Strom aus der braunen Tonne

Noch ein Beschluss des Kreistags: Der Enzkreis liefert vom 1. Januar 2011 seinen Biomüll in die Vergärungsanlage des Kreises Böblingen in Leonberg. Der Inhalt der braunen Tonnen wird als Energiequelle genutzt: Gas und daraus Strom. Bioabfall zu kompostieren, ist nicht der Weisheit letzter Schluss. Wir wollen die Gewinnung von Gas aus Bioabfällen. Damit kann dann Strom und Wärme erzeugt werden. So steht es im Programm der CDU-Kreistagsfraktion zur Kreistagswahl am 7. Juni 2009. Im vergangenen Herbst hatten wir als Fraktion das Thema in einem Antrag aufgegriffen. Jetzt ging es schneller als zunächst gedacht. Damit leisten wir als Landkreis einen weiteren Beitrag zum Ausbau erneuerbarer Energie, der sich nach meiner Einschätzung auch günstig auf die Müllgebühren auswirken wird.

Mit dieser Entscheidung zur energetischen Verwertung liegt der Enzkreis auf einer Linie mit der Landespolitik. "In Bio- und Grünabfällen steckt Energie für zahlreiche Kraftwerke", erklärte Umweltministerin Tanja Gönner (CDU). Die Strom- und Wärmeerzeugung aus Rest-, Bio- und Grünabfällen könnte deutlich erhöht und somit viele Haushalte mit Strom und Wärme versorgt werden. Nach Abschätzungen der Gutachter für das Nachhaltigkeitsprojekt "Abfall als Ressource" könnten allein in Baden-Württemberg durch Optimierung der thermischen Behandlungsanlagen eine Wohnfläche von über 3,5 Millionen Quadratmetern jährlich beheizt werden. "Wichtig dabei sind entsprechende Wärmeabnehmer im Umfeld dieser Anlagen", sagte die Ministerin beim 21. Kasseler Abfall- und Bioenergieforum.

Die Entscheidung für die Anlage in Leonberg ist der Einstieg. Ziel kann die gemeinsame energetische Verwertung des Biomülls aus dem Enzkreis und der Stadt Pforzheim sein, für das allerdings eine längere Vorbereitungszeit gebraucht wird. Derzeit lassen Enzkreis, Stadt Pforzheim sowie die Stadtwerke Mühlacker und Pforzheim untersuchen, ob sie eine eigene Verwertungsanlage wirtschaftlich darstellen können. Nach Angaben der Kreisverwaltung werden die Ergebnisse im kommenden Sommer vorliegen.


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