Die Stadt Mühlacker sollte sich mit mindestens einem Stadtteil am Wettbewerb
„Unser Dorf hat Zukunft“ des Landes beteiligen. Ich hoffe auf einen Meinungsumschwung bei der Rathausspitze, die auf meine Ratsanfrage ablehnend reagierte. Sie setzt stattdessen auf integrierte Stadtentwicklungskonzepte.
Am Wettbewerb des Landes können Kommunen und dörfliche Stadtteile mit bis zu 3000 Einwohnern teilnehmen. Damit kämen Großglattbach, Lienzingen, Lomersheim und Mühlhausen in Frage. Ziel des Verfahrens ist es, Bürgerinnen und Bürger zu motivieren, sich umfassend und themenübergreifend für die positive Entwicklung Ihres Dorfes zu engagieren. Zielrichtung sind hierbei verschiedene Themenfelder (Wirtschaft, Vereinsleben, Kultur, Gastronomie, Tourismus, Ressourcenschutz, interdörfliche Zusammenarbeit,…). Die Teilnahme erfolgt durch Anmeldungen bis 15. Mai 2017 zum Bezirksentscheid, gefolgt vom Landes- (2018) und schließlich Bundesentscheid (2019).
Der Wettbewerb bewertet, so die Stadtverwaltung in der Antwort auf meine Gemeinderatsanfrage nicht nur bereits Erreichtes, er soll auch zukünftige Ziele und die geplante Form der Umsetzung bewerten. Kriterien seien hierbei: Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, soziale und kulturelle Aktivitäten, Baugestaltung und Siedlungsentwicklung, Grüngestaltung und das Dorf in der Landschaft.
Ziel des Wettbewerbs sei es insofern nicht primär, einen Sieger zu küren, sondern dynamische Entwicklungsprozesse in verschiedensten dörflichen Themenbereichen anzustoßen und zu befördern, so die Stadtverwaltung. Diese Zielsetzung ist aus Sicht der Verwaltung begrüßenswert, weil wesentlich nachhaltiger als eine Präsentation des bereits Erreichten. „Andererseits ergeben sich hierbei weitgehende Überschneidungsbereiche zu integrierten Stadtentwicklungskonzepten (ISEK), die die genannten Themenfelder und einige weitere ebenfalls bearbeiten und hierbei ebenfalls auf die Mitwirkung der Bevölkerung angewiesen sind.“ ISEK haben darüber hinaus weitere Vorteile, schreibt Oberbürgermeister Frank Schneider mir in seiner Antwort. ISEK arbeite alle für das Leben im Ort wesentlichen Themenbereiche ab, koordiniere die Planung zwischen den Stadtteilen und der Gesamtstadt, seien Grundlagen für gesamtstädtische Planungen und notwendige Grundlage für künftige Stadterneuerungsprojekte.
Die Verwaltung erarbeitet laut OB derzeit die Grundlagen für eine Empfehlung an den Gemeinderat zur Aufstellung eines integrierten Stadtentwicklungskonzepts basierend auf der Beteiligung und den Ergebnissen des kommunalen Managementverfahrens. Ein weiteres Verfahren, das zudem weiten Teilen der Stadt nicht offenstehe, würde nach Einschätzung der Verwaltung die Bereitschaft der Bevölkerung zur Mitwirkung überfordern. Die Verwaltung erwäge deshalb nicht, mit einem Stadtteil am Wettbewerb teilzunehmen.
Dem widerspreche ich. So machen sich Bürger in den Stadtteilen als Folge der Zukunftswerkstätten auf den Weg, für ihr eigenes Dorf Entwicklungskonzepte ehrenamtlich zu entwickeln, unabhängig von der Gesamtstadt. Dieses Verfahren kann durch die Teilnahme am Wettbewerb gefördert werden. Beispiel Lienzingen: Ein Arbeitspapier für das nächste öffentliche Treffen des AK Entwicklungsplan Lienzingen am Mittwoch, 26. April 2017, 19.30 Uhr, in der Grundschule Lienzingen haben Günter Poetsch, Laura Kälber und Dr. Joachim Koschlig aufbereitet und darin die Anregungen aus der Zukunftswerkstatt Lienzingen strukturiert. Zusammenfassung_Workshop_Anschreiben_3.pdf