bezahlen mit jeder Kilowattstunde einen Zuschlag, um den Topf zu speisen, aus dem diese Einspeisevergütungen bezahlt werden. Sich als Politiker gleichzeitig über hohe Strompreise aufzuregen, ist unehrlich. 40 Prozent des Strompreises machen Steuern und EEG-Abgaben aus. Man muss nur seine jährliche Stromabrechnung anschauen; Lieferanten wie die Stadtwerke Mühlacker weisen diese Summen bewusst extra aus.
Jede Biogasanlage und jede Photovoltaikanlage sowie jede Windkraftanlagen werden durch diese Umverteilung großen Stils, zu der Stromlieferanten und ihre Kunden gezwungen worden sind, zu wesentlichen Teilen finanziert. Dass der Ausbau erneuerbarer Energie nur durch eine gewaltige Subventionsmaschinerie gelingt, wird von der Politik gerne unterschlagen. Aber das macht sich ja auch nicht so gut.
Die Einspeisevergütung wird für 20 Jahre garantiert, was danach kommt, kann bisher niemand sagen. Es ist nur zu hoffen, dass sich ein wirtschaftlicher Betrieb dann auch erreichen lässt, wenn keine Einspeisevergütung mehr fließt.
So wird auch in Mühlacker eine Biogasanlage geplant. Es ist nur richtig, dass die Stadtwerke Mühlacker dieses Geschäft nicht anderen überlassen. Denn der Topf ist gefüllt. Die Stadtwerke können schließlich nichts für die von der Politik erfundene Finanzierungsart. Und sie sorgen dafür, dass die Wertschöpfung wenigstens in unserer Region bleibt.
Es gibt ansonsten gute Argumente dafür: Die Biomasse soll von Landwirten geliefert werden, die sich damit ein zweites wirtschaftliches Standbein sichern können. Das ist sicherlich ein gutes Argument für das Projekt, genauso wie die Reduzierung des CO2- und O2-Anteils.
Der Aufsichtsrat der Stadtwerke Mühlacker informierte sich über eine Anlage der Firma Schmack im Fränkischen.