Ärger am Spielplatz oder Was tut die Stadt?

In meinen Weblog-Beiträgen vom 17. September und 11. Oktober habe ich auf die Beschwerden von Anwohnern des Kinderspielplatzes und des Bolzplatzes im Wohngebiet Hagen in Lomersheim hingewiesen. Inzwischen gibt es weitere Beschwerden von Anwohnern. Das Problem beschäftigt nicht nur mich seit dem Jahr 2003 durch Beschwerden von Bürgern, die das Gefühl haben, dass die Stadtverwaltung ihnen nicht hilft. Tatsächlich gelang es der Stadtverwaltung nicht, in dieser Zeit für eine Lösung zu sorgen. Ich habe jetzt im Ausschuss für Umwelt und Technik des Gemeinderats vorgeschlagen, eine Bannmeile um diese Spielplätze zu verhängen und so die Spreu vom Weizen zu trennen. Es gibt Kinder und Jugendliche, die sich dort nur treffen wollen - sie zu vertreiben, ist kein Ausweg, wenn ihnen nicht gleichzeitig eine Alternative angeboten wird. Aber dorthin kommen auch junge Erwachsene mit ihrem Auto, teilweise mit Karlsruher Nummer, die für Lärm und Abfall sorgen. Hier einzugreifen, ist Pflicht der Stadt auch zur Wahrung der Interessen der Anwohner. Deshalb der Vorschlag mit der Bannmeile. Doch Bürgermeister Hans Jürgen Pisch blockte ab, sprach davon, man habe keine Möglichkeiten - und der OB schwieg dazu.
Dass eine solche Maßnahme durchaus hilfreich sein kann, zeigte meine Nachfrage beim Birkenfelder Bürgermeister Rainer Herrmann. Der antwortete mir heute (Auszug):
"Natürlich haben wir an bestimmten Aufenthaltsorten auch weiterhin Probleme mit Jugendlichen. Dramatisch hat sich das in den letzten Jahren insbesondere auf dem Kirchplatz gezeigt. Daher haben wir aufgrund unserer angepaßten Polizeiverordnung um die Kirche und den Kirchplatz eine sogen. Bannmeile gelegt und diesen Bereich entsprechend beschildert. Danach ist es verboten, sich dort aufzuhalten, um zu lagern, zu konsumieren und den Platz zu verunreinigen. Das Verbot wird durch unseren Ortspolizisten durchgesetzt, der mit seinem Diensthund auch abends und am Wochenende Kontrollen durchführt und berechtigt ist, Platzverweise auszusprechen.
Damit haben wir erreicht, dass zumindest der sensible Bereich des Kirchenumfeldes einigermaßen sauber bleibt und die Kirchenbesucher am Sonntagmorgen nicht vor einer "verkotzten" Kirchentür stehen."

Es geht also doch, wenn man nur will. Aber da muss auch der Gemeindevollzugsdienst einmal außerhalb der Dienstzeiten ausrücken. Natürlich ist es wichtig, einen Jugend-Treffpunkt in Lomersheim zu schaffen (auch deshalb beantragte die CDU-Fraktion, ein Konzept für dezentrale offene Jugendarbeit vorzulegen). Am 6. Dezember findet ein Gespräch bei BM Pisch u.a. mit den Stadträten statt, um Lösungen zu finden. Im Gespräch sind die Nutzung eines Raumes im Pfarrhaus und das Herrichten des ehemaligen EVS-Häuschens im Ortskern von Lomersheim als Jugendraum. Hoffentlich gibt es ein handfestes Ergebnis der Besprechung. Kontrollen am Spiel- und am Bolzplatz im Hagen muss es aber trotzdem geben, weil sicherlich nicht alle das Angebot Jugendraum nutzen. Wie geschrieben: Man muss die Spreu vom Weizen trennen.