Der Ärger der Großglattbacher
Wir wurden mit einer tiefsitzenden Verärgerung von Bürgern über die Stadtverwaltung wegen Details der Erschließung des Neubaugebiets konfrontiert. Zu Beginn gab es Informationen, die nicht beruigend wirkten: Die Erschließungsarbeiten kosteten 1,27 Millionen Euro, lägen im Terminplan und würden bis spätestens Weihnachten 2017 abgeschlossen. Der Kreisel an der Landesstraße ist gesten freigegeben worden. Für die knapp zwei Dutzend städtischer Bauplätze im “Pforzheimer Weg“ liegen etwa 140 Vormerkungen vor. Die Stadtverwaltung fragt derzeit ab, wer noch Interesse hat. Die Frist läuft bis 15. September. Vorrang haben bei der Vergabe die Bewerber aus Großglattbach.
Die starke Nachfrage zeige, dass es höchste Zeit gewesen sei für ein neues Baugebiet in dem Stadtteil, sagte ich. Was dann kam, war die sich schon angekündigte massive Kritik an Erschließungsmaßnahmen. Die Abwasserkanäle lägen zu hoch, so dass Hebeanlagen notwendig seien. In einem Fall (Bauantrag) habe die Verwaltung schon die Anschlussstelle korrigieren müssen. Die Hebeanlagen verteuerten das Bauen unnötig. In Serres und Roßwag würden die Kanalrohre tiefer gelegt, um Hebeanlagen zu vermeiden. Zudem sei teilweise Bauschutt oder Erd-/Stein-Gemisch auf Grundstücken abgelagert worden, das von den künftigen Bauherren entsorgt werden müsse, was zusätzliche Kosten verursache. Mutterboden sei abgefahren beziehungsweise wild verteilt worden.
Die Straße zur inneren Erschließung trennt in der Mitte ein Pflasterstreifen, was als unnötig kritisiert wird. Baugebietsseitig ist der neue Gehweg an der Sankt-Markus-Straße teilweise nur 1,20 Meter breit - sicherlich eine Fehlplanung. Fußgänger und Kinderwagen, die sich begegnen, kommen schwerlich aneinander vorbei. Auf der gegenüberliegenden Seite – Bestandsbebauung – sollten, so der Wunsch von Bürgern, mehr Parkplätze statt Grünflächen angelegt werden, nachdem die Stadt mit der Grünpflege eh nicht nachkomme.
Während den Bauarbeiten am Kreisel wurde der Verkehr durchs benachbarte Wohngebiet, unter anderem die Lichtholzstraße, umgeleitet. Dabei entstandene Straßenschäden sollten bald beseitigt werden.
Bei der anschließenden öffentlichen CDU-Fraktionssitzung im Bürgerhaus kamen weitere Themen auf den Tisch, so auch der Standort des 50-km/h-Schildes zur Aufhebung von Tempo 30 in der Vaihinger Straße. „Wir regen an, das 50 km/h-Schild an die Einmündung Rathausgasse zu versetzen“, sagte Stadtrat Wolfgang Schreiber. Kritik gab es an der städtischen Straßenverkehrsbehörde, die die Gefahrenstellen besonders in der Vaihinger Straße immer wieder herunterspiele.
„Gibt es Pläne, entlang der Landesstraße zwischen Friedhof und auf Höhe Glattbach einen Gehwege zu bauen?“ Diese Frage gehört zu einer ganzen Liste von Themen, die ich heute im Rathaus als Auswertung ihres Termins in Großglattbach vorlegte. Rasches Handeln ist angesagt. Damit sich die Großglattbache nicht (mehr) vernachlässigt fühlen. Möglicherweise schaffen sie bei den Kommunalwahlen 2019 wieder eine eigene Vertretung im Gemeinderat. zu wünschen wäre es ihnen. Auch wenn sich alle Stadträte auch für Großglattbach als zweitkleinstem Stadtteil verantwortlich fühlen (sollten). Ich jedenfalls tue es.
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