Das THG wird erweitert oder Sind denn 3,2 Millionen Euro nichts?

Jetzt haben wir es geschafft, ein Knopf ist dran. Nutznießer ist das Theodor-Heuss-Gymnasium in Mühlacker:

- Die Schule wird mit einem Solitärgebäude um sechs Klassen erweitert, obwohl die Schülerzahlen seit zwei Jahre hinter den Prognosen zurückbleiben

- Das Lehrerzimmer wird erweitert

- Die Brandschutzmaßnahmen können nun auch verwirklicht werden.

Das kostet 3,2 Millionen Euro.

Bereits in der Umsetzung ist die Sanierung der Toiletten im Altgebäude. Dafür sind zusätzlich 500.000 Euro finanziert worden.

Strittig blieben zwei Punkte: Die SPD wollte, wie die Schulleitung, die Aufstockung im vorhandenen Gebäude zusammen mit Lehrerzimmer-Erweiterung und Brandschutz für 3,7 Millionen Euro. Man müsse, so ihr Argument, mehr Gelder in Schulen wie Gymnasien stecken und den Aufwand für Schulen, die Auslaufmodelle seien (die Genossen dachten da wohl an die Hauptschulen), auf das allermindeste Maß reduzieren. Doch die Sozialdemokraten unterlagen.

Wenn schon Solitärgebäude, dann aber mit acht Klassen (für insgesamt 3,4 Millionen Euro), forderten SPD und FDP (ohne Dr. Keller), LMU-Stadträtin Bastian und der OB. Auch sie unterlagen.

Am Ende fanden sechs Räume eine Mehrheit - aus CDU, FW, LMU (vier von fünf Fraktionsmitgliedern) und Dr. Keller von der FDP. 24 Stimmen gegen 11.

Auch wenn die Schulleitung - wenn schon, denn schon - acht Klassenzimmer wollte, ist nun endlich für Klarheit gesorgt. Der Architekt kann planen, die Erweiterung ist auf den Weg gebracht. Ein Freudentag müsse das für die Schule sein, sagte FW-Stadtrat Rolf Leo. Auch wenn der Schulleiter am Montag in der Presse dagegen schwadronierte - ich finde, es ist eine akzeptable Lösung.

Einer, der umfiel, war OB Schütterle. Bei der Vorberatung im Ausschuss für Umwelt und Technik stimmte er noch für sechs Klassen. Jetzt gab es Druck des THG und nun trat er heute Abend plötzlich für acht zusätzliche Räume ein. So kann man auch Kommunalpolitik betreiben: Allen alles versprechen, dann einen Haushalt mit zusätzlichen Schulden vorlegen, um dann zu behaupten, der Gemeinderat habe das alles beschlossen. Das ist unseriös.

Für mich war eine Mail interessant, die mir heute Morgen ein Vater schickte. Als ich daraus zitierte, schmiss THG-Schulleiter Mühlbayer wütend seine Unterlagen auf die Erde und drohte zu gehen. FW-Kollege Ulrich Hagenbuch schrieb ihm anschließend in einem kurzen, aber mutigen Beitrag eines Stammbuch: Ein solches Verhalten ist eines Schulleiters nicht würdig.

Hier nun Zitate aus der Mail des Vaters, das Mühlbayers Ärger hervorrief:

"Beim Lesen des Artikels im MT mit den Aussagen von Herrn Mühlbayer über den Anbau des THG stellte ich mit Entsetzen fest:

Dieser Schulleiter hat nicht das Format, das von ihm erwartet wird!

1. Es sollte aus diesem Thema keine öffentliche Stimmungsmache gemacht werden. Aber vielleicht braucht dieser Herr einen Nebenkriegsschauplatz, um von etwas anderem abzulenken.

2. Herr Mühlbayer stellt Forderungen, die zwar wünschenswert sind, wenn diese aber nicht erfüllt werden können, er sich als Trotzkopf herausstellt.

3. Mühlacker hat noch mehr Schulen als das THG. Wie soll das finanziell von Mühlacker geschultert werden, wenn jeder Schulleiter seine Wünsche erfüllt bekommt?

4. Das THG nutzt das Gebäude 7 Stunden täglich, bei einer Ausweitung auf Nachmittagsunterricht könnte die räumliche Situation entzerrt werden.
Mein Sohn in der MRS hat 4x6, 1x5 Stunden vormittags und 2x2Stunden nachmittags Schule.
Hier geht es doch auch.
Auch in den Hauptschulen ist nun urplötzlich eine Nachmittagsbetreuung im Gespräch, die auch noch auf das Interesse der Eltern stößt. Erstaunlich!
Warum ist dies beim THG anders, dassman sich auf 7 Stunden vormittags festlegen kann?
Alle jammern über das G8 und dann diese Entscheidung??

In der Privatwirtschaft müsste der Verantwortliche (hier Schulleiter) für die Belegung des Gebäudes, bevor er überhaupt Wünsche zur Erweiterung aussprechen sollte, die Belegung optimieren.Sollte er diese Optimierung nicht vorweisen, bekäme er keinerlei Zusagen für eine Erweiterung, denn 3,2 Millionen müssen auch finanziert werden und müssen optimal ausgenutzt werden.

5. Woher kommt der Rückgang der Schülerzahlen? Haben hier auch Eltern mit den Füßen abgestimmt? Qualität???

6. Dann der plumpe Versuch mit dem Rauminhalt der Klassen und den gekippten Fenstern (Energiesparen). Ich wüsste momentan niemand, dem dieser Einwand einfallen würde.

7. Die Drohung mit dem Scheitern des Ganztagesangebots: Dies hat er schon mal gebracht (Cafeteria) und nicht umgesetzt und zudem sind doch die Räume mittags frei.

8. Genehmigung des Regierungspräsidium für Erweiterung: Hallo, wer die Musik bezahlt, der bestimmt, was gespielt wird, ansonsten kann er sich ja ans Regierungspräsidium wenden, jedoch wird er dort vermutlich kein Geld für seine Wünsche bekommen.

9. Weiß Herr Mühlbayer, wie lange die Steuerzahler für dieses Geld arbeiten müssenund welche notwendigen Ausgaben für die Stadt unter Umständen zurückgestellt werden müssen?
Hier erwarte ich auch von einem Beamten Fingerspitzengefühl, was möglich ist und was nicht.

Fazit: Ich finde, die Lösung 8 mit dem eigenständigen Bauwerk ist die richtige, und Herr Mühlbayer sollte halbjährlich oder jährlich einen Belegungsplan für die gesamte Schule vorlegen, so dass man jederzeit, sofern das Gebäude von der Schule nicht mehr benötigt wird, dies anderen Zwecken zuführen kann.
Denn wir haben keine 3,2 Millionen, um das Gebäude nur 7 Stunden täglich zu nutzen, die Nutzung muss höher sein."

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