Vier Euro und 80 oder Ohne Rechnung geht nichts

Wenn eine Verwaltung einem eine Rechnung über vier Euro und achtzig Cent für eine Leistung schickt, die man eigentlich hätte an Ort und Stelle bezahlen können, man das Geld dort aber nicht wollte, so hört sich das zwar kompliziert an. Ist es aber - genau genommen - nicht.
Beim Betroffenen kommt jedenfalls "Freude" auf. Denn das hätte man billiger für alle Beteiligten haben können.
Heute berschwerte sich eine Bürgerin. Und sie schrieb:
"Es hat mich beinahe aus den Socken gehauen. Am Donnerstag habe ich eine Rechnung bekommen über 2 Ztr. Obst gemahlen € 4,80. Diese Rechnung kam von der Stadt mit der Bitte um Überweisung. Kann so ein kleiner Betrag nicht der Keltermeister gleich kassieren? Was das wieder an Verwaltung kostet und sie teuer macht! Dazu noch meine Überweisungskosten! So kann man nicht mit dem Geld umgehen."

Und alles nur, weil jemandem im Rathaus einfiel, dass Keltermeister die Gebühren nicht nach dem Mosten einziehen dürfen. Das war früher möglich. Sie sind dann nach der Most-Saison mit ihrem Kässle ins Rathaus marschiert und haben abgerechnet. Jetzt dürfen sie nur aufschreiben, wem sie wie viel gemahlen und gepresst haben und dann setzt sich jemand bei der Stadtkasse hin, schreibt für jede(n) eine Rechnung, verschickt diese, kontrolliert den Zahlungseingang (mahnt notfalls) und verbucht den eingegangenen Betrag. So kann man auch Bürokratie erzeugen und Verwaltungsposten sichern.
Das lässt manchen nostalgisch zurück blieben in die Zeit mit dem Kässle: Ja, ja, die gute alte Zeit. Dabei liegt sie noch gar nicht so weit zurück!
Mal sehen, ob wir nicht eine Kurskorrekur bei der Verwaltung erreichen können. Nach dem Motto: Auch hier sollte der gesunde Menschenverstand siegen. Und nicht der höchst möglichste Aufwand.