Erste Schnell-E-Tankstelle in Mühlacker

Mühlacker, obere Bahnhofstraße: drei Ladekabelvarianten

Still und fast heimlich ging die erste Schnellladesaion für Elektroautos in der oberen Bahnhofstraße in Mühlacker noch vor Weihnachten in Betrieb. Bis jetzt blieb eine öffentliche Vorstellung aus, doch mit geübtem Stromerblick ist sie auf dem kleinen Parkplatz an der Straße zu entdecken. Erstmals in Mühlacker kostet das E-Tanken. Recht so, denn die Investoren leben unter anderem vom Stromverkauf. Bezahlt wird mit der EC-Karte. Für dieses Projekt der Stadtwerke Mühlacker (SWM) überwies das Bundesverkehrsministerium einen Zuschuss in Höhe von einem Drittel der Kosten. Noch laufen für zwei weitere Schnellladestationen Förderanträge der SWM beim Bund.  Vier langsamere Lade-Punkte (22 kW) bestehen schon. 2015 beauftragte der Gemeinderat aufgund eines Antrags der CDU die Stadtverwaltung mit der Erarbeitung eines Konzepts für E-Mobilität in der Stadt. Zwar tagte einmal ein interfraktionell besetzter Arbeitskreis, aber das Konzept steht noch aus. Immerhin lassen sich trotzdem erste Erfolge melden beim Ausbau des Ladenetzes. Freilich: Die Inhalte der SWM-Homepage zu E-Mobilität sind spärlich, sollten dringend ergänzt werden durch eine detaillierte Liste  der E-Tankstellen. Gut so: Die SWM befassen sich auch mit E-Bussen für den Stadtverkehr. Stuttgart lässt grüßen.

Derweilen arbeitet auch das Land Baden-Württemberg am Ausbau des Ladenetzes. Mit einem Förderaufruf sucht das Land nun ein Konsortium, das mit möglichst geringem Förderbedarf des Landes die erwünschte Flächendeckung im Zehn-Kilometer-Raster aufbaut und deren Betrieb für mindestens sechs Jahre sicherstellt. Das Netz soll im März 2019 in Betrieb gehen. Wie lassen sich solche Pläne mit denen von Kommunen verbinden? Wie kompatibel und verlässlich sind die diversen Planungen? Das erschwert Konzeptarbeit in den Rathäusern. Von einem Ladesäulen-Flickwerk schreibt der "Focus", dem sich Interessenten für E-Mobile gegenübersehen: Die Errichtung von Säulen sowie die Abrechnung ist in den einzelnen Städten und Regionen oft ganz unterschiedlich organisiert. Vorsicht auch bei der neuen Schnellladestation in der oberen Bahnhofstraße: Abgerechnet wird nach Ladezeit. Und das kann bei allen, die das Ladekabel einstecken, aber erst nach Stunden zurückkehren, eine teure Sache werden. Es ist aber ein probates Mittel gegen Dauerblockierer, die ein Ärgernis sind. (Korrektur 12.01.2018: Die Ladungen werden aufgrund eichrechtlicher Vorschriften nur pro Ladevorgang berechnet werden. Eine Verrechnung nach Standzeit ist nicht erlaubt. Ein Ladevorgang AC ( Wechselstrom ) kostet 6 € und ein Ladevorgang DC ( Gleichstrom ) 12 €. 

Wie steht es um die E-Mobilität? Dazu ein Spaziergang durch die Medienlandschaft.

Nachfrage: Wie aus Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) zum 31. Dezember 2017 hervorgeht, sind seit der Einführung der Prämie im Juli 2016 nur etwas mehr als zehn Prozent der Fördergelder beantragt worden. Doch auch dies: Die Elektromobilität in Deutschland steht vor dem Durchbruch, der Absatz von Elektrofahrzeugen hat sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Beispiele zählen: Die Stadt Freiburg schafft gleich mehr als 50 Elektrofahrzeuge an. Die alternativ angetriebenen Pkw ersetzen bestehende Verbrenner und machen künftig knapp ein Viertel der gesamten Flotte aus. Seit Jahren ist die E-Mobilität auch ein Thema für den Enzkreis, auch wenn sie vor Weihnachten für kreispolitische Verwicklungen sorgte. Ein Blick zu den Nachbarn: Südtirol fördert auch Stromer trotz energiefressender Topografie. 

In Betrieb und vom Bund gefördert: erste Mühlacker Schnellladestation

Autobauer: Weil sich der Volkswagen e-Golf so gut verkauft, wird VW aufgrund der hohen Nachfrage eine weitere Schicht am Produktionsstandort in der Gläsernen Manufaktur Dresden einrichten. BMW will seine Angebotspalette erweitern. Nächster Schritt in Porsches Elektrifizierungsstrategie ist der Mission E, des ersten rein batteriebetriebenen Sportwagens der Marke. Er soll eine Reichweite von 500 Kilometern haben - Rohkarosserien dazu sollen auch aus Mühlacker kommen. Der japanische Autohersteller Toyota hat seine Elektromobilitäts-Strategie bis 2030 bekannt gegeben. Demnach werden zukünftig verstärkt Hybrid-Fahrzeuge und Plug-In-Varianten angeboten.  Ab 2030 soll der jährliche Verkaufs-Anteil von reinen Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeugen die 1-Millionen-Marke knacken. Nissan startet Vorverkauf seines neuen Elektrovans. Opel: Elektroauto-Anteil an der Gesamtflotte wird „erheblich“ sein. Und China? GAC Motor, Chinas am schnellsten wachsender Fahrzeughersteller, stellt unter dem Namen Enverge sein erstes, kompaktes Konzept-SUV mit Elektroantrieb für den nordamerikanischen Markt vor. Es zeigt die hochmoderne Technik des Unternehmens und das enorme Potenzial im Bereich der Elektrofahrzeuge, Netzwerke und intelligenten Systeme. 

Ein neuer Markt für Autohersteller sollen Speicher werden - Autobatterien und Heimspeicher: Gibt es Synergien?

Ladezeiten und Akkus: In 3 statt 45 Minuten? Das schwedische Startup Powerswap will das Laden von Elektroautos deutlich schneller machen: Anstatt das Kabel anzuschließen und zu warten, bis der Stromer-Pkw „aufgetankt“ ist, soll die Batterie mithilfe eines Roboters in drei Minuten ausgetauscht werden. Und dies noch: Der Technologie-Konzern Samsung meldet einen Durchbruch bei der Batterieforschung: Ein Team am Samsung Advanced Institute of Technology (SAIT) habe mit dem Graphen-Ball ein einzigartiges Batteriematerial entwickelt, das eine 45-prozentige Kapazitätssteigerung und fünfmal schnellere Ladegeschwindigkeiten ermöglichen soll als herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien. Theoretisch benötigt eine auf dem Graphen-Ball-Material basierende Batterie nur zwölf Minuten, um vollständig zu laden.Weil die Batterieherstellung die Umweltbilanz der E-Mobile drückt, ist dies ein Thema für Innovationen. Welche Fortschritte macht Tesla? Wie sieht es generell um die Rohstoffe aus?

Erfahrungen: Kurt Krautgartner ist mit seinem Elektroauto von Österreich nach Marokko gefahren. Und wieder zurück. Drei Wochen war der Österreicher unterwegs. Mit der Vorbereitung hat er bereits vier Wochen vor der Abfahrt begonnen. Sein Fazit: Mit dem Elektroauto reisen heißt planen?. Womit er richtig liegt. Über ein Jahr mit E-Mobilen rapportiert Johannes Riese. Sein Fazit: Die E-Mobilität wird sich verbreiten und die Art unserer Mobilität wird sich deutlich wandeln. 2018 werden wir den deutlichen Beginn der Umstellung der Denkweisen der Menschen über Mobilität erleben.

Auch das noch: Eine Zivilstreife der Landesverkehrsabteilung stoppte eine 62-jährige Wienerin mit ihrem Elektroauto auf der Westautobahn bei Wals. Statt Tempo 80 zeigte ihr Tacho 166 km/h an. Gegenüber den Polizisten gab sie an, dass sie die entsprechenden Schilder zwar gesehen hätte. Allerdings sei sie mit ihrem Elektrofahrzeug völlig überfordert.

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Kommentare

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Peter Bitsch am :

Schön, dass es in Mühlacker den Schnellader gibt, aber 12,- EURO pauschal pro Ladevorgang ist einfach an der Realität vorbei.
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