Vom Mühlehof, dem Stadt-Image und einem Interview

Einmal von der Rückseite - der Mühlehof Mühlacker als Trutzburg

Da liegen die Geschäftsleute in der Mühlacker Innenstadt richtig: Wenn der gewerbliche Teil des Mühlehofs nicht belebt wird, schadet dies immer mehr dem Stadtzentrum und auch ihren Betrieben. So ihre Meinung laut einer Umfrage des Mühlacker Tagblatts. Nicht umsonst versucht die Stadt, den Druck auf den Eigentümer - die Firma Echo GmbH - zu erhöhen, wie ein Beitrag der Pforzheimer Zeitung belegt.

Die betroffenen Geschäftsleute haben die Lage richtig beschrieben und damit auch mein Weltbild wieder in Ordnung gebracht. Denn das war doch etwas ins Wanken geraten, als ich Tage zuvor ein Interview mit dem Vorsitzenden des Gewerbe-, Handels- und Verkehrsvereins (GHV) Mühlacker, Hans-Dieter Slobodkin, zum City-Management gelesen hatte (Mühlacker Tagblatt vom 29. Mai 2010, Seite 11). Auf die Frage von Redakteur Thomas Sadler zum Mühlehof als "einem Sorgenkind der Stadt" antwortete der GHV-Chef: "(...) Natürlich brauchen wir eine Belebung der unteren Bahnhofstraße. Aber diese zu erreichen, ist nicht unsere Aufgabe. Wir vertrauen darauf, dass der neue Oberbürgermeister Frank Schneider die richtigen Schritte einleitet. (...)" MTAuszug.pdf

Natürlich ist die Stadt gefordert. Aber dass die Belebung der unteren Bahnhofstraße "nicht unsere Aufgabe ist" - bezogen auf GHV und City-Management? Die Aussage muss man sich dreimal auf der Zunge zergehen lassen. Dass dann aber noch Echo sich finanziell am City-Management beteiligt und dies der GHV-Vorsitzende - auch in der Presse - lobend hervor kehrt, stellt die Dinge vollends auf den Kopf. Lassen Teil des Mühlehofs leer stehen. Und dann das!

Die Geschäftsleute im Umfeld des Mühlehofs haben dagegen einen ausgeprägten Realitätssinn. Ein durch Gewerbe oder Dienstleister belebter und auch sanierter Mühlehof-Bau mitsamt Tiefgarage brächte der Innenstadt einen gewaltigen Schub. Dafür muss sich auch das City-Management einsetzen, wenn es mehr sein soll als Veranstaltungs-Organisation. Denn die Mühlehof-Problematik beschädigt inzwischen das Image der Stadt. Wir brauchen eine die Anstrengungen der Kommune flankierende Aktion von GHV und neuem City-Management: Auch sie sollten dringend die Stadt unterstützen, den Druck auf Echo zu verstärken. Alle müssen an einem Strang ziehen und dürfen nicht einfach als Zuschauer am Rande stehen.


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