Ab in die Mitte!

Wie viel Mitte verträgt Mühlacker? Eine Frage, die ich mir nach diversen Äußerungen zur neuen Mitte Mühlackers gestellt habe. Ab in die Mitte!  Ja, in welche Mitte? In den siebziger und achtziger Jahren entstand erstmals eine Mühlacker Mitte: mit neuem Rathaus, Mühlehof, Kelterplatz und Fußgängerzone. Als Bestand gehört die historische Kelter dazu, um deren Eck einstmals der B-10-Verkehr flutete. Um die neue Mitte zu ermöglichen, musste die Bundesstraße auf die jetzige Trasse verschoben werden. Eigentlich hatten alle akzeptiert, dass die Stadt, die sich zwischen Dürrmenz und Bahnhof entlang der heutigen Bahnhofstraße entwickelte hatte, einen zentralen Punkt braucht. Seitdem hat Mühlacker eine Stadtmitte, als solche zu erkennen. Manchmal könnte diese Mitte stärker pulsieren, aber trotzdem kann sie sich sehen lassen.

Und jetzt? Ab durch die Mitte zur nächsten Mitte? Soll die Mitte an die Enz, sozusagen an die Nahtstelle zwischen Mühlacker und Dürrmenz verschoben werden (Dürrmenz als Urzelle von Mühlacker)? Irgendwie klingt das so, wenn derzeit von manchen von einer neuen Mitte gesprochen wird. Einer grünen Mitte, wie der OB in seinem Silvester-Interview im Mühlacker Tagblatt gesagt hat. Oder soll durch das Grünprojekt -  kleine Gartenschau - eine zweite Mitte entstehen? Was ist dann die Mitte der Mitten? Oder ist das Enzvorland mit dem Grünprojekt  nur die Mitte von Mühlacker und Dürrmenz und damit nicht gesamtstädtisch zu sehen, während die jetzige (alte?) Mitte das Zentrum der Gesamtstadt bleibt?

Im Bemühen, das Grünprojekt als Besonderheit herauszustreichen, wird das Koordinatensystem verschoben. Statt die kleine Gartenschau als eigenen Wert zu begreifen, wird sie gleich wieder hochstilisiert zum zentralen Punkt der Stadtentwicklung. Die Frage ist nur: Wer erfindet dann irgendwann die dritte Mitte?

Eine einzige tät's auch, aber eine pulsierende. Wo es sich lohnt zu sagen: Ab in die Mitte!

Nebenbei: Der Bau der ersten Mitte band viele Gelder. Andere Projekte blieben auf der Strecke und mussten verschoben werden. Der Sanierungsstau städtischer Gebäude war eine Folge davon. Manche reagieren deshalb besonders sensibel auf eine zweite Mitte. Und fragen sich zurecht: Wie viel Mitte verträgt Mühlacker?

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