Von VU und AU - die Geschichte nach Zahlen

Wer das Stichwort "Flüchtlinge" auf der Homepage von enzkreis.de eingibt, dem/der spuckt die Datenbank eine lange Liste von Texten aus. Inzwischen ist aus dem Flüchtlingsstrom fast ein -rinnsal geworden. Die Aufgabe  der Integration bleibt trotzdem, unter anderem insgesamt 20 Fachkräfte kümmern sich als Beauftragte in den Kommunen darum. Positive Beispiele fehlen nicht - das sind auch die ehrenamtlichen Helfer und Helferinnen. Trotz schrumpfender Zahlen stehen Asyl und die Folgen weiterhin auf den Tagesordnung besonders des Sozial- und des Jugendhilfeausschusses des Kreistags. Die Berichterstattung der lokalen Medien rückt die Darstellungen der Kreisverwaltung ins Blickfeld, Diskussionsbeiträge der Kreisräte schlagen sich darin kaum nieder. Zum Beispiel meine Frage im Jugendhilfeausschuss, wie viel abgelehnte Asylbewerber aus dem Enzkreis vom Land abgeschoben worden seien. Keine, so die offene Antwort von der Sozialdezernentin. Der Landrat sicherte zu, den baden-württembergischen Landkreistag für das Thema zu sensibilisieren. Sein Konstanzer Kollege nahm jüngst kein Blatt vor den Mund.

Doch wie sehen denn die aktuellen Zahlen aus? Wie stark ist und bleibt der Druck auf die Kommunen bei der Anschlussunterbringung (AU)? Zur Erinnerung: Neu eingetroffene Flüchtlinge aus den Erstaufnahmestellen des Landes landen zuerst in der vorläufigen Unterbringung (VU) durch die Landkreise. Nach spätestens zwei Jahren, frühestens mit der Anerkennung als Asylant, folgt die AU in der Zuständigkeit der Städte und Gemeinden, die sich nicht nur um Wohnraum, sondern auch um Plätze in Kindergärten und die Schulen kümmern müssen. Gegen eine viel zu bescheidene Finanzpauschale aus der Landeskasse. Immerhin: Die Entlastung des Enzkreises verraten die Daten aus dem Landratsamt.

Die Zahl der neu im Kreis angekommenen Flüchtlinge schrumpfte von 2124 (2015) auf 263 (2017). Analog dazu sank die monatliche Zahl drastisch - von 177 im Durchschnitt 2015 auf 77 (2016) sowie auf 22 (2017). In den vergangenen zwölf Monaten gab es neu zwischen einem Asylbewerber (April 2017) und 30 (August 2017). Acht Monate wurden jeweils maximal 20 Personen vom Land dem Enzkreis zugewiesen, zuletzt zehn im April 2018. In der Vergangenheit hatte der Enzkreis etwa 300 Flüchtlingen mehr Domizil gewährt als nach dem landesweiten Schlüssel notwendig gewesen wäre, deshalb nimmt des Land in den vergangenen Monaten jeweils Abschläge vor.

Derzeit sind knapp 500 Personen in der VU des Enzkreises inclusive Folgeantragsteller, Kontingentflüchtlinge, jüdische Zuwanderer und Spätaussiedler.

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