"Das Kapital" von Marx, aber von dem im Bischofsamt

Erzbischof Reinhard Marx von München hat die gescheiterten Banker zur „Umkehr“ aufgerufen, meldet heute kna. Dies gelte ebenso für alle, die gemeint hätten, „ohne Arbeit schnell reich werden zu können, indem man sein Geld irgendwo hochspekulativ einsetzt“, sagte Marx dem Magazin „Der Spiegel“. „Wilde Spekulation ist Sünde“, sagte der Theologe, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Soziales zuständig ist. Am Mittwoch stellt Marx sein neues Buch vor; es trägt den Titel „Das Kapital“, ebenso wie das Hauptwerk von Karl Marx, dem Begründer des Marxismus.

Seiner Meinung nach ist ein Kapitalismus ohne ethischen und rechtlichen Orientierungsrahmen menschenfeindlich. „Das ist die Grundeinsicht dieser Tage, meine Schlussfolgerung aus der Finanz- und Bankenkrise“, so Marx in dem Interview. Ein System, das die Kapitalrendite als einzigen Zweck der Wirtschaft sehe, sei ein „falscher Anreiz“. Marx, der vor seiner Bischofsweihe Professor für Christliche Gesellschaftslehre in Paderborn war, erklärte, viele hätten vergessen, dass die soziale Marktwirtschaft auf der Katholischen Soziallehre aufbaue. Diese sei kapitalismuskritisch; sie fordere eine Gestaltung der Wirtschaft nach ethischen Prinzipien, ohne den Markt einfach außer Kraft zu setzen.

Eine Position, die Zustimmung verdient.

Das Buch erscheint Anfang November. Marx ist seit vielen Jahren Mitglied der CDU-Sozialausschüsse. Der Union ist zu wünschen, dass dieses Buch von ihr und in ihr ernst genommen wird und nicht nur das von Friedrich Merz und seinem Kapital(ismus)-Beitrag.

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Kommentare

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Thomas Pendinger am :

Lieber Günter,

das Buch lese ich ganz bestimmt gerne.

Ich hab neulich mal ein Zitat zum Thema Gier gelesen, das ich hier wiedergeben will.

"Die Profitgier ist die älteste Religion,hat die besten Pfaffen und die schönsten Kirchen...."
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