Vier OP-Module auf einer sieben Meter hohen Stahlkonstruktion
Insgesamt 1,62 Millionen Euro kostete diese ungewöhnliche Form der Erweiterung die Enzkreis-Kliniken: 450.000 Euro für Transport und Aufbau, 120.000 Euro für Kauf und Montage der Flurzonen, 350.000 Euro für Fundamente, Stahlkonstruktion, Medienzuleitungen und Anschlüsse sowie 700.000 Euro für die vier OP-Module (das ist der Restbuchwert, wie er in nden Büchern der Kliniken Ludwigsburg-Bietigheim gGmbH als bisheriger Eigentümer steht). Die reine Bauzeit für den OP-Trakt in Mühlacker gibt die Krankenhausleitung mit sechs Monaten an, in den nächsten Tagen soll erstmals darin operier werden können.
Die vier OP-Säle bestehen jweils aus einer Vorbereitungszone, einem Waschraum und einer gemeinsamen Flurzone. Jedes OP-Modul hat einen eigenen Technikraum, wodurch jeder einzelne OP-Saal separat betrieben werden können. Die vorhandenen OP-Räume werden stillgelegt, die notwendige Sanierung hätte vier Millionen Euro gekostet. Durch einen Saal führt nun der Zugang zu den OP-Modulen, einer wird zur Lagerung von Sterilgut benutzt.
Die Kosten für die Sanierungen kann das Krankenhaus Mühlacker nicht aus eigener Kraft erwirtschaften, weil er ohnehin bei der jetzigen Struktur der gesetzlichen Krankenhausfinanzierung einem Spardruck ausgesetzt ist. Das zeigte sich diese Woche bei der Vorlage des Jahresabschlusses der Gesellschaft im Aufsichtsrat. Die beiden Häuser in Mühlacker und Neuenbürg sowie die Reha Mühlacker schlossen das Jahr 2010 mit einem Defizit von 1,7 Millionen Euro ab. Allerdings - das zeigten die nichtöffentlichen Beratungen mit dem Wirtschaftsprüfer - muss diese Zahl auch differenziert betrachtet werden; so gab es Einmaleffekte wie durch den Abbruch des alten Krankenhauses Neuenbürg, zudem wirken sich Zins und Abschreibungen für neue Investitionen der Gesellschaft aus. Morgen wird der Abschluss im Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuss des Kreistags behandelt, eine Woche später öffentlich im Kreistag.
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