Mittelwellensender Mühlacker verstummt



Sender als Wahrzeichen Mühlackers, der Senderstadt


Der Sender ist ein Stadtgeschichte Mühlackers. Genauer: Das seinerzeitige Dürrmenz-Mühlacker verdankte der Inbetriebnahme des Großsenders 1930 das Stadtrecht. So gesehen ist Mühlacker auch ein Stück Sendergeschichte. Jetzt steht eine Zäsur bevor: Am 8. Januar 2012, also am Sonntagabend, wird der Mittelwellensender nach 81 Jahren abgeschaltet. Allerdings bleibt der 273 Meter hohe Sendemasten als Wahrzeichen unserer Stadt erhalten. Ein gutes Zeichen. "Die Mittelwelle ist einfach eine alte Technologie, da knistert es und rauscht es. Musik zu hören über Mittelwelle macht überhaupt keinen Spaß, Stereoqualität gibt es auch nicht. Damit hat Radio einmal begonnen, aber UKW war damals die Zukunftstechnologie und jetzt gibt es eine noch bessere und zukunftsträchtige digitale Technologie für den Hörfunk und die tritt eben an die Stelle", sagte SWR-Hörfunk-Chefredakteur Artur Landwehr in einem Interview.


Mit der Mittelwelle wird dann auch das Programm „SWR cont.ra“ eingestellt. Anstelle dieser Sendung startet der SWR vom 9. Januar an sein neues Informationsradio „SWRinfo“. Es ist dann über DAB zu empfangen, also über „Digital Audio Broadcasting“. Doch das Digitalradio-Netz ist noch nicht vollständig ausgebaut. Der Empfang geht auch über das Internetradio. Es gibt kombinierte Digital- und Internetradios. Die Suche nach dem passenden Gerät ist manchmal noch aufwendig, wie ich selbst in den vergangenen Wochen erfahren habe. Aber fündig wird man immer. Auch beim örtlichen Fachhandel.


Aber zurück zum Sender Mühlacker. Auf den Skalen alter Radiogeräte stand Mühlacker neben Beromünster, Hilversum, Moskau, London und Paris. Die Zeiten sind seit langem vorbei. Für Mühlacker ist es wichtig, auch wenn der Mittelwellensender abgeschaltet bleibt, ihn als Denkmal der Stadtgeschichte zu bewahren. Das verstehe ich genauso als Auftrag an die Kommunalpolitik. Alle bekennen sich dazu. Wer die rotweiße Antenne sieht, verbindet sie mit Mühlacker. Der Sender als Identifikationsobjekt. Vor einiger Zeit gab es im Gemeinderat eine Diskussion, ob nach dem Vorbild des früheren Senders Königs Wusterhausen bei Berlin der alte MW-Sender zum Museum werden kann. Eine Idee, die wir im Auge behalten sollten, auch wenn die Voraussetzungen noch nicht (ganz) vorhanden sind. Zurück zum Sender, kann es dann heißen.
Inzwischen wird auf Internet-Foren über das Aus für den Mittelwellensender heftig diskutiert.


SWR 2 hatte am 12. Dezember 2011 der Geschichte des Senders ein Beitrag gewidmet. Hier das Manuskript zum Herunterladen  swr2-wissen-20111212.pdf<

und hier die Sendung <

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