Mehr als andere, aber weniger als sein müsste

Höhere Datenübertragungsraten sind ein Standortfaktor.
Jüngst meldete sich ein Bürger aus der Mühlacker Dieselstraße: Wann ist es denn so weit, dass auch die Kernstadt von Mühlacker bzw. die Wohn- und Industriegebiete endlich einen schnellen Internetanschluss erhalten? Man fühlt sich nicht mehr zeitgemäß mit einer Internetanbindung von bis zu 16.000 kbit/s, von denen aber schon seit  jeher nur 11.000 ankommen. Auskunft der  Stadtwerke auf meine Anfrage hin: Sie haben recht, in der Daimlerstraße ist lediglich die Telekom präsent. Allerdings sind 12 MBit nicht schlecht. In Lienzingen (wo höhere Übertragungsraten möglich sind) haben 60 Prozent  der Kunden 6 und 12 MBit, jeweils 20 Prozent der Kunden 35 und 50 MBit. Zu beachten ist, so wurde uns mitgeteilt, dass im Eckenweihergebiet durch das von der Telekom durchgeführte Vectoring in der Zwischenzeit 50 MBit möglich sein sollen. Der Bürger aus der Dieselstraße fragte bei der Telekom nach und bekam eine enttäuschende Antwort: Heute erhielt ich eine Aussage von der Telekom, dass im gesamten Eckenweiher, oder auch im Industriegebiet, kein Vectoring ausgebaut wurde mit einem Verweis auf diesen Link. Dort wird angezeigt, wo schnelles Internet der Telekom ausgebaut ist bzw. ausgebaut wird. Da glänzt Mühlacker im Vergleich zu unseren Nachbarn nicht.
Industriegebiete: In den Waldäckern verfügen mehrere Unternehmen über einen Glasfaseranschluss - dank Stadtwerken. Telekom und Sparkassen-IT bieten Glasfaser im Industriegebiet Industriestraße an.
Das Breitbandnetz im Alltag. Weiteres Beispiel Lomersheim - ein Stadtteil, aus dem immer wieder Klagen über Versorgungslücken kommen. Doch wer jetzt in der Oberen Au einen der neu ausgewiesenen Bauplätze kauft, darf sich auch auf schnelles Internet freuen. Kommentar eines Bauherrn auf meiner Facebookseite:  In Lomersheim im Neubaugebiet, kommt auf mein Betreiben hin jetzt UnityMedia bei der Erschließung ins Boot. Zum Glück. Die Telekom hat dort z.B. nur 2 Mbit und auf Nachfrage bekam ich die Auskunft, dass in den nächsten Jahren kein Ausbau geplant ist. (...) Unitymedia ist deutlich günstiger als Neckarcom und Telekom :-) Bei UnityMedia bekommt man für unter 40 Euro schon Telefon und Internet mit 50 bis 100 MBit. Selbst unser 400 MBit Anschluss, sofern verfügbar, kostet "nur" 65 Euro. 
Kooperationen zwischen Stadtwerken und UnityMedai (ehemals Kabel-BW) bestehen im neuen Dürrmenzer Wohngebiet Sommerberg und soll es auch im "Pforzheimer Weg" in Großglattbach geben, das zurzeit erschlossen wird.
Immerhin werden bereits überall, wo die Straßen "offen" sind, gleich Lehrrohre mitverlegt. Das ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Doch manchmal wird auch schon der Glasfaseranschluss direkt bis zum Gartentor geboten. Nur zugreifen muss man. Die Erfahrungen der Stadtwerke sind zwiespältig:  Bei Sanierungen bauen wir grundsätzlich Glasfaser ein. Leider wird dies dann nicht in Anspruch genommen (Beispiel Bannholz: Zuerst nur ein Kunde, jetzt bald  zwei). - In Enzberg wird bei der Bürgerversammlung die Versorgung bemängelt. Tatsächlich ist dies nicht der Fall. Wir haben seither und werden auch weiterhin (Kundenmagazin, Rathaus, Presse) auf die gute Versorgung hinweisen und informieren.
Eigentlich müsste die Telekom ihr Netz ausbauen, aber die hat Mühlacker leider links liegen gelassen. Deshalb haben die Stadtwerke Mühlacker in Kooperation mit der Neckarcom zunächst für bis zu 50 MB/sec. gesorgt in jenen Stadtteilen, die vormals weniger als 1 MB/sec. hatten (Enzberg, Mühlhausen und Lienzingen). Die Stadt steuerte eine Million Euro bei. Die Kosten der Neckarcom nicht eingerechnet. Wer aber meint, die höheren Datenübertragungsraten gebe es dann zum Schnäppchenpreis der Telekom (19,95 und so) täuscht sich. Meine Neckarcom-Rechnungen (50-MB/sec-Anschluss mit Telefon) liegen monatlich zwischen 50 und 55 Euro inklusive Mehrwertsteuer.
Dies alles sind Momentaufnahmen, die aber zeigen, wie uneinheitlich die Datenübertragungsraten in Mühlacker sind. Auf Dauer werden weder 16, noch 50 oder 100 MB/sec. ausreichen. Deshalb soll nun die Gesamtstadt daraufhin untersucht werden, welcher Aufwand betrieben werden muss, um jedem Haushalt einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen und wie sich dies abschnittsweise erreichen lässt. Quasi die Top-Lösung. Die Kosten der Untersuchung soll der Bund tragen, doch dessen Entscheidung über den Antrag der Stadt Mühlacker steht noch aus. Mit der Umsetzung der Planung würden die Stadtwerke betraut.
Nichtsdestotrotz: Anderen sind wir dank Kommune und ihrer Stadtwerke trotz allem um einige Nasen voraus, wie zum Beispiel jenen 25 Gemeinden, die im Zweckverband Breitbandversorgung Enzkreis seit Jahren schnellem Internet entgegenfiebern und noch nicht annähernd am Ziel sind. 

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