Gartenschau hat ihren guten Ruf weg



Anreiz für sportliche Übungen.

"War heute mit meiner Familie da, Kompliment was hier geschaffen wurde", schreibt Martin Steiner, Bürgermeister der Gemeinde Birkenfeld, heute auf meiner Facebookseite. Es ist einer der vielen höchst positiven Kommentare zur Gartenschau Enzgärten, die vom 9. Mai bis 13. September läuft. Man habe ein solch schönes und gelungenes Projekt der Stadt Mühlacker garnicht zugetraut, wird gelegentlich der Eloge nachgeschoben. Citymanager Thomas Müller erzählte von einer Familie aus dem Havelland, die alle Gartenschauen besucht, die dieses Jahr in Deutschland stattfinden (bekanntlich kommt man mit der Eintrittskarte einer Gartenschau bei den anderen kostenlos rein). Der Vergleichstest der Brandenburger fiel für Mühlacker vorzüglich aus: Vielfalt auf zehn Hektar, kompakt und ansprechend. Die Gartenschau hat schon gut zwei Wochen nach dem Start ihren guten Ruf weg: Besucherzahlen belegen dies. Am sonnigen Pfingstsonntag reichten die Parkplätze in der Innenstadt nicht, es musste auf die "Überlaufparkplätze" (Bezeichnung im städtischen Parkraumkonzept) auf dem früheren Ziegeleigelände ausgewichen werden. Die amtlichen Kennzeichen auf den Besucherautos zeigen: Baden-Württemberg und mehr trifft sich in Mühlacker. Die Zutaten zu einer erfolgreichen Gartenschau stimmen:   Ein Konzept, das auch stark die Gefühle anspricht. Raritäten wie die Wasserfloristik oder der Recyclinggarten mit ausgesprochen lokaler Note. Einerseits die Dichte der Offerten auf der Mühlacker und Dürrmenzerseite, andererseits Refugien der Ruhe enzabwärts. Himmlische Plätze mit Stühlen und Liegen etwa direkt an der Einmündung des Erlenbachs in die Enz, um die Seele baumeln zu lassen. Aber auch die prall gefüllten Informationsfelder mit bunten Gärten, Musteranlagen, Bilderbuchgärten von Privaten drüben in Dürrmenz, Spielplatz und Skaterbahn, Murmelbahnen und Fontänenplatz als Magneten auf der Mühlacker Seite. Überraschungen, die neugierig machen, wie der Löffelstelzguck am Dammweg oder die violetten Baumstämme der fünf Esslinger. Aber auch der allgemeine Rahmen stimmt: Ballungsräume wie Stuttgart und Karlsruhe sind nahe, Mühlacker ist gut und schnell erreichbar. Ideale Voraussetzungen für eine Gartenschau, bei der das Konzept stimmt, die stark in der Bevölkerung verankert und die generationsübergreifend ist. - Dabei wären die 1000 Veranstaltungen an Extra-Kapitel wert.   "Gartenschau hat ihren guten Ruf weg" vollständig lesen

Geschichte zum Gucken, bitteschön




Heute präsentiert: Infotafeln zur Eisenbahngeschichte Mühlackers.

Stadt- und Ortsgeschichte rückt ins Blickfeld, wird visuell erfahr- und erlebbar. Jetzt hat Mühlacker aufgeholt. Mächtig sogar. Heute Abend stellte das Bürgerprojekt "Mühlacker sehen", unter anderem bestehend aus Verschönerungsverein, Scherbabuzzern und Historisch-Archäologischem Verein, den dritten Teil vor: Sie haben unter Federführung von Matthias Lieb aus Mühlacker drei große und zwei kleine Tafeln zur interessanten Eisenbahngeschichte konzipiert und zwischen Bahnhof und Drehscheibe aufgestellt beziehungsweise angebracht. Lokalhistorie im Vorübergehen. Mühlacker war und ist eine Eisenbahnerstadt. Aber wer weiß schon, dass nach dem Ersten Weltkrieg im Dorf Mühlacker bis zu 380 Menschen bei der Bahn arbeiteten? Ist allen bewusst, dass Mühlacker die wohl einzige Kommune ist, bei der die Stadt nach dem Bahnhof heißt? 



Zur Aktion "Mehr Geschichte ins Stadtbild" gehören aber auch die beiden  anderen Projekte von "Mühlacker erleben": der Löffelstelzweg und der historische Rundgang Dürrmenz. Kein Bürger-, sondern ein städtisches Projekt ist der historische  Ortsrundgang Lienzingen, den es nach langer Anlaufzeit seit vergangenen Sommer gibt (Texte vom Mittelalterarchäologen Tilmann Marstaller).

Geschichte zum Gucken, bitteschön. Hier zum Herunterladen






Noch druckfrisch ist der Flyer zum Historischen Ortsrundgang Lienzingen, ihn hat die Stadt noch nicht ins Netz gestellt. / Update 22.05.: Die Stadt hat schnell reagiert. Hier geht es zum Download Ortsrundgang Lienzingen.
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Wellcome



Der Treffpunkt als Visitenkarte des Landes auf den Gartenschauen.

Wellcome hieß es heute im Treffpunkt Baden-Württemberg auf der Gartenschau Mühlacker. Eine neue Ausstellung über Ehrenamtliche, die Familien im ersten Lebensjahr des Kindes unterstützen. Es ist die zweite Ausstellung, die im Treffpunkt - im Gebäude des neuen Jugendhauses - gezeigt wird, nach Bionik, Bilder des Planeten Erde aus dem All und Bodenschutz (drei in einer). Insgesamt zehn Ausstellungen mit insgesamt 18 Themen erwarten die Besucher der Gartenschau bis zu deren Ende im September.  Daneben noch zahlreiche Veranstaltungen zu einem bunten Themenspektrum. Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau (LGRB) lädt zum Beispiel für den 11. und 12. September zu den Aktionstagen „Kieselsteine erzählen - Geologie und Landschaft an der Enz“. Ob dies auch ohne Gartenschau und Treffpunkt realisiert worden wäre? Wohl kaum. Der Treffpunkt Baden-Württemberg ist fester Bestandteil der Gartenschauen. Quasi das Schaufenster des Landes und ihrer Politik. Und auch eine Bereicherung für die Stadt, in der die Gartenschau stattfindet. Das kann nur heißen: Die zusätzlichen Informationsangebote gehören genutzt. Denn die Offerte mit Mehrwert ist zeitlich begrenzt. Noch 116 Tage. Wellcome, lieber Treffpunkt in Mühlacker. 

Ein halbes WLAN



128 Ballons zum Start - für jeden Tag der Gartenschau Enzgärten einen. Foto: Stadt Mühlacker

Die Stadt Mühlacker zieht eine positive Bilanz des ersten Gartenschau- Wochenendes. Am Samstag und Sonntag besuchten rund 15.000 Menschen das neu gestaltete Areal an den Enz-Ufern in Mühlacker. Die Kennzeichen der Fahrzeuge auf den dicht belegten Parkplätzen und in der Tiefgarage zeigten: Aus halb Baden-Württemberg kamen Besucher. Viele strömten nach der Gartenschau auch in die Innenstadt, belebten den Kelterplatz und die Stadtmitte-Gastronomie. Positive Kommentare fielen ebenfalls über die kleinen Schönheiten am Rande des Wegs, so der satte Blumenschmuck in den Baumscheiben. Ein guter Start! Und wie sieht es nun mit WLAN aus, installiert am Rathaus und im Gartenschaugelände. Im ganzen Gelände? Nein! Ausgerechnet die Veranstaltungshalle und das Gastro-Zelt werden nicht erreicht. Dort, wo Besucher Zeit und Muse haben, ihre Fotos hochzuladen und zu versenden oder die Gartenschau-App durchzuklicken, herrscht Fehlanzeige. Aber das hat sich abgezeichnet. Hier muss rasch nachgebessert werden. „Touristen erwarten inzwischen einen WLAN-Anschluss  als Standardangebot“, erklärte Klaus Mack, Bürgermeister von Bad Wildbad, dieser Tage bei einer Veranstaltung der IHK Nordschwarzwald. Er fügte hinzu: Auch Schülerinnen und Schüler seien auf die digitalen Wissensdatenbanken angewiesen. „Das macht nur Sinn, wenn die Webseiten nicht ewig lang brauchen, um sich aufzubauen.“ Und das gilt ebenso für Gartenschau-Besucher. Allerdings ist die Registrierung via SMS umständlich bei Tablets - man muss sich zuerst mit einem Handy anmelden. Das Pforzheim-WLAN erlaubt auch, sich per Mail-Adresse zu registrieren, aber für jenen Anbieter gab es im Gemeinderat keine Mehrheit. Schade.