Neue Sporthalle: Priorität für den Schulbereich Lindach



Sporthalle im Käppele. Was ist günstiger: Neubau oder Sanierung mit Anbau?


Jetzt lichtet sich allmählich der Nebel über dem Feld, auf dem die Debatten über die notwendige neue Sporthalle in Mühlacker ausgetragen worden sind. Wichtig war das Ergebnis der Fragebogenaktion der Stadtverwaltung bei Vereinen, Volkshochschule und Schulen sowie ein ergänzendes Gespräch mit den Schulen. Damit sind bedarfsgerechte Lösungen möglich.


Das Ergebnis belegt den Bedarf an zwei bis drei zusätzlichen Halleneinheiten (unabhängig von Ersatz für die marode Käppele-Turnhalle). Die Angaben der Vereine zeigen aber auch, dass zur Bedarfsdeckung nicht immer wettkampf- und normgerechte Hallen notwendig, sondern auch kleinere Einheiten tauglich sind. Das sagte schon der Präsident des Deutschen Turnerbundes, Brechtken, vor wenigen Wochen beim 100-Jahr-Jubiläum des TV Mühlacker. Er riet zu flexiblen Lösungen und empfahl, vom schieren Blick auf Hallen mit Standardnormen abzusehen. Die Kommune solle vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung (der Anteil immer älter werdender Menschen nimmt zu) Konzepte für die nächsten 20 Jahre entwickeln. Sein Rat: Nicht nur in Hallen mit Standardmaßen denken, auch mal einen Anbau als kleinere Gymnastikhalle als Variante realisieren. Die Wünsche der Vereine belegen aber auch, dass diese realistisch sind und bei weitem bescheidener, als mancher gedacht (befürchtet?) hat.


Schulsport ist gesetzliche Pflichtaufgabe der Stadt. Eine Halle für den Schulsport ist aber auch zum Vorteil der Vereine, die daraus zusätzliche Hallenkapazitäten erhalten. Die CDU-Fraktion zog folgende Schlüsse aus Fragebogen und Gesprächen:


Eine neue zweiteilige Halle muss dort gebaut werden, wo der Bedarf schon jetzt vorhanden ist oder weiter entsteht zum Beispiel durch Ganztagesschulen. Das ist das Schulzentrum Lindach. Wir wollen nicht, dass weitere Generationen vom Lindach ins Käppele müssen mit all dem zusätzlichen organisatorischen Aufwand, der Gefahr der Verspätung und der Hemmnisse für den Schulbetrieb zum Beispiel auch des Theodor-Heuss-Gymnasiums, das nicht in die Randzeiten ausweichen kann, weil diese von den Schulen aus dem Lindach belegt werden müssen. Wir sind dafür, rasch den Bau einer zweiteiligen Halle im Bereich Lindach anzugehen, zumal wir dort mit über 200.000 Euro Planungskosten 2008/09 in Vorleistung gegangen sind. Also: Priorität für den Bereich Lindach.


Als zweitem Standort für die Sporthallen halten wir am jetzigen Standort im Käppele fest. Ein ersatzloser Abbruch dieser Halle kommt nicht in Frage, auch weil sie auch für Zwecke des Stadionbetriebs gebraucht wird. Aber auch aus städtebaulichen Gründen und als Abschluss des Stadions nach Süden benötigen wir dort ein entsprechendes Gebäude. Wir haben für rund 400.000 Euro eine rückwärtige Fläche gekauft, um die Halle neu und größer bauen bzw. sanieren und erweitern zu können. Der jetzige Zustand der Käppele-Turnhalle darf nicht auf Dauer sein. Die CDU-Fraktion kann sich eines vorstellen: Sanierung des Gebäudes mit Anbau. Eine Vergleichsberechnung muss zeigen, ob dies wirtschaftlicher ist als ein Ersatz-Neubau.
Aus all dem ergibt sich, dass ein Standort hinterm Hallenbad der Allgemeinheit nicht zweckdienlich wäre (Angebot privater Investoren für eine dreiteilige Halle)
Wir wollen auch auf den Landeszuschuss nicht verzichten und gehen davon aus, dass der Antrag von der Stadt für die Verteilerrunde im Frühjahr 2013 rechtzeitig in diesem Jahr beim Regierungspräsidium gestellt wird.

Nächsten Dienstag entscheidet der Gemeinderat (18.30 Uhr, Rathaus, Saal) konkret über den weiteren Gang der Dinge. Das Angebot privater Investoren für eine dreiteilige Halle hinterm Hallenbad soll abgelehnt werden, weil die Vergleichsberechnung klar gezeigt hat, dass diese Offerte die Kommune teurer käme als ein städtischer Bau. Nach den gesetzlichen Vorgaben darf eine Gemeinde nur dann einer privaten Lösung den Vorzug geben, wenn diese wirtschaftlicher ist als eine eigene. Schon allein deshalb können wir diesen Weg nicht gehen. Auf 20 Jahre gerechnet käme die Investorenlösung auf 9,1 Millionen Euro, eine eigene Lösung durch die Stadt (bei Landeszuschüssen) auf 8,0 Millionen Euro oder (ohne Landeszuschüsse) auf 8,8 Millionen Euro. Gerechnet wurde auf der Basis einer Finanzierung auf Darlehen, die Baukosten selbst lägen bei etwa 4,6 Millionen Euro.
Wichtig ist nun, dass wir in der Sache weiterkommen.

Immer wieder ein Thema: die Schließung während der Sommerschulferien. Hier sind wir für einen einjährigen Probelauf, um die Öffnungszeiten während der Sommerferien großzügiger für die Vereine zu gestalten. Hier muss sich die Stadt bewegen. Unterhaltungsarbeiten sind notwendig, Urlaub für die Hausmeister ebenso. Möglicherweise sind dabei aber flexible Lösungen denkbar – bis hin zur Schlüsselgewalt für Vereine während des Trainingsbetriebs. Die Verantwortung läge dann zeitweise bei den Vereinen. Scheitert das Experiment, haben wir es wenigstens probiert und müssen uns nicht immer vorhalten lassen, die Stadt bewege sich nicht.

Hier die Sitzungsvorlagen der Stadtverwaltung zum Herunterladen:

143_2012Sporthallenbedarf-fehlendeUebungseinheiten.pdf

143_2012Sporthallenbedarf-fehlendeUebungseinheiten-Anlage.pdf

NachtraeglicheAnlage2Sporthallenbedarf-Umfrageergebnis.pdf

Vergleich.pdf

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