Mühlackers Haushalt 2015 unter Dach und Fach
Wer sich noch eine zweite Haushaltsrede geben will, hier wäre eine
CDU_zum_Haushalt_2015_Stadt_Muehlacker.pdf
Vorlesestunde im Ratssaal vor zwei Zuhörern (dem Feuerwehrkommandanten und dem Stadtwerke-Geschäftsführer). Keine Diskussion über die fünf Haushaltsreden. Ein Ritual, das eigentich niemand interessiert.
Übrigens: Der Gemeinderat von Mühlacker hat heute Abend den Etat 2015 einstimmig verabschiedet.
Integration: Auch die Wirtschaft muss Lasten schultern
Auf Spurensuche: Innenentwicklung
"Auf Spurensuche: Innenentwicklung" vollständig lesen
Hitze-Tour durch Dürrmenz – CDU-Stadträte auf Lokaltermin
Das Land strebe eine neue Herrenwaagbrücke an, berichtete ich. Der Sanierungsbedarf sei so groß, dass die Planungen für einen neuen Übergang vom Regierungspräsidium Karlsruhe in Angriff genommen würden. Die CDU-Fraktion wolle am jetzigen Standort festhalten. Stadträtin Erika Langner sprach sich dafür aus, einen Brücke ohne Zwischenpfeiler zu bauen, um eine größere Durchflussmenge bei Hochwasser zu sichern. Wichtig sei es, Radien aufzuweiten und eine Abbiegespur in Richtung Lomersheim zu erhalten. Stadträtin Gisela Schmid-Beck forderte, die von der Stadt aufgekauften Gebäude an der Enzstraße vor der Brücke nun endlich abzureißen und diese Fläche in das Gartenschaugelände einzubeziehen.
Gartenschau: Wie kommen die Fußgänger und Radfahrer zwischen Dürrmenz und Innenstadt im Gartenschaujahr durchs Gelände, das in dieser Zeit nur für zahlende Besucher geöffnet ist? An Antworten auf diese Frage werde derzeit im Rathaus gearbeitet, sagten die Stadträte. Die Lösungen sollten vor der Entscheidung mit der Bürgerschaft in Dürrmenz diskutiert werden. Kritik gab es von Teilnehmern, dass der Kinderspielplatz auf dem Wertle schon jetzt abgebaut wurde. Gewünscht wird, dass es beim neuen Spielplatz auch gleich schattenspendende Bäume gibt.
Ortskernsanierung: Lob gab es für die Umgestaltung von Waldenserstraße und Reichmannstraße. Diese Maßnahme sei gelungen. Zu wünschen sei, dass auch die derzeit laufende Umgestaltung des Bischof-Wurm-Platzes auf ein so positives Echo stoßen wird. Die Neugestaltung des Kanne-Schuler-Areals war ein weiteres Thema. Das Projekt mit den altengerechten Wohnungen habe doch rasch Formen angenommen. Nach Jahren des Stillstandes in diesem Bereich komme man nun gut voran, was höchste Zeit gewesen sei. Durch diese Innenentwicklung werde der Ortskern von Dürrmenz gestärkt. Die Stadträte forderten das Land auf, die Sanierungsmittel nochmals aufzustocken, weil sonst die gesamten Kosten für die Erhaltung und Modernisierung des historischen Gebäudes Hofstraße 17 an der Stadtkasse hängen bleiben würden.
Historischer Rundweg: Eine Gruppierung von Vertretern des Historisch-Archäologischen Vereins, des Verschönerungsvereins, Nachtwächter, die Scherbabuzzer, Waldenser und der Heimatverein Lomersheim bemühten sich derzeit, um die Ausarbeitung und Umsetzung eines historischen Dürrmenzer Rundweges. Dies sei zu begrüßen, nachdem es einen Bestand an historischen Gebäuden und Zeugnissen der Dürrmenzer Geschichte gebe wie zum Beispiel die Überreste der Brauerei und Fachwerkhäuser in der Brunnengasse.
Sommerberg: Die städtischen Bauplätze am Sommerberg seien gefragt, berichteten die Stadträte. Richtig sei es gewesen, dieses Wohngebiet zügig in Angriff zu nehmen. Die Nachfrage bestätige die Richtigkeit dieser Entscheidung. Es sei eine schöne Wohnlage. Mühlacker könne hier durchaus auch gegenüber der Konkurrenz im Umland punkten.
Ulrich-von-Dürrmenz-Schule: Hier verwiesen die Stadträte auf den Sanierungsbedarf am Gebäude. Man müsse auch sehen, wie die Räumlichkeiten künftig genutzt werden. Auf jeden Fall sicher sei der Bedarf der Grundschule, bei der geplanten Gemeinschaftsschule würden die fünften und sechsten Klassen in Dürrmenz unterrichtet, die übrigen an der Schillerschule. Allerdings stehe die Genehmigung der Gemeinschaftsschule durchs Land noch aus. Ein auslaufendes Modell sei die Werkrealschule.
Nach der Inventur: Wo sind sie geblieben?
Und wieder haben wir ein Problem - als Stadt Mühlacker und als Enzkreis gleichermaßen. Denn heute präsentierte das Statistische Bundesamt die Ergebnisse des Zensus 2011. Quasi die Resulatte seiner Inventur. Stichtag war der 9. Mai 2011. An diesem Tag lebten 24.689 Menschen in Mühlacker, exakt 191.086 im Landkreis. Sagen die Bundesstatistiker in Wiesbaden. Damit deutlich weniger als nach den bisher vom Statistischen Landesamt und den Kommunen geführten Statistiken. Mühlacker wies laut eigener Quelle zum 9. Mai 2011 real 25.286 Einwohner auf, der Landkreis 193.918. Aber irgendwo mussten die 1,5 Millionen Einwohner schließlich wohnen, die Deutschland nach diesen, aufgrund von Stichproben ermittelten Zensus-Zahlen weniger hat als bisher berechnet. Damit sind Mühlacker 597 Menschen (minus 2,36 Prozent) abhanden gekommen, dem Enzkreis insgesamt 2457 (minus 1,27 Prozent). In Abwandlung eines Textes von Joan Baez ließe sich singen: Sag mir, wo die Menschen sind, wo sind sie geblieben?
Und jetzt? Jeder Einwohner bringt Geld. Aber die Steueranteile etc. sind ja gezahlt worden. Das Einwohnermeldeamt führt seine Daten doch nicht im luftleeren Raum, alles muss mit Namen hinterlegt werden. Oder mit Phantomen? Wohl kaum. Und was ist seit dem 9. Mai 2011 geschehen? Welche Zahlen verwenden wir denn für die seither stattgefundenen Veränderungen durch Zu- und Wegzüge, Geburten und Todesfälle? Immerhin schreiben wir 31. Mai 2013.
Zwischen dem 9. Mai 2011 und dem 31. Mai 2013 ist auch etwas geschehen. Alles ist nicht so einfach, wie es sich die Statistiker gedacht haben. Hauptsache Zensus! Auf Teufel komm raus. Die Stadt Mannheim überlegt sich, vor den Kadi zu ziehen. Irgendwie habe ich Verständnis für diese Gedankenspiele. Welche Kommune und welches Land finanziell wieviel dazugewinnt oder verliert, ist aber noch unklar. Die komplizierten Berechnungen dazu stehen noch aus. Es wird auch nicht sofort wirksam, sondern erst mit einigem Vorlauf. Also, dann warten wir mal: Vielleicht bis zum nächsten Zensus in acht Jahren. Möglicherweise finden sich dann die Köpfe, die die Statistiker diesmal verloren haben.
Walter Krämer, Statistikprofessor an der TU Dortmund und Buchautor, erklärt die ungewöhnlichen Ergebnisse der Volkszählung: "Ein großes Ätsch für die Volkszählungs-Gegner"
Hier die Zensusdaten für Mühlacker Muehlacker.Zensus.pdf
und jene für den Enzkreis Enzkreis.Zensus.pdf
Der Zugang zur Zensusdatenbank? Mit den Daten aller Kommunen? Bitteschön! <
Einwohnerzahlen: Sachte Trendwende nach oben
Quartal | Mühlacker | Knittlingen | Sternenfels | Ötisheim | Maulbronn | Illingen | Wiernsheim |
01/2009 | 25.740 | 7822 | 2825 | 4847 | 6662 | 7200 | 6559 |
01/2010 | 25.478 | 7670 | 2796 | 4842 | 6607 | 7164 | 6494 |
01/2011 | 25.291 | 7628 | 2778 | 4815 | 6527 | 7167 | 6434 |
01/2012 | 25.297 | 7785 | 2762 | 4798 | 6432 | 7137 | 6561 |
02/2012 | 25.315 | 7883 | 2777 | 4803 | 6431 | 7174 | 6585 |