Wie in der Zukunftswerkstatt gewerkelt wird

Die nächsten Termine
Das integrierte kommunale Managementverfahren „Familienfreundliche, bürgeraktive & demografiesensible Kommune“? Wie? Was? Wer sieht dahinter eine Mitmach-Aktion in der Stadtpolitik? Insider, mehr nicht. Ist ja auch ein Landespojekt, gemeinsam von FaFo (Familienforschung) Baden-Württemberg sowie dem Kommunalverband für Jugend und Soziales, lokal auf den Weg gebracht von Gemeinderat und Stadtverwaltung. Unter dem Motto „Mühlackers Zukunft gemeinsam gestalten“ wird in mehreren Arbeitsschritten ein Handlungskonzept entwickelt. Dieses Ziel hört sich dann doch ganz konkret an. Zukunftswerkstätten sind das - Workshops. 
Auftakt in Enzberg mit rund fünfzig Teilnehmern. Die meisten hielten die ganze Zeit durch, also von 10 bis 16 Uhr. Bei knapp 4000 Enzbergern hätten  durchaus mehr Sitzfleisch haben können. Doch jene, die mitmachten, gingenn ganz pragmatisch vor und schrieben auf, wie das Enzberg der Zukunft aussehen soll. Wie viel raffen  sich am  kommenden Samstag in Lienzingen auf, pünktlich um zehn in der Gemeindehalle zu sein? Und wie viel bei den weiteren Terminen in den übrigen Stadtteilen, in der Kernstadt und dann in Dürrmenz? 
Niemand  in Lienzingen kann sagen, nichts davon gewusst zu haben, denn Mitglieder des Arbeitskreises Ortsjubiläum steckten die Flyer in alle Briefkästen im Dorf. Nach dem Pressebericht über das Treffen der Enzberger können sich die Leute vorstellen, wie in der Zukunftswerkstatt gewerkelt wird. 20 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg haben das Kommunale Managementverfahren bereits erfolgreich absolviert und wurden kürzlich mit Qualitätssiegel und Zertifikat ausgezeichnet, steht auf der Internetseite. Aber da ist er wieder, der Begriff Managementverfahren, der es auch dem Lokaljournalisten der größten Zeitung vor Ort angetan hat: Denn es stehr auch noch ein Werkstatt-Café ins Haus und bedeutet einen weiteren Termin, ist aber keine dieser Zukunftswerkstätten, sondern ein Bürgerforum zum geplanten Radverkehrskonzept für die Gesamtstadt. Apropos Forum, ein solches folgt am 16. Februar  im Jugendhaus für - na! na! - für Jugendliche, nachdem der Landesgesetzgeber verlangt, diese an der kommunalen Planung zu beteiligen. Ist aber auch keine Zukunftswerkstatt. Schon gar nicht die demnächst anstehenden Einwohnerversammlungen für die Kernstadt und - extra - für Dürrmenz. Da kann man schon die Übersicht verlieren. "Die Bürgerbeteiligung auf lokaler Ebene hat solche Ausmaße angenommen, dass der interessierte Beobachter aufpassen muss, nicht den Überblick zu verlieren. Oder liegt es nur an den Begrifflichkeiten? Planungswerkstatt, Zukunftswerkstatt, Strategiewerkstatt?", schreibt der MT-Kollege. Richtig!

Jetzt haben wir den gemeinsamen Begriff für alle dieser Formen und Varianten: Bürgerbeteiligung. Stell' Dir vor, wir bieten sie an und nur wenige gehen hin. Dass es viele werden, ist zu wünschen. Dachten wir auch beim Bürgerentscheid über ein neues Gewerbegebiet für Mühlacker. Letztlich war's ein Flop. aber das ist eine andere Geschichte. 
Gemessen wird die Stadt letztlich daran, wie viel der Ideen aus Zukunftswerkstätten & Co realisiert werden. Das wird zur Nagelprobe.

Sie scheut klirrende Kälte

Welche Richtung nun?
Meine Ladestation in der Garage mag Nächte mit klirrender Kälte nicht. Dann verfällt sie in den Zustand der Agonie, schaltet auf Störung und schickt eine Mischung aus Gelb und Rot in das digitale Farbband. Gestern Abend brauchte ich meinen Leaf deshalb kurz vor 22 Uhr nicht an die Heim-Tankstelle anschließen, denn bei minus acht Grad Celsius meckerte die Zapfstelle. Zum Glück steckte noch zu 53 Prozent elektrischer Energie im Akku, die für 81 Kilometer Fahrstrecke gut waren. Erst heute kurz vor elf Uhr hatte sich die Ladestation erholt - dank gestiegener Quecksilbersäule stand das Farbband (bei minus einem Grad) wieder auf Grün. Und als ich das Ladekabel ansteckte, sprang die Anzeige auf Blau, das Zeichen, dass der Stromer nun  frische Energie frisst. Am späten Nachmittag war der Akku wieder voll, allerdings mit teuerem Tages- statt billigerem Nachtstrom. Hätte sich die Ladestation  sich nicht selbst wieder reguliert, hätte ich auf die Haussteckdose (wesentlich langsamer) oder auf eine Zapfstelle in der Kernstadt ausweichen müssen. Viele Wege führen zu 100 Prozent Energie in der Batterie, die einen sind länger, die anderen kürzer. Doch die Folgen des Kälte-Konflikts meiner hauseigenen Tankstelle müssen abgestellt werden. Fortsetzung im Blog folgt.
Schwenk: Vor zwei Tagen stieß ich im Netz auf einen Testbericht über den Nissan Leaf, geschrieben für Stereopoly, von Frank Feil, eigenen Angaben zufolge Jahrgang 1986, Blogger & Journalist, Politologe & Anglist, Technik & Kaffee. Und für den abgebildete Leaf diente  unverkennbar die Mühlacker Goethestraße als Kulisse. Feil, der in Ötisheim wohnt, ist Chefredakteur des Blogs und titelte "Geräumiges Elektroauto mit Schwächen". Der Nissan Leaf sei das meistverkaufte Elektroauto der Welt – und inzwischen mit einer 30 kWh-Batterie erhältlich, heißt es im Vorspann. Dadurch soll eine rein elektrische Reichweite von bis zu 250 Kilometern möglich werden. "Ich habe mir in einem zweiwöchigen Test angeschaut, wie sich der bis zu 37.000 Euro teure Elektroflitzer im Alltag schlägt".
Lesenswert, Stärken und Schwächen gut beschrieben - ein Text, in dem sich auch derjenige wiederfindet wie ich, der seit gut neun Monaten den leisen Typ von Nissan fährt wie ich. Seine Erfahrungen mit den Reichweiten elektrisierten zumindest mich als Leser. Denn Reichweiten sind der Knackpunkt in jeder Diskussion über E-Mobilität. Des Testers Kommentar: "Wie bei allen anderen Herstellern hat auch die von Nissan angegebene Reichweite mit der Realität nicht viel zu tun. Dazu braucht man gar nicht viel testen, denn schon wenn man den Leaf einschaltet, beziffert der Bordcomputer die Reichweite auf 145 bis 170 Kilometer – und eigentlich sollten es ja 250 Kilometer sein." Genug der Zitate. Meine eigene Erfahrung beim 30-kWh-Batterie-Typ: In der warmen Jahreszeit übersprang die Reichweiten-Anzeige die 200-km-Schwelle (maximal 209), meist reichte die Spanne von 175 bis 200, am häufigsten von 175 bis 190 Kilometer. Im Winter schrumpft die mögliche Fahrstrecke pro Akkuladung deutlich, wie jüngst in meinem Blog berichtet. Zwischen 136 und 173 Kilometer gab der Bordcomputer in den vergangenen zwölf Tagen als maximal mögliche Distanz pro vollem Akku an, mit eingeschalteter Heizung, auf 22 Grad Celsius programmiert, mit laufendem Radio, aber nicht aktivierter Ecotaste am Steuerrad. Ich weiß: In diese Berechnung fließen auch Fahrstil, Stromverbrauch, Außentemperatur (der Hinweis ploppt im Display bei drei Grad Plus auf) und gefahrene Kilometer in den Tagen zuvor, aber eine Orientierung liefert die Statistik trotzdem. Generell gilt: Wer an einem Tag nur viele kurze und damit energiefressende Strecken unter die Räder nimmt, bezahlt das mit kürzeren folgenden Reichweiten. Der Bordcomputer vergisst nicht. 
Meine Ladestation die eiskalte Nacht am Tag schon. Zum Glück.

Büsumer Modell

Nachtrag zu meinem Blogbeitrag über die hausärztliche Versorgung in Mühlacker, speziell über die Lösung in letzter Minute für den Stadtteil Lienzingen von der Internetseite der Bundesregierung: eine kommunale Lösung im hohen Norden, das Büsumer Modell. Hausärzte als Angestellte der Gemeinde.

Bau-Blogger aus Mühlacker


Bau-Blogger.de heißt ein Bautagebuch aus Mühlacker. Lesenswert, zum Beispiel der heutige Beitrag, der so beginnt: Mit etwas zeitlichem Abstand sieht man die Dinge oft anders, und meist auch etwas entspannter. „Etwas“ entspannter ja, in diesem Fall. Dennoch kann ich nach diverser Unzufriedenheit und einigem Ärger hinterher nicht eitel Sonnenschein verbreiten. Es geht ums Thema Baugenehmigung.


Aha, Baugenehmigung. Da bin ich elektrisiert. Ist ja ein Projekt in Mühlacker, über das gebloggt wird... Und unsere Stadtverwaltung ist tangiert. 

Das virtuelle Mauerblümchen

Eine Internetseite, die eher im Verborgenen blüht. Wer kennt Kultur in Mühlacker? Ließe sich noch verfeinern, wie die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der Stadt. Die Krux: Man will ja, aber kosten darf's nix. Eine falsche Einstellung. Ein paar Klicks reichen manchmal schon, zum Beispiel durch Links zum und vom Förderverein Enzgärten. Und Seiten aktualisieren mit dem, was 2017 geplant ist, gehört auch dazu (aber das erfordert personelle Kapazitäten). Nur mal eine Frage ans Rathaus: Existiert ein Konzept fürs Netz oder bleiben wir auf Sparflamme? An guten Ansätzen fehlt es nicht, nur erledigt sich die Arbeit nicht von selbst.

Landesweit auf einem der besten Plätze

Die "großen" Zahlen kommen allmonatlich aus der Nürnberger Zentrale der Arbeitsagentur. Doch wie sieht denn der lokale Arbeitsmarkt aus, der vor der eigenen Haustür, näher als der im gesamten Landkreis? Der geht in der medialen Welt leicht unter oder rückt in den Hintergrund. Die Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim veröffentlichte jetzt die Daten des Bezirks ihrer Geschäftsstelle Mühlacker, damit des östlichen Enzkreises. Und es bestätigt sich erneut, dass der Bezirk Mühlacker auch landesweit einen der besten Plätze belegt, quasi Vollbeschäftigung herrscht.  Die Arbeitslosigkeit ist in demnach im Enzkreis-Ost von November auf Dezember um 7 auf 975 Personen gestiegen. Aber das waren 49 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug im Dezember 2,9 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 3 Prozent. Dabei meldeten sich 302 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 24 mehr als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 290 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+52).


In der Region Nordschwarzwald sind es 3,7 Prozent (Kreise Calw, Enz und Freudenstadt sowie Stadtkreis Pforzheim).  Mit 6,4 Prozent gibt es in Pforzheim etwas weniger Arbeitslose, dennoch bleibt Pforzheim - wie in den vergangenen Jahren - das Schlusslicht in Sachen Arbeitslosigkeit in Baden-Württemberg. Die Vize-Meister: Der Enzkreis meldet 2,7 Prozent - nur Biberach ist im Südwesten mit 2,5 Prozent noch besser. Damit belegt der Enzkreis, gemeinsam mit den Kreisen Emmendingen, Rottweil und Tuttlingen, Platz zwei in Baden-Württemberg.


Mein Stromer und der Winter




Eine Stromtankstelle entsteht in der Rathaus-Tiefgarage Mühlacker

Eine kleine Anleihe sei mir gestattet: Mein Stromer läuft und läuft und läuft. Nur erreichen die  Elektroautos bei weitem nicht die Zahlen des Laufwunders Käfer. Selbst die staatliche Prämie zum Kauf eines E-Mobils sorgte nicht für ein Verkaufswunder. Seit dem 2. Juli wurden beim für den Zuschuss zuständigen Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) dessen Angaben zufolge gerade einmal 9.023 Anträge auf Staatsknete zum Kauf eines E-Autos oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeugs gestellt.  Reine Elektroautos werden mit 4.000 Euro gefördert, Plug-in-Hybride – also Autos mit einer Kombination aus Elektro- und Verbrennungsmotor plus extern aufladbarer Batterie – mit 3.000 Euro. Die Diagnose für die Zurückhaltung ist immer die gleiche: Attraktivere Pkw-Modelle mit mehr Reichweite und ein dichteres Ladestationennetz sind notwendig. "Die beiden Themen gehören zusammen, in beiden sehe ich jetzt Bewegung", wird Stefan Bratzel, Professor für Automobilwirtschaft an der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach, in der "Zeit" zitiert. Ich will's um einen Punkt ergänzen: Die Ladezeiten müssen kürzer werden. In 45 Minuten von fünf auf 97 Prozent Akkuinhalt bei einer 30-kW-Batterie trotz schnellster Lademöglichkeit zehren an den Nerven bei Leuten im Termin-Stress. Doch: Wer seinen Stromer eher im lokalen und regionalen Bereich nutzt, kommt kaum in die Verlegenheit, einen solchen Zwischenstopp einlegen zu müssen. 

Seit knapp neun Monaten fahre ich meinen 106 PS starken Nissan Leaf, mehr als 14.500 Kilometer hat er schon unter den Rädern. In der Regel reicht das nächtliche Laden an der eigenen schnelleren Elektrotankstelle je nachdem für einen Tag, derzeit sogar schon mal für zwei bis drei Tage. Obwohl ich in meinem ersten Winter mit dem flotten Leaf schon merke, wie Zusatzleistungen für Heizung und Gebläse die Reichweite um knapp 20 Kilometer reduzieren. Der Akkuinhalt schrumpft etwas schneller. Eine volle Ladung reicht noch für 160 bis 175 Kilometer (Spitze im Sommer: 209). Doch da muss man keine Angst haben, liegen zu bleiben. Wer aber in den nördlichen Schwarzwald tourt, sollte sich eben vorher noch genauer informieren, wo Zapfstellen stehen. In Altensteig zum Beispiel: im Parkhaus hinterm Rathaus zwei nagelneue Ladestationen, kinderleicht zu bedienen. Weshalb aber das größte regionale Kreditinstitut - das mit dem kräftigen Rot im Markenzeichen - ausgerechnet im Dezember zum Termin in den hintersten Winkel von Bad Teinach einlädt, obwohl es dort zum Laden maximal zu einer lahmen Haussteckdose reicht, lässt einen ratlos zurück und schließlich auf die Fahrt verzichten. Dabei ist gerade diese Bank einer der Vorreiter beim Ausbau einer Ladestelleninfrastruktur mit Stationen am Landratsamt Calw, im Parkhaus Luisenstraße in Pforzheim, an seiner Hauptzweigstelle in Mühlacker ... Und chic machen sich die bankeigenen E-Smarts im Straßenverkehr auch aus. 
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