Die Strommacher

Energie aus Windkraft

Gut so: Der Regionalverband Nordschwarzwald verlängerte für die Öffentlichkeit die Frist für Einsprüche, Anregungen & Zustimmungen des  Entwurfs zum Teil-Regionalplan Windenergie um zwei Wochen. Neues Ende der Anhörungsfrist ist somit der 27. April 2018.  Mich erreichte als Regionalrat schon eine engagiert formulierte Contra-Position aus Großglattbach zum Standort-Vorschlag Pf 01 Tiefenweg im Wald südwestlich von Großglattbach. Richtig ist, dass auch bei der Einwohnerversammlung in dem Stadtteil am 12. April über das Thema informiert und diskutiert werden soll - der OB hat den Punkt nachgeschoben.

Während in der Region und damit auch in unserer Raumschaft die Diskussion um potenzielle Windkraft-Standorte angelaufen ist, sind die Stadtwerke Mühlacker über ihren Verbund „Kommunalpartner“ an verschiedenen Anlagen beteiligt. Dazu in einem Gespräch mit dem Mühlacker Tagblatt ihr Geschäftsführer Roland Jans: Die Windenergie ist für uns wichtig, die zukünftige Energieversorgung muss zwingend mehr auf regenerative Erzeuger setzen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Die Stadtwerke Mühlacker suchen deshalb ständig Möglichkeiten, nachhaltig zu investieren. Aktuell sind die Stadtwerke Mühlacker bei drei kommunalen Windparks dabei mit einer Leistung von insgesamt etwa 3,71 MW – in Kladrum in Mecklenburg-Vorpommern, in Oberkochen und am Amtenhauser Berg, jeweils in Baden-Württemberg.

Südlink? Vor diesem Hintergrund erstaunt die Position von Landespolitiker, sie seien ja für die Windkraft, aber im Norden und auf der Nord- oder Ostsee, nicht im Süden Deutschlands. Denn der Südwesten sei kein Land der Windmacher, die Energieausbeute zu gering. Sie setzen auf den Leitungsbau vom Norden in den Süden, doch diese Strom-Transportleitungen stoßen, wiederum bei anderen Politikern, auf Widerstand. Da in Süddeutschland mehr Strom gebraucht als hergestellt wird, müssen die Stromkunden im Süden mehr bezahlen - zumindest waren dies schon Gedankenspiele

BW-Windmühlen melden gute Erträge. Beispiel 1: Der Bürgerwindpark Ellwangen umfasst drei Windräder mit bis zu 206 Meter Höhe, an ihm sind auch die Stadtwerke Ellwangen beteiligt. Nach dem ersten Jahr Regelbetrieb zeigt sich, dass die Erträge deutlich besser sind als ursprünglich kalkuliert. 2017 haben die drei Windkraftanlagen 22,5 Gigawattstunden (GWh) Strom erzeugt. 77 Prozent über dem Plan. Beispiel 2: Windpark Kambacher Eck in der Ortenau. Die voriges Jahr produzierte Menge von 28.245 MWh entspricht dem Ertrag, den sich Badenova erhofft hatte. Rund 2.400 Vollbenutzungsstunden, bei einer installierten Leistung von insgesamt 12 Megawatt. Beispiel 3: Windpark Rohrenkopf bei Schopfheim. Er hat im ersten Betriebsjahr 31.000 Megawattstunden Strom produziert. Der vom Betreiber, den Elektrizitätswerken Schönau (EWS), prognostizierte jährliche Ertrag von 45.000 Megawattstunden wurde damit zwar nicht erreicht – das sei aber in diesem Fall dem langen Probebetrieb und zahlreichen Wartungseinsätzen geschuldet, teilt die EWS mit. Eine PV-Anlage kommt in Baden-Württemberg  auf rund 1000 Volllaststunden.

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Keine DHU-Klage, doch spannend bleibt‘s

Plaketten-Parade
Da hat Mühlacker nochmals Glück gehabt. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) - von manchen als Abmahnverein geschmäht - klagt nicht wegen der überschrittenen Grenzwerte an Stickoxiden in der Umweltzone Mühlacker gegen das Land Baden-Württemberg. Wie sie heute offiziell mitteilte, wählte sie für die nächste Klagerunde elf Kommunen im Bundesgebiet aus - Dortmund, Bochum, Düren, Paderborn und Offenbach sowie sechs Städte in Baden-Württemberg: Heilbronn, Ludwigsburg, Backnang, Esslingen, Marbach und Reutlingen. Diese Städte weisen nach den amtlichen Messungen einen besonders hohen Konzentrationswert von 50µg NO2/m³ oder mehr im Jahresdurchschnitt 2016 auf. Hier besteht nach Auffassung der DUH ein besonders dringender Handlungsbedarf. Dennoch haben die für die Luftreinhaltung zuständigen Behörden für diese Städte immer noch keine kurzfristig wirksamen Maßnahmen in die Luftreinhaltepläne aufgenommen, teilweise existieren solche Pläne nicht einmal, schreibt die DHU. Doch für Mühlacker liegt einer vor.
 
Der DHU reichen die jetzigen Plaketten nicht. Sie will notfalls Fahrverbote durchboxen, vor allem, nachdem das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig  den Weg dahin erleichterte. Im September 2017 zimmerten Stadtverwaltung und Gemeinderat eine Kiste voller Maßnahmen zur Luftreinhaltung in Mühlacker, doch unsere Stadt ging bei der Verteilerrunde leer aus. Irgendwie und irgendwo blieb die Liste zwischen Berlin und Stuttgart hängen. Niemand kann sagen, was daraus wird. Jetzt folgen Einzelanträge, denn 17 Förderprogramme warten. Schnelles Handeln ist etwas anderes. Oder kommt die Diesel-Nachrüstung, wie Mühlackers OB hofft?
 
Könnte auch sein, dass die mehrwöchige Sperrung der Bundesstraße 10 im kommenden Frühsommer zwischen Hindenburgstraße und Osttangente wegen Leitungs- und Belagsarbeiten die Umweltzone Mühlacker stickoxidmäßig unter das maximale Limit fallen lässt und zumindest 2018 die Zielvorgaben der Europäischen Union (EU) eingehalten werden. Die Tendenz ist eh fallend. Die Jahresmittelwerte der Stickoxidbelastung gingen in der Umweltzone Mühlacker immer weiter zurück auf 47 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (erlaubt sind maximal 40 Mikrogramm). 2012 waren es in der Senderstädter Zone noch 59 Mikrogramm.
 
Apropos EU: Mich wundert seit längerem, dass die Stadtverwaltung nicht die Standort-Frage für die Messpunkte stellt. Der Europaabgeordnete Daniel Caspary sieht im jetzigen Standort einen Verstoß gegen europäisches Recht und er sagte dies auch vor einigen Tagen bei einer CDU-Veranstaltung in Mühlacker. Seine Kernaussagen: Dort, wo die Menschen wohnen, müsse gemessen werden. Dies seien die Hausfluchtlinien, nicht die Gehwege. Eine Logik, die durchaus etwas für sich hat. 
 
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Konkurrenz: Kommunales Werben um angehende Ärzte

Ein Thema allenthalben in vielen Orten
"Für mich ist die Lösung des sich abzeichnenden Allgemeinärztemangels weit wichtiger als der Neubau einer Kulturhalle oder die Schaffung neuer Gewerbeflächen“, schrieb mir Ende 2016 ein Blogleser aus Lienzingen. Damals berichtete ich von der für Lienzingen gefundenen Lösung. Inzwischen ist Lomersheim leider zum ärztelosen Stadtteil geworden. Die Hausärzteversorung ist verstärkt zu einem Thema der Kommunalpolitik geworden. Hausärzte als Raritäten? Junge Ärzte braucht das Land titelte jetzt der Schwarzwälder Bote. Denn in Hausen im Kinzigtal diskutierten angehende Mediziner über die Zukunft ihres Berufes, vor allem welcher Voraussetzung es bedarf, sich auf dem Land niederzulassen. Die Studenten hospitierten einen Tag lang in Praxen im Kinzigtal, trafen sich anderntags in einer „Zukunftswerkstatt“, alles auf Einladung von „Gesundes Kinzigtal“. Die lokalen Initiatoren luden ein über die Arbeitsgemeinschaft Gesundheitspolitik der Bundesvertretung der Medizinstudierenden (bvmd). Das aktuelle Beispiel zeigt, wie stark die Kommunen schon frühzeitig bei den Studierenden ansetzen und werben.

Die Konkurrenz unter Gemeinden entwickelt sich nicht erst, wenn es konkret um das (Des)Interesse an einer Praxisübernahme auf dem Land geht. Zum Glück mischt an dieser Werbe-Front auch der Enzkeis gemeinsam mit der Stadt Pforzheim mit: Docs4pfenz - Weiterbilden & Niederlassen. Ziel ist es, junge Medizinerinnen und Mediziner für unsere Region zu begeistern. Im Januar beschäftigte sich mit der wichtigen Zukunftsfrage auch der Verwaltungsausschuss (VA) des Gemeinderats Mühlacker auf Antrag der CDU-Fraktion  In der Stadtverwaltung war dies alles bisher kein Thema, jetzt kümmert sich der Chef darum und siedelte es auch beim Amt für Grundstücks- und Gebäudemanagement an. Im VA machten der Sprecher der Mühlacker Ärzte und ein Vertreter der Kassenärztlichen Vereinigung deutlich, dass es meist keine schnellen Lösungen gibt. Bisher will man keine Anleihe am Büsumer Modell nehmen - in der Stadt in Schleswig-Holstein stellt die Kommune Ärzte an. Sie starten nicht mit Schulden in eine Selbstständigkeit, verfügen über feste Arbeitszeiten.

Was den Stadtteilen direkt keinen Arzt im Dorf bringt, aber die Versorgung in der Gesamtstadt stärken könnte, ist das von den Enzkreis-Kliniken gGmbH schon für 2018 angepeilte Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) am Krankenhaus Mühlacker. „Wir werden als Mediziner ausgebildet, nicht als Unternehmer“, sagte ein Student bei dem Treffen in Hausach, zumindest laut Schwabo-Text. Angeregt wurde, ein Konzept zu entwickeln, das stärker mit Lebensvorstellungen junger Mediziner vereinbar ist. Zu viel Arbeit, zu wenig Freizeit? In den Vergütungssystemen der ambulanten Medizin sehen sie keine Anreize. Ob es kommunale Darlehen oder Stipendien wären? Auch wenn Bund und Länder für Studienbedingungen und andere Rahmensetzungen zuständig sind - das Thema ist auch in den Rathäusern und Landratsämter angekommen. und die Kommunalpolitik muss frühzeitig ausloten, was sie tun kann, um vor Ort eine gute Arztversorgung zu haben. Siehe der eingangs zitierte Kommmentar des Bloglesers.

 

Problem erkannt, aber nicht rechtzeitig gebannt

GSI wies frühzeitig auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum hin (ihr Logo in der Lomersheimer Radscheune)

Eine kleine Notiz am 29. Januar 2010 im Mühlacker Tagblatt warf ein Schlaglicht auf den Mangel: In der Mitgliederversammlung des Tafelvereins sagte demnach die Geschäftsführerin der Diakonie, in Mühlacker fehlten etwa 40 bis 50 Sozialwohnungen. Die CDU-Gemeinderatsfraktion Mühlacker griff das Thema in einem Antrag auf, der am 30. März 2010 im Gemeinderat behandelt wurde und dem das Gremium zustimmte. Der damalige OB sagte, die Stadtverwaltung mache sich bereits bezüglich einer Wohnungsbaugesellschaft Gedanken.

Was geschah dann? Nichts!

Im Frühjahr 2015 lud mich der Arbeitskreis Wohnen zu seinem Treffen in die Räume der GSI an der Lienzinger Straße ein. Der Arbeitskreis existierte seit Oktober 2012, er entwickelte sich aus dem „sozialen Netzwerk Mühlacker“ heraus. In den Netzwerktreffen war „Wohnungsnot“ ein beherrschendes Thema, weshalb der Arbeitskreis entstand. Ein sehr aufschlussreiches Gespräch, bei dem wir uns rasch einig wurden, dass der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in die breite Öffentlichkeit getragen gehört. Daraus entstand die Idee, den Arbeitskreis in öffentlicher Sitzung des Verwaltungsausschusses (VA) des Gemeinderats berichten zu lassen, was am 14. April 2014 geschah. Ergebnis: Die Stadtverwaltung werde Gespräche mit möglichen Wohnungsbaugesellschaften führen unter Beteiligung des Arbeitskreises.

Was passierte danach? Nichts!

Dabei hätten doch einige Erfahrungen, im VA vorgetragen, aufschrecken müssen: Vera Müller von der mobilen Jugendarbeit sagte, es gäbe etwa 20 Jugendliche, die ihre Postadresse bei der Diakonie hätten, da sie keine feste Wohnadresse mehr hätten. Loretta Simoley berichtete von der Fachberatung der Wohnungsstelle, Karin Winkler von der Diakonischen Bezirksstelle. Überall das gleiche Problem: fehlende günstige Wohnungen. GSI-Geschäftsführer Gerd Schulz vertiefte, dass es insbesondere einen Bedarf von über 100 Wohnungen gebe, die für 5.50 Euro pro qm vermietet werden könne. Die GSI Enzkreis kümmert sich um die berufliche Wiedereingliederung von Langzeitarbeitslosen. Diese Menschen haben eines nicht: einen dicken Geldbeutel.

Günstigen Wohnraum zu schaffen, kann dank staatlicher Förderprogramme von privaten Investoren erledigt werden. Doch es bleibt auch eines: eine soziale Aufgabe der öffentlichen Hand. Aber Mühlackers OB äußert sich zurückhaltend. Im Protokoll  der VA-SItzung am 14. April 2014 wird er so zitiert: Der Wohnungsbau sei keine Priorität der öffentlichen Hand. Diese Auffassung führte wohl in der Verwaltung dazu, dass alles nur mühsam und zäh voran ging, auch bei der Umsetzung des von der CDU-Fraktion mit Nachdruck unterstützten SPD-Antrags vom Oktober 2015 auf Gründung einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft. Am 10. Dezember 2015 titelte das MT: Stadtbau-GmbH kündigt sich an - Gesellschaft soll den sozialen Wohnungsbau in Mühlacker voranbringen. Die Umsetzung dauerte: Im Herbst 2016 erfolgte der Eintrag ins Handelsregister. Im Mai 2017 stand der Name des ersten Geschäftsführers fest. Derzeit laufen die Planungen für das erste Projekt, denn das Ein-Mann-Unternehmen will an der Stuttgarter Straße in Mühlacker ein Mehrfamilienhaus bauen.

Was passiert? Jetzt wird gehandelt.

Doch alles dauerte viel zu lange. Problem erkannt, aber nicht rechtzeitig gebannt. Nicht nur die Untätigkeit der Kommunalverwaltung ist zu beklagen, sondern auch, dass Bund und Land die Förderung des sozialen Wohnungsbaus verkümmern ließen und erst spät das Ruder herumrissen. Inzwischen verschärft die Anschlussunterbringung von Flüchtlingen die Lage. Wie schnell gegengesteuert wird, muss sich zeigen.

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Passendes schulisches Angebot

Tag der offenen Tür in der Gemeinschaftsschule Mühlacker

Die Real- und Gemeinschaftsschulen in Baden-Württemberg wurden leider grundsätzlich in ein Konkurrenzverhältnis zueinander geschickt – spätestens, seit dem die Realschulen auch den Hauptschulabschluss anbieten müssen. Das Kultusministerium unter Ministerin Susanne Eisenmann (CDU) bezieht mit seiner unklaren Haltung nicht eindeutig Stellung und lässt somit die Gemeinschaftsschulen mit der Wettbewerbssituation allein. Die CDU-Landtagsfraktion handelt nach dem Motto "Lieber nicht darüber reden" und hofft, so die von ihr ungeliebten Gemeinschaftsschulen, von denen es immerhin mehr als 300 im Land gibt, totschweigen zu können. Und alles nur, weil diese neue Schulform unter Grün-Rot eingeführt wurde. Fünf Jahre nach dem Start werden so Schüler, Lehrer, Eltern und Kommunen wie Mühlacker als  Schulträger allein gelassen. Dünn, diese bildungspolitische Strategie der Union im Landtag, durch die sie auch ihre Ministerin einbremsen.
Gleichzeitig klagen die Realschulen bei uns über Überforderung, weil sie für die nötige Differenzierung der heterogenen Schülerschaft nicht ausreichend Personal und Räume haben. Die Realschulen werden von einem immer größeren Anteil von Kindern mit Hauptschulempfehlung besucht.

Wer also für sein Kind eine soziale, kulturelle und bildungsorientierte Durchmischung nicht wünscht, ist bei den Realschulen auf keinen Fall an der richtigen Stelle. Hier findet sich alles: Vom Kind mit Hauptschulempfehlung bis zum Kind mit Gymnasialempfehlung, dessen Eltern das G8 am Gymnasium ablehnen. Gleichzeitig kann die Realschule diesen Ansturm pädagogisch wie auch räumlich nicht ihrem Wunsch entsprechend verwirklichen.
Zugespitzt könnte man sagen: Die Realschulen sind von der Schülerschaft her die neuen Gemeinschaftsschulen, nur mit den schlechteren Rahmenbedingungen, also ohne die aufwendige und angemessene personelle wie räumliche Ausstattung.
 
Die Gemeinschaftsschulen hingegen sind mit ausreichend Räumlichkeiten wie auch der passenden Lehrerversorgung ausgestattet. Hier unterrichten Hauptschul-, Realschul und Gymnasiallehrer. Sogar Sonderpädagogen werden hinzugezogen, wo dies erforderlich ist.
 
Die Kommunen als Schulträger haben diese Situation nicht zu verantworten. Wir sind allein darum bemüht, für alle Schülerinnen und Schüler ein passendes schulisches Angebot vorzuhalten. In diesen Bemühungen –  setzen wir selbstverständlich aus guten Gründen stark auf die Gemeinschaftsschulen. Schülerinnen und Schülern mit Hauptschulempfehlung ist nicht damit gedient, dass sie in Klasse 5 und 6 zusammen mit Kindern mit Realschulempfehlung auf Realschulniveau unterrichtet werden und nach der zu erwartenden Reihe frustrierender schlechter Schulnoten ab Klasse 7 in einer gesonderten Hauptschulklasse zusammen gefasst werden. Dadurch werden sie zusätzlich zum Frust noch stigmatisiert.
Genau so aber funktioniert die Vorbereitung auf den Hauptschulabschluss an Realschulen.
 
In den Gemeinschaftsschulen lernen Kinder von Anfang an (ab Klasse 5) auf ihrem Lernniveau. Dieses jedoch kann in den unterschiedlichen Fächern variieren. Ein Kind kann beispielweise in Deutsch und Sprachen auf Gymnasialniveau lernen (heißt hier erweitertes Niveau/E-Niveau), während es in Mathematik auf Realschulniveau (= mittleres Niveau) oder gar Hauptschulniveau (= Grundniveau) lernt.

In der Gemeinschaftsschule Mühlacker, die unterdessen in der 8. Klassenstufe angelangt ist, lernt rund die Hälfte der Kinder in mehreren Fächern auf E-Niveau und in den übrigen Fächern auf M-Niveau. Etliche lernen in mehreren Fächern auf M-Niveau und in anderen auf G-Niveau und natürlich gibt es auch die, die in allen Fächern nur auf G-Niveau lernen und am Ende der 9. Klasse den Hauptschulabschluss machen werden. Der Rest macht am Ende der 10. Klasse den Realschulabschluss, mit dem sie, je nachdem in wie vielen Fächer bereits in E-Niveau gearbeitet wurde, gut auf den Übergang in die Sekundarstufe 2, also eine gymnasiale Oberstufe an einem beruflichen oder allgemeinbildenden Gymnasium - beides ist in Mühlacker vorhanden - vorbereitet sind oder eine gute Berufsausbildung anschließen können.

 

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Lokaltermin vor PF 01 Tiefenweg

Vor Ort in Großglattbach war ich heute zusammen mit Erik Schweickert.

Vor der Fertigstellung stand bereits die Abnahme des von den fünf Windkrafträdern gelieferten Stroms fest. Die klimafreundliche Energie wird über die Kommunalpartner, die Stadtwerke Überlingen und Bietigheim-Bissingen, die Energieversorgung Filstal, die Stadtwerke Mühlacker, Schwäbisch Hall und Tübingen an Haushalte in ganz Baden-Württemberg vermarktet. Der Windpark umfasst fünf Windkrafträder mit einer Nabenhöhe von 137 Metern und einer Nennleistung von 3,3 Megawatt. Nach der Prognose des Betreibers sollen die Anlagen rund 40 Millionen Kilowattstunden sauberen Strom im Jahr erzeugen und damit mehr als 10 000 Haushalte versorgen können. Stadtwerke Mühlacker? Nein, die Anlage steht nicht in unserer Stadt! Es ist der erste Immendinger Windpark auf dem Amtenhauser Berg bei Ippingen im Kreis Tuttlingen.
Den Bericht des Südkurier in Print lieferte Google heute Morgen online. Denn gestern gab es die förmliche Inbetriebnahme durch Andre Baumann, Staatssektretär im baden-württembergischen Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft. „Die Windkraft im Land hat sich in den vergangenen drei Jahren zu einem Erfolgsmodell entwickelt“, betonte der Staatssekretär. „Mit dem Windpark Amtenhauser Berg sind aktuell insgesamt fast 700 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 1,5 Gigawatt in Betrieb.“ Was blieb ist die Unzufriedenheit des Süden mit der bisherigen Förderung von Windkraftanlagen, die jene im Norden bevorzugt. In den ersten vier Ausschreibungsrunden gingen lediglich acht Prozent der Zuschläge in den Bereich südlich der Mainlinie. Das Land  setzt nun auf die neue Bundesregierung, wie es in einer Pressemitteilung seines Umweltministeriums heißt. Der neue GroKo-Vertrag sieht die Einführung einer Regionalisierung beim Ausbau der erneuerbaren Energien (EEG) vor. Es soll festgelegt werden, dass bei Ausschreibungen nach dem EEG ein bestimmter Anteil der Zuschläge an Projekte in Süddeutschland gehen muss. Andre Baumann sagte dazu: „Wir hatten uns bereits in den Verhandlungen zum EEG 2017 für eine bessere regionale Steuerung des Ausbaus der Windkraft eingesetzt. Auch die nun anstehende Novellierung werden wir mit Argusaugen begleiten.“ Er hoffe, dass der Prozess noch vor der Sommerpause beginne: „Der Klimawandel lässt uns keine Zeit zum Zögern.“
Wenn die Korrektur nicht kommt, wäre dann PF 01 Tiefenweg gleich zu den Akten zu legen?  5,5 bis 5,75 Wind pro Meter in der Sekunde in 140 Meter Höhe verheißt dieser Standort im Wald südwestlich von Großglattbach laut Windatlas von TÜV Süd aus dem Jahr 2012. Ein regionalbedeutsamer Platz mit mindestens drei Windmühlen auf 22 Hektar als Vorschlag im Entwurf des Teilregionalplanes Windenergie, den der Regionalverband Nordschwarzwald (RV NSW) zur öffentlichen Anhörung auf den Weg gebracht hat - als einer von 25 Standorten zwischen Mühlacker und Baiersbronn. Ursprünglich waren es 60 Standorte in der Region, die meisten fielen wegen Artenschutz & Co durchs Sieb. Wie alle anderen elf Regionalverbände im Land nimmt der RV NSW eine Mindesthöffigkeit von 5,5 Meter Wind je Sekunde. Jeden Standort vor  der regionalplanerischen Bewertung detaiiliert ob der Windstärke zu bemessen, würde jeweils 100.000 Euro kosten, was den finanziellen Rahmen des Regionalverbandes sprengen würde. Zudem ist es nicht Aufgabe des Steuerzahlers, eventuellen Investoren Daten frei Haus zu liefern.

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Nun fang' wa gleich an!

Nach fünf Jahren: Das Schild ist endlich da!
Ein Jahrhundertwerk ist vollbracht. Die Schilder am Schulhof der Hartfeldschule in Enzberg wurden endlich bestellt und aufgehängt. Der Vorgang hat von 2013 im Herbst bis Frühjahr 2018 gedauert, weil im Umwelt- und Tiefbauamt der Stadtverwaltung Mühlacker immer jemand nicht oder nicht an das Thema ranwollte. Wir Stadträte sind immer wieder von entnervten Anwohnern angesprochen worden. Der neue Amtsleiter Holger Weyhersmüller hat jetzt den gordischen Knoten zerschlagen. Wahnsinn! Er muss nun meine erneute Anfrage von Ende August 2017, wann das Schild endlich angebracht werde, nicht mehr beantworten (dafür erinnere ich an die noch offenen Fragen zum Spielplatz Vordere Raith sowie zu den Bolzplätzen im Stöckach und Hagen aus dem Vorjahr). Nicht, dass es so läuft wie beim Gewässerentwicklungskonzept für den Schmiebach in der Ortslage Lienzingen. Soll heißen: die Renaturierung und damit auch Vorsorge gegen Hochwasser. 2005 ward das Konzept im Gemeinderat gebilligt worden. Kaum etwas passierte seitdem. In dieser Woche zitierte ich im Gemeinderat exemplarisch aus zwei Antworten aus dem Rathaus auf meine zahlreichen Nachfragen, wann denn nun endlich den Worten die Taten folgen: "Wir haben das Thema kürzlich erst wieder intern aus seinem Dornröschenschlaf geweckt, in den es in der Tat gefallen war", bekam ich zur Antwort. Das war 2008. "Sie haben natürlich Recht, durch das Liegenlassen des Gewässerentwicklungsplan geschieht leider nichts."  Aber jetzt. (Das war 2014) Am vergangenen Dienstagabend beschloss der Gemeinderat neue Aktionen zum Hochwasserschutz, auch in der Ortslage Lienzingen der Schmie. So gesehen ging's rasend schnell mit dem Hinweisschild am Hof der Hartfeldschule. Kommt eben auf die Perspektive an. Erinnert mich an Otto Reutter (1870 bis 1931) und sein Couplet vom gewissenhaften Maurer:  Nun", sagt er "geht's ran./Nun fang' wa gleich an!